von Robert Zach
Der USD/JPY bewegt sich derzeit im charttechnischen Niemandsland. Das könnte sich bald ändern. Dafür müssen aber erst wichtige Signalmarken über- oder unterschritten werden.
Seit nunmehr fast zwei Jahren befindet sich der US-Dollar im Verhältnis zum japanischen Yen in einem intakten Abwärtstrend. 2017 pendelte der Kurs in einer breit angelegten Konsolidierungsformation deren obere und untere Begrenzungslinie zwischen 114,30 und 109,40 verläuft. Für den USD/JPY entscheidend ist nun der Bruch einer dieser beiden Signalmarken.
Je länger das Paar nun aber unterhalb der abwärts gerichteten Trendlinie bei 114,30 notiert desto größer werden die Risiken auf einen deutlichen Kursrücksetzer im Jahr 2018. Denn diese Trendlinie hat die Kurse über einen so langen Zeitraum nach oben begrenzt, so dass ich glaube, dass sie für den Markt von entscheidender Bedeutung ist.
Zu erkennen ist diese abwärts gerichtete Trendlinie besonders gut im Monatschart. So scheiterte das Paar sowohl im Dezember 2015 wie auch im Dezember 2016 und im Januar 2017 an dieser Marke; daraufhin wurden tiefere Hochs ausgeprägt. Zudem gelang dem Paar trotz der dynamischen Erholungsbewegung von den Septembertiefs nicht der Sprung über diese fallende Trendlinie. Das ist negativ zu interpretieren.
Somit sind die Chancen relativ gering, dass das Paar die besagte Trendlinie vor dem Jahresende durchstößt, denn auch im Tageschart hat sich jüngst ein negatives Candlestickmuster in Form eines Dojis ergeben, so dass sich nun die jüngste Aufwärtsdynamik von den Tiefs Ende November bei 110,80 umzukehren droht. Bis dato bietet aber sowohl die 90- als auch die 200-Tage-Linie und ein Fibonacci-Cluster eine belastungsfähige Chartunterstützung. Aber ein Rückgang darunter könnte unmittelbar bevorstehen, da die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen noch immer mit der 2,4-Prozent-Marke kämpft.
Zugleich ist im 4-Stundenchart eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu erkennen. Die Nackenlinie der klassischen Umkehrformation verläuft bei rund 112,00. Ein Schlusskurs darunter würde die Tür für kalkulatorische Verluste ich Richtung 110,25 eröffnen.
Die negative Kursentwicklung im Tages- wie auch im 4-Stundenchart signalisiert, dass das Paar die abfallende Trendlinie vor dem Jahresende nicht überwinden dürfte. Meiner Ansicht nach wäre ein deutlicher Durchbruch der Nackenlinie ein negatives Signal für den USD/JPY, da dies der Beginn eines Rückgangs auf die untere Begrenzungslinie des symmetrischen Dreckecks bei 109,40 bedeuten würde, das sich seit Ende 2016 bildet.
Ein Monatsschlusskurs unterhalb der Chartunterstützung bei 109,40 würde gleichzeitig bedeuten, dass die Rallye von den Tiefs aus dem Jahr 2012 beendet ist. Nächstes übergeordnetes Kursziel befindet sich dann bei rund 99,00.
Aufhellen würde sich das Chartbild dagegen nur mit einem Ausbruch aus der fallenden Trendlinie und und damit aus dem symmetrischen Dreieck. Erst dann dürfte sich die Rallye von den Tiefs aus dem Jahr 2012 fortsetzen und womöglich sogar die Nackenlinie einer überdimensionalen Schulter-Kopf-Schulter-Formation bei 124,00 bis 125,00 ins Visier nehmen.