(DailyFX.de - Düsseldorf) – Beim Broker IG Markets wird der US-Dollar auf aktuell 110,237 japanische Yen taxiert. Auf Tageskerzenbasis hat das Währungspaar USD/JPY nun ebenfalls den wichtigen Widerstand überschritten.
ZWEITER AUSBRUCH BESTÄTIGT DEN ERSTEN
Das Devisenpaar USDJPY hat sich seit Anfang April stabil nach oben bewegt. In der Analyse vom Vortag ging ich auf die interessante charttechnische Ausgangslage in dem Währungspaar ein. Zum einen überschritt es auf Wochenkerzenbasis den 100-Wochen-Durchschnitt, zum anderen erreichte es auf Tageskerzenbasis den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Am heutigen Morgen überschritt das Währungspaar nun auch den 200-Tage-Durchschnitt und bestätigte damit den Ausbruch auf Wochenkerzenbasis. Das kurzfristige Long-Ziel könnte nun damit zunächst zwischen 110,70-111 japanische Yen je US-Dollar liegen. Darüber hinaus wäre der Weg in Richtung sekundäre Trendlinie bei ca. 112 Yen je US-Dollar so gut wie frei.
USD-JPY TAGESBASIS
DREI MÖGLICHE GRÜNDE
Drei hauptsächliche Gründe gibt es für die aufkommende Schwäche im japanischen Yen gegen den Greenback in dieser Woche. Zum einen hat der US-Dollar am Dienstag, im Anschluss an die überwiegend positiven Daten aus den USA wieder an Stärke gewonnen. Geholfen dabei hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls die Rendite für 10-jährige Anleihen. Diese stieg erneut über die psychologisch relevante Widerstandszone von 3,0 % und verbleibt bis dato darüber. Das wiederum hat über den sogenannten Carry-Trade Auswirkungen auf den japanischen Yen. Steigen die Renditen in der USA sorgt der Carry-Trade dafür, dass mehr Kapital aus Japan in die USA umgeschichtet wird. Dieser Zusammenhang bestand im Rahmen der US QE-Programme noch für Aktienmärkte, mittlerweile hat sich der Carry-Trade mehr zum Anleihemarkt verlagert.
Der nächste Grund könnten die durchaus negativ ausgefallenen Konjunkturdaten sein, genaugenommen die Daten für das BIP-Wachstum für das erste Quartal 2018. Die Erwartungen waren ohnehin nicht sehr hochgesteckt. Für das erste Quartal rechnete der Konsens im Vergleich zum Vorquartal mit einer Stagnation, also einem Anstieg von 0,0 % sowie im Vergleich zum Vorjahr gar einem Rückgang um 0,2 %. Damit wäre die acht Quartale in Folge andauernde Expansion der japanischen Wirtschaft erstmals beendet. Die Daten fielen allerdings trotz der bereits verhaltenen Erwartungen nochmals schlechter aus. Im Vergleich zum Vorquartal wies das BIP vorläufig einen Rückgang um 0,1 % auf, gegenüber dem Vorjahr lag der Rückgang bei 0,6 %.
JAPAN BIP (YOY)