Es war eine großartige Woche für Anleger, die auf den US-Dollar gesetzt hatten. Der Greenback legte gegenüber allen Leitwährungen zu. Dank dieser Kursgewinne erhöhte sich der Dollar Index auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Für die Chartisten da draußen: es war auch das erste Mal seit Mai, dass der DXY oberhalb der einfachen 200-Tage-Linie schloss, was typischerweise ein Hinweis auf weitere Kurssteigerungen ist. Uneinheitliche US-Daten hinderten die Investoren nicht daran, US-Vermögenswerte weiter nach oben zu pushen.
Die Verbraucherausgaben sanken um 1%, erwartet worden war ein Rückgang um 0,7%. Die Privateinkommen fielen um 7,1% entgegen einer Prognose von -7,3% und der von der Uni-Michigan ermittelte Verbrauchervertrauensindex wurde auf 84,9 von 83,6 nach oben korrigiert. Zwar waren einige dieser Berichte nicht optimal, aber die anhaltende Erholung der US-Wirtschaft ist unbestreitbar.
So fiel am Donnerstag die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung auf den niedrigsten Stand seit der Pandemie. Wenngleich sich dies erst in den Revisionen herausstellen wird, steht außer Frage, dass sich der US-Arbeitsmarkt erholt. Wir erwarten weitere Kursgewinne beim US-Dollar. Dabei dürfte der USD/JPY auf die Mar Marke von 1,10 und der EUR/USD auf 1,17 zusteuern.
Speziell am Freitag setzte eine umfassende Risk-On-Rallye ein. Neben den steigenden Aktienkursen übertraf der deutsche IFO-Bericht die marktseitigen Erwartungen, wodurch der EUR/USD seine Talfahrt bremsen konnte. Trotz des Anstiegs der COVID-Fälle verbesserte sich das Geschäftsklima. Obwohl die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal und höchstwahrscheinlich auch in der ersten Jahreshälfte schrumpfen dürfte, geben erfolgreiche Impfprogramme im Ausland den deutschen Unternehmen Hoffnung. Dennoch liegt das Risiko für den EUR/USD auf der Unterseite. Schließlich drohen nicht nur schärfere Restriktionen, sondern auch die Aussicht auf bessere US-Arbeitsmarktdaten trüben das Bild für die Gemeinschaftswährung. Das Pfund Sterling entwickelt sich weiterhin besser als der Euro. Die britischen Einzelhandelsumsätze stiegen im Februar um 2,1%, nach einem Minus von 8,2% zu Beginn des Jahres. Ohne Autos legten die Umsätze im Einzelhandel um 2,4% zu.
Der australische, der neuseeländische und der kanadische Dollar legten im Aufwärtssog der Aktienkurse ebenfalls zu. In Neuseeland stehen in der kommenden Woche keine wichtigen Daten auf der Konjunkturagenda. Kanada legt seinen BIP-Bericht per Berichtsmonat Januar vor und Australien veröffentlicht Zahlen zum PMI, Handel und Einzelhandelsumsatz. Die Ölpreise zogen am Freitag kräftig an, unter anderem weil die Behörden die Blockade im Suezkanal, über den 12% des Welthandels abgewickelt werden, zu lösen versuchen.