- Der USD erholt sich
- Höhere Inflationserwartungen stützen den AUD
- Die Rallye beim Ölpreis gerät ins Stocken, CAD stagniert
Zu Beginn des Jahres bildete der US-Dollar einen Boden aus und hat seit Januar diese Niveaus nicht wieder getestet. Die Stimmung hat jedoch in den letzten Tagen umgeschlagen und der US-Dollar hat sich in dieser Woche wieder zurückgezogen. Das hat viel mit der anhaltenden Stärke der US-Aktienmärkte zu tun. Da die Aktienindizes jedoch in den Konsolidierungsmodus übergegangen sind und die Gewinne immer kleiner ausfallen, fragen sich die Anleger, ob allmählich Luft aus der Blase entweicht. Für Devisenhändler spielt dies eine wichtige Rolle, da ein großer Teil des Dollarverfalls im Jahr 2020 mit der Stärke der Aktien verbunden war. Sollten die Aktienmärkte kurz vor einer tieferen Korrektur stehen, wäre der Dollar prädestiniert für eine Rallye.
Kurzfristig gibt es viele Gründe, warum Aktien korrigieren könnten. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gehen zurück, aber langsamer als gedacht und das Lohnwachstum bleibt gedämpft. Die Zukunft mag rosig aussehen, aber die aktuellen Bedingungen sind weiterhin schwach. Der Aktienmarkt hatte einen großartigen Lauf und ein neuer Spekulationsrausch, ausgelöst durch Kleinanleger, hat die Volatilität angeheizt. Letzte Woche war es GameStop (NYSE:GME), diese Woche dreht sich auf Reddit alles um Cannabis-Aktien. An einem Tag gewannen Pot-Aktien um bis zu 51% und an einem anderen rutschten sie fast um den gleichen Prozentsatz ab. Diese Art von Hype kann in einem Markt, der anhand sämtlicher Bewertungskriterien überbewertet erscheint, sehr gefährlich sein.
Die neue südafrikanische Variante ist inzwischen auch in Kalifornien festgestellt worden. Damit sind nun in vier Bundesstaaten Fälle dieser hochansteckenden Variante bekannt, die offenbar gegen die gängigen Impfstoffe resistent ist. Wenn sie sich schnell ausbreitet, könnte sie eine neue Welle der Risikoaversion auslösen, die die Aktienmärkte kräftig nach unten und den US-Dollar in die Höhe treiben könnte. Der Verbraucherstimmungsindex der University of Michigan steht heute auf der Agenda, und die aktuelle Verteilung der Impfstoffe sowie die anhaltende Rallye der Wall Street sollten das Vertrauen stärken.
Unterdessen war es keine Überraschung, dass sich die Rohstoffwährungen weiterhin besser entwickelten als die europäischen Währungen. Die Virusfälle bleiben niedrig, es gibt minimale Einschränkungen im öffentlichen Leben und das Wetter ist gut. Der australische Dollar legte dank höherer Inflationserwartungen der Verbraucher um weitere 0,4% zu. Die Inflation ist weltweit auf dem Vormarsch, aber sie ist immer noch so niedrig, dass die Zentralbanken sich keine Sorgen machen müssen. Der neuseeländische Dollar schüttelte schwächere Kreditkartenumsätze ab. Die Ölpreise setzten zum ersten Mal seit neun Handelstagen zurück, was wohl auch eine Rallye beim Loonie verhinderte.
Der Euro baute seine Gewinne aus. Obwohl die Widerstandsfähigkeit des Euro in Anbetracht der langsamen Impfstoffverteilung in Europa und der strengen Lockdowns bemerkenswert ist, könnte die Währung an einem Sprung über die 50-Tage-Linie bei 1,2150 scheitern, wenn die Industrieproduktion der Eurozone schwach ausfällt.