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Währungen abgestoßen, als Trump sich mit China anlegt

Veröffentlicht am 23.03.2018, 14:09
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Von Kathy Lien, Geschäftsführerin Devisenstrategie bei BK Asset Management. Der Artikel erschien im englischen Original unter dem Titel 'Currencies Dumped As Trump Takes On China' am 22. März. 2018 auf Investing.com.

Devisen und Aktien setzten am Donnerstag ihre Talfahrt fort, als die Vereinigten Staaten sich auf einen Konflikt mit China vorbereiten, der zu einem äußerst gefährlichen Handelskrieg eskalieren könnte. Die USA kündigten Zölle in Höhe von 50 Mrd USD auf Importe aus China an, die darauf abzielen, den asiatischen Giganten für den Diebstahl intellektuellen Eigentums zu bestrafen. Zudem sollen Käufe chinesischer Firmen in den USA beschränkt werden. Ein Sprecher für das chinesische Außenministeriums sagte am Mittwoch: "Die chinesische Seite wollte niemals einen Handelskrieg mit jemandem führen, aber sollten wir gezwungen werden, dann werden wir uns nicht verstecken." Er fügte hinzu, China würde "definitiv feste und notwendige Gegenmaßnahmen" ergreifen. Am Donnerstag bestätigte der Botschafter Chinas, dass das Land "gegen die US-Zölle zurückschlagen" werde. Die Ängste vor einem Handelskrieg sind legitim und haben die Zentralbankpolitik überschattet, was zu Schwäche bei nahezu jedem wichtigen Wechselkurs geführt hat. John Dowd, Trumps Topanwalt für die Untersuchung des Sonderermittlers trat am Donnerstag ebenfalls zurück, nachdem der Präsident seine Rechtsberatung völlig ignoriert hatte. Die Aktionen des Präsidenten haben ihm das Vertrauen in- und ausländischer Investoren gekostet, die ihren Frust ausdrückten, indem sie US-Aktien und Risikoanlagen abstießen. Der Ausverkauf im USD/JPY Kurs war gering, da es nahe 105 Nachfrage gab.

Das geldpolitische Statement der britischen Notenbank sollte das für die Märkte wichtigste Ereignis des Tages werden und während das Pfund erhebliche Schwankungen erlebte, hatte der Appetit auf Risiko stärkere Folgen für die Währung.
Die Bank von England stimmt mit 7 gegen 2 Stimmen die Zinsen unverändert zu lassen, während die beiden Abweichler (Saunders und McCafferty) für eine sofortige Erhöhung stimmten. Das Pfund machte nach den Statement einen sofortigen Satz auf 1,4220, aber anstelle seine Gewinne auszubauen, machte es eine Wende um 180° die es zu guter Letzt unter 1,41 drückte. Die Wende kann zum Teil dem Mangel an größeren Änderungen im geldpolitischen Statement zugeschrieben werden, die Bank will begrenzte, graduelle Zinserhöhungen, als Inflation und Wachstum auf Linie der Erwartungen für Februar hereinkamen. Sie denken zudem, dass Protektionismus und der Brexit weiter ernsthafte Risiken für die britische Wirtschaft darstellen. Sie wollen im Mai eine umfassendere Neubewertung durchführen, was bedeutet, dass sie die Zinsen zu diesem Zeitpunkt anheben könnten oder auch nicht. Vor der Entscheidung am Donnerstag hatte der Markt eine 66 prozentige Chance auf einen Zinsschritt bei der nächsten Sitzung eingepreist, die Wettquoten sind nun auf 72% gestiegen. Nichtsdestoweniger, die Sorgen der Notenbank und Risikoaversion führte zu Gewinnmitnahmen bei Long-Positionen im Pfund. Während eine weitere Korrektur wahrscheinlich, könnten Käufer zwischen 1,3950 und 1,40 zuschlagen, da die BoE die nächste große Zentralbank werden dürfte, die die Zinsen anhebt. Die britischen Einzelhandelsumsätze waren ebenfalls stark, was die zugrundeliegende Wirtschaft stark erscheinen lässt.

Der EUR/USD Kurs auf der anderen Seite hat seine Konsolidierung fortgesetzt.
Die jüngsten Konjunkturberichte bestätigen, dass die Konjunktur sich im März verlangsamt hat. Sowohl aus Deutschland wie auch aus Frankreich gab es schwächere Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Dienstleistungsgewerbe, was den kombinierten Index für die Eurozone sinken ließ. Auch wenn der Ifo-Geschäftsklimaindex die Erwartungen schlug, sowohl das aktuelle Umfeld, als auch die Erwartungen verschlechterten sich gegenüber dem Vormonat. Diese schwachen Konjunkturberichte und die Vorsicht der EZB könnte den Euro in der Defensive lassen.

Der australische Dollar litt unter der Risikoaversion am stärksten, aber nachdem er um mehr als 1% gefallen war, beendete der den Handel in New York gut erholt von seinen Tiefstständen.
Australien ist nicht nur besonders anfällig bei Ärger für China, sondern der australische Beschäftigungsreport aus der Mittwochnacht blieb ebenfalls hinter den Erwartungen zurück. Auch wenn das Wachstum bei den Vollzeitjobs sehr stark ausfiel, stieg die Arbeitslosenquote von 5,5% auf 5,6% und Gesamtbeschäftigung stieg um 17,5 Tsd. statt 20 Tsd wie erwartet. Diese Zahlen sind ganz bestimmt nicht schlimm, da die höhere Arbeitslosigkeit eine höhere Teilhabe am Arbeitsmarkt zurückgeführt werden kann. Bei der Vollzeitarbeit gab es auch den höchsten Anstieg in fast einem Jahr. Allerdings, Sorgen über den Handelskonflikt zwischen den USA und China belasteten die Währung während des Handels in Europa und den USA. Der AUD/USD Kurs könnte auf bis zu 76 abrutschen, bevor Unterstützung kommt.

Unterdessen beendeten der kanadische und der neuseeländische Dollar den Tag ohne wesentliche Bewegung.
Der USD/CAD, der während des Handels in Europa auf 1,2830 gefallen war, erholte sich auf gesunkene Ölpreise und die Risikoaversion wieder. Ob es von da an weiter aufwärts geht, hängt von den Konjunkturberichten vom Freitag ab. Dann gibt es Inflationsdaten und Einzelhandelsumsätze aus Kanada, was die Landeswährung in den Fokus bringen dürfte. Sollten sie über den Erwartungen ausfallen, dann könnte der USD/CAD seine Rutsch wiederaufnehmen, im gegenteiligen Fall aber seinen Weg zurück in Richtung 1,30 finden. Der neuseeländische Dollar auf der anderen Seite fand Unterstützung von einem eher wohlwollenden Statement der Notenbank des Landes und der AUD/NZD Kurs wurde verkauft. Der NZD/USD Kurs selbst scheint anfällig für eine tiefere Korrektur auf 0,7150 zu sein.

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