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Warum die Alphabet-Aktie dem Ausverkauf im Technologiesektor trotzt

Veröffentlicht am 06.03.2021, 06:57
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Nachdem die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) im Jahr 2020 noch ein Nachzügler war, entpuppt sich die Aktie in diesem Jahr als Gewinner. In einer Zeit, in der Anleger Wachstumstitel meiden, halten die Aktien der Suchmaschinenriesen dem Verkaufsdruck viel besser stand als seine Pendants aus dem Technologiesektor.

Die Google-Aktie ist in diesem Jahr bereits um mehr als 17% gestiegen, während der Referenzindex NASDAQ nur knapp über 1% zugelegt hat. Diese Widerstandsfähigkeit des Suchmaschinen-Giganten ist erstaunlich, insbesondere im Zuge der COVID-19-Pandemie, die das Geschäft mit digitaler Werbung in den Bereichen Reisen, Restaurants und Tourismus einbrechen ließ.

Aber nachdem die im letzten Jahr im Vergleich von den anderen FAANG-Aktien - Facebook (NASDAQ:FB), Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Netflix (NASDAQ:NFLX) - abgehängt worden war, hat sie in 2021 bisher die beste Kursentwicklung unter den Technologietitanen vorzuweisen.

Was das Interesse der Anleger an Google-Aktien schürt, ist ein klares Zeichen dafür, dass das Unternehmen viel stärker aus dem durch die Pandemie ausgelösten Abschwung hervorgeht, da sich die Umsätze schneller als erwartet erholen. Im vierten Quartal erzielte Alphabet einen Rekordumsatz von 56,9 Mrd. Dollar. Die Werbeumsätze stiegen dabei um 22% im Vergleich zum Vorjahr.

Neben diesem Turnaround ermutigt die Investoren auch die Bemühungen um eine Diversifizierung der Umsätze weg vom Suchmaschinengeschäft. So stiegen die YouTube-Umsätze im Berichtsquartal um 46% und die Videoplattform erreichte mehr User im Alter zwischen 25 und 49 Jahren als alle Kabelnetzwerke zusammen.

Stark unterbewertet

Einige Analysten raten zum Kauf der Google-Aktie, denn sie bietet noch mehr Wachstumspotenzial.

Brian Nowak, Analyst bei Morgan Stanley (NYSE:MS), ist der Ansicht, dass YouTube die "am stärksten unterbewertete Werbeplattform" im Internetsektor ist. Mit einer starken Erholung des Marken- und Direct-Response-Werbemarktes sei YouTube gut positioniert, um 2021 ein Umsatzwachstum von mehr als 40% zu erzielen, schrieb er in einer Notiz. Gleichzeitig hob er sein Einjahres-Kursziel von 2.050 Dollar auf 2.200 Dollar an.

Der JP Morgan-Analyst Doug Anmuth erhöhte sein Einjahres-Kursziel von 2.050 Dollar auf 2.390 Dollar. Anmuth merkte auch an, dass sich die Margen im Cloud-Computing nach Jahren hoher Investitionen in Zukunft verbessern dürften.

Positiv auf die Stimmung der Anleger wirkt sich auch die zunehmend transparente Geschäftspolitik des kalifornischen Unternehmens aus. In der letzten Bilanzvorlage hat Google zum ersten Mal Details zu den Kosten seiner Cloud-Sparte preisgegeben.

Obwohl diese Einheit im vierten Quartal einen Verlust von 1,2 Mrd. Dollar erlitt, lassen sich die Ergebnisse nun besser im Vergleich zu den Cloud-Computing-Sparten der zwei führenden Unternehmen in diesem Bereich, Amazon und Microsoft (NASDAQ:MSFT), einordnen. Darüber hinaus sehen die Optimisten vorerst keine Gefahr für das Geschäft von Google durch die zahlreichen Klagen, die von mehreren Bundesstaaten und dem US-Justizministerium eingereicht worden sind. In diesen Klagen werden Google illegale Monopolbildung unter anderem bei der Internetsuche und der Onlinewerbung mittels diverser wettbewerbsfeindlicher Vereinbarungen und Praktiken vorgeworfen, wodurch Verbraucher und Werbetreibende geschädigt werden.

Einer der Gründe, warum Analysten die möglichen Folgen dieser rechtlichen Auseinandersetzungen nicht berücksichtigen, ist die Tatsache, dass es viele Jahre dauert, bis diese Untersuchungen abgeschlossen sind und es fast unmöglich ist, den Ausgang vorherzusagen. Microsoft, das in den neunziger Jahren mit einem Kartellverfahren konfrontiert war, ist ein gutes Beispiel für diese These.

Fazit zur Alphabet-Aktie

Da die traditionellen Wachstumstreiber unverändert bestehen bleiben und das Unternehmen sich so positioniert, dass es in der Welt nach der Pandemie schneller wächst, holt die Google-Aktie ihren Rückstand aus dem Jahr 2020 rasch auf. Sobald die Wirtschaft wieder anspringt und kleine Unternehmen mehr Geld für Online-Werbung ausgeben, könnte es für die Aktie weiter aufwärts gehen.

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