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Westliche Prozyklik und emotionalisierende Schlagzeilen helfen nicht!

Veröffentlicht am 03.04.2020, 09:10
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0840 (06:34 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0819 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108,00. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117,07. EUR-CHF oszilliert bei 1,0555.

Die Wirtschaftsdaten ex China, die uns derzeit erreichen, sind historisch nicht vergleichbar mit anderen Krisenzyklen. Die im Westen verankerte Prozyklik (u.a. Ratingagenturen) verschärfen das Krisenbild Ich bin irritiert, wie die administrativ verfügte Anomalie (Vollbremsung) emotionalisierende Schlagzeilen produziert.

Entscheidend ist, dass es sich um eine temporäre administrativ verfügte Wirtschaftsschwäche handelt. Die administrative Verfügung hat etwas mit einem exogenen Faktor (Coronavirus) zu tun. Nie zuvor in der Weltgeschichte wurde wegen eines Virus, das mehr als 90% der Betroffenen unterproportional beeinträchtigt, so umfassend agiert. Wegen der Ansteckungsaggressivität ist die vorsorgende Politik verständlich. Der "Lockdown" hat aber auch etwas mit verfehlter Gesundheitspolitik der Vergangenheit auf globaler Ebene zu tun.

Damit diese Krise, die einen exogenen Ursprung hat, nicht die Substanz der Weltökonomie gefährdet, gibt es unlimitierte Hilfsprogramme. Das Ziel dieser Programme ist es, dass eine exogen basierte und administrativ veranlasste temporäre Krise keine entscheidenden endogenen Qualitätsmerkmale entwickelt.

In Ländern, die kein ausgeprägtes Solidar- und Sozialsystem haben, sind die Folgen an den Arbeitsmärkten (Hire & Fire) ausgeprägter als in Ländern mit diesen Systemen. Aus diesen Gründen fliegt den USA derzeit temporär der Arbeitsmarkt um die Ohren. Wer schnell feuert, stellt aber auch schnell wieder ein.

China gibt vor (jüngste Sentiment-Daten), was mit höchster Wahrscheinlichkeit ab Mitte/Ende April auf den größten Teil des Rests der Welt wartet. Die Weltwirtschaft erleidet temporär markante Schäden, sie scheitert aber nicht an COVID 19!

Aktuelle Lage zur Ausbreitung:

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Quelle: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Coronavirus global: Die Zahl der nachgewiesenen Infizierten legte um 78.561 auf 1.016.128 zu. Die Zahl der Genesungen stieg um 17.304 auf 211.615, während die Zahl der Todesfälle um 5.890 auf 53.146 zunahm. Damit liegt die Zahl der akuten nachgewiesenen Fälle bei 751.367 (Vortag 696.000).

In Europa nahm die Zahl der Infizierten um 35.527 auf 524.537 (Vortag 489.010) zu. Die Zahl der Genesungen legte um 13.014 auf 92.042 (Vortag 79.028) zu, während die Zahl der Todesfälle um 4.461 auf 38.090 (Vortag 33.629) stieg. Ergo liegt die Zahl der akuten Fälle bei 394.405 (Vortag 376.353).

In den USA hat sich die Zahl der Infizierten um 28.819 auf 245.540 (Vortag 216.721) erhöht. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 6.053 (Vortag 5.138). Insgesamt sind 9148 (Vortag 8.672) Infizierte geheilt. Die Anzahl der aktuellen Fälle stellt sich auf 230.339 (Vortag 202.911).

In Hubei/Wuhan liegt die Zahl der Infizierten unverändert bei 67.802. Die Zahl der Genesungen stellt sich auf 63.612 (Vortag 63.326). Es kam zu 10 weiteren Todesfällen (aktuell 3.203). Damit gibt es 987 akute Fälle (Vortag 1.283).

In Gesamtchina liegt die Zahl der Infizierten bei 82.456 (Vortag 82.394), es kam zu 298 weiteren Genesungen (aktuell 76.724) und es sind 3.326 (Vortag 3.316) Todesfälle zu beklagen. Ergo liegt die Zahl der aktuell Infizierten bei 2.406 (Vortag 2.652).

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Preise wegen administrierten „Lockdown“ unter Abwärtsdruck

Die Erzeugerpreise sanken per Februar im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose -0,2%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Rückgang um 1,3% (Prognose -0,7%) nach zuvor -0,7% (revidiert von -0,5%).

USA: Administrierter "Lockdown" heißt Vollbremsung

Laut dem Challenger Report kam es per März zu 222.288 angekündigten Entlassungen nach 56.660 im Vormonat. Das war der höchste Wert seit Januar 2009. Die Arbeitslosenerstanträge stellten sich in der Berichtswoche per 28. März auf 6.648.000 (Prognose 3,5 Mio.) nach zuvor 3.307.000. Damit kam es in den letzten beiden Wochen zu knapp 10.000.000 Anträgen. Das ist historisch einmalig. Das Defizit der US-Handelsbilanz sank per Berichtsmonat Februar von zuvor 45,5 auf 39,9 Mrd. USD (Prognose -40,0 Mrd. USD).

Der New York Business Conditions Index brach per März von zuvor 51,9 auf 12,9 Punkte ein. Damit ergab sich bezüglich der Dimension der massivste Einbruch und der niedrigste Indexwert in der Historie (Daten ab 1993). Der Auftragseingang der Industrie verzeichnete per Februar im Monatsvergleich keine Veränderung (Prognose +0,2%) nach zuvor -0,5%. Der Kfz-Markt brach in den USA (analog zu China im „Lockdown“) per März ein. Insgesamt wurden 11,37 Mio. nach zuvor 16,74 Mio. Kfz abgesetzt.

Japan: Milder administrierter "Lockdown" heißt milde Vollbremsung

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sank per März von zuvor 46,8 auf 33,8 Punkte.

China: Administrierte "Lockdowns" bergen Aufholpotential

Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg per März von zuvor 26,5 auf 43,0 Zähler.

Russland: Administrierter "Lockdown" hat Konsequenzen

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor brach per März von zuvor 52,0 auf 37,1 Punkte ein.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0750 - 1.0780 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Bleiben Sie gesund & viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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Aktuelle Kommentare

Man kann die Maßnahmen, die weltweit ergriffen wurden als übertrieben darstellen. Fakt ist, daß wir damit leben müssen und als Investoren das Beste daraus machen sollten. Es bringt nichts sich gegen den Trend zu stellen und darauf zu beharren, daß man recht hat. Im Moment sollte man sich lieber vom Markt fern halten oder nur mit kleinem Einsatz zocken.
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