- S&P 500 und NASDAQ Composite schließen abermals auf Rekordhoch.
- Gold legt trotz Risk On und starkem US-Dollar zu.
- Renditen stoppen an 200-Tage-Linie.
Die Aktien zeigen keine Anzeichen für eine Verlangsamung: der Dow Jones, der S&P 500 und die NASDAQ schlossen die Handelswoche allesamt auf Rekordhoch. Gleichwohl gibt es einige Warnsignale, die die Anleger in Schach halten sollten.
Gold, vielleicht der ultimative sichere Hafen, legte am Freitag zu und das, obwohl auch die Aktienkurse und der US-Dollar nach oben gingen. In diesem Zusammenhang erreichte ein angesehenes Stimmungsbarometer, das die Euphorie der Anleger misst, ein Extremniveau.
Nachlassende Handelsspannungen und Notenbankimpulse beflügeln die Aktienmärkte
Europas Börsen beendeten die Woche ebenfalls auf einem neuen Rekordhoch. Grund dafür waren zweifellos zum Teil positive Daten aus den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Darüber hinaus scheinen die nachlassenden Handelsspannungen im Zusammenspiel mit den Konjunkturprogrammen der Zentralbanken und einer abwartenden Fed, den Anlegern kaum eine andere Wahl zu lassen, als die Aktienkurse weiterhin in die Höhe zu treiben.
Der S&P 500 und der NASDAQ Composite verzeichneten jeweils ihr achtes Rekordhoch in Folge. Für den Dow Jones war es das vierte Allzeithoch hintereinander.
Der NASDAQ 100 legte zum sechsten Mal in Folge zu und übersprang zum ersten Mal in seiner Geschichte die 9000-Punkte Marke.
Im Gegensatz dazu schloss Boeing (NYSE:BA), der angeschlagene US-Luftfahrtriese, deutlich unterhalb von seiner Hochs. Die Aktie stürzte auf den tiefsten Stand seit dem 14. August, nachdem Fitch die Aktie von A- auf A- herabgestuft hatte.
Technisch gesehen näherte sich die Aktie ohnehin der Vollendung eines Gipfels.
Der Volatilitätsindex VIX bewegt sich knapp oberhalb des Apriltiefs. Damals fiel der S&P 500 um 7%. Etwas darunter liegt das Septembertief des VIX. Der S&P verlor damals bis zu 20%.
Der Russell 2000 gab am Freitag zwar etwas nach, handelt aber nur noch knapp 1,5% unterhalb seines Rekordhochs.
Der Ned Davis Daily Trading Sentiment Composite, der den Optimismus oder Pessimismus der Händler erfasst, ist auf 80 gestiegen und signalisiert damit "übermäßigen Optimismus". Eine Korrektur an der Wall Street ist damit zwar keine ausgemachte Sache, aber es wird schon starke Quartalszahlen brauchen, um die Aktienmärkte auf Rekordhochs zu halten. Ein wichtiger Punkt ist, dass der S&P 500 seit 2006 im Durchschnitt um 5% gefallen ist, wann immer der Composite das Niveau von 62,5 überschritten hat, also viel niedriger als jetzt.
Starke Daten treiben den Dollar an
Die Renditen für langlaufende Treasurys stiegen sprunghaft an, nachdem das US-Finanzministerium neben starken Wirtschaftsdaten die Emission neuer Anleihen mit einer Laufzeit von 20 Jahren ankündigte. Die US-Wohnungsbaubeginne stiegen auf ein 13-Jahreshoch. Der Philadelphia Fed Manufacturing Index erreichte den höchsten Stand seit acht Monaten. Die neuen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gingen die fünfte Woche hintereinander zurück. Nicht zuletzt kletterten die Einzelhandelsumsätze im letzten Monat um 0,3%.
Dennoch konnten bei all dem Optimismus die 10- und 30-jährigen Renditen die 200-Tage-Linie nicht überschreiten, die den langfristigen Abwärtstrend immer noch bewacht.
Die positiven US-Daten trieben den Dollar auf den höchsten Stand seit dem 25. Dezember. Die globale Reservewährung stoppte ihre Erholung direkt unter dem oberen Ende eines fallenden Kanals und der 200-Tage-Linie.
Allerdings könnte sich der US-Dollar nach seinem Breakout aus der bullischen Flagge weiter nach oben bewegen. Sowohl der MACD als auch der RSI erzeugten bullische Signale und machen einen Spurt des Greenbacks über die 200-Tage-Linie möglich.
Das wird nächste Woche wichtig
Alle Zeitangaben sind US-Ostküstenzeit.
Montag
13:30 Uhr: Eurozone - EZB-Präsidentin Lagarde spricht
22:00: Japan - BoJ Perspektivbericht und Zinsentscheidung: Volkswirte erwarten keine Änderung der Geldpolitik. Der Zinssatz dürfte unverändert bei -0,10% verharren.
Dienstag
4:30: Großbritannien - Veränderung der Anzahl der Anspruchsberechtigten: Analysten rechnen mit einem Rückgang auf 24.500 im Dezember, nach 28.800 im Vormonat
5:00: Eurozone - ZEW-Konjunkturerwartungen: das Stimmungsbarometer dürfte von 11,2 auf 5,5 fallen.
Mittwoch
4:30 Uhr: Großbritannien - Einzelhandelsumsätze: dürften von 1,0% auf 2,6% steigen.
10:00 Uhr: USA - Verkäufe bestehender Häuser: werden voraussichtlich auf 5,43 Mio. von 5,35 Mio. steigen.
10:00 Uhr: Kanada - BoC-Zinsentscheidung: Zentralbankbeobachter rechnen mit einem unveränderten Zinssatz von 1,75%.
Donnerstag
7:45 Uhr: Eurozone - EZB-Zinsentscheidung: Leitzins dürfte weiterhin bei 0,00% liegen.
11:00 Uhr: US-Rohöllagerbestände: Ölmarktbeobachter erwarten einen Rückgang um 2,549 Millionen Barrel in der letzten Woche.
Freitag
3:30: Deutschland - Einkaufsmanagerindex Industrie: erwartet wird ein Anstieg auf 44,6 von 43,7.
4:30 Uhr: Großbritannien - Einkaufsmanagerindex Industrie: dürfte von 47,5 im Vormonat auf 47,6 steigen.
8:30 Uhr: Kanada - Einzelhandelsumsätze Kernrate: Analysten erwarten einen Anstieg auf 0,4% im November, nach -0,5% im Oktober.