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Goldpreis: 4 Schlüsselfaktoren, die über Rallye oder Absturz entscheiden

Veröffentlicht am 28.10.2019, 16:03
© Reuters.
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Investing.com - Nach der Erholung in der Vorwoche dürften in der neuen Woche 4 Schlüsselfaktoren über Rallye oder Absturz beim Goldpreis entscheiden.

Nachdem der Goldpreis zuletzt von schwachen Konjunkturdaten aus den USA und der Sorge vor der ersten Gewinnrezession auf Quartalsebene profitiert hatte, dürften die Edelmetallanleger in der neuen Handelswoche den Fokus neben der Fed-Zinsentscheidung auf neue Daten aus den USA sowie den Handelsentwicklungen richten.

1. Handelsgespräche

Der Handelsstreit zwischen den USA und China dauert an und sorgt weiterhin für Unsicherheiten. Allerdings arbeiten Washington und Peking an einer temporären Lösung, was weitere Gewinnmitnahmen beim Goldpreis auslösen könnte.

Das Büro des US-Handelsbeauftragten (USTR) teilte am Wochenende mit, dass Peking und Washington kurz vor der Unterzeichnung eines partiellen Handelsabkommens stehen.

"Sie machten Fortschritte in spezifischen Fragen und die beiden Seiten sind kurz davor, einige Elemente der Vereinbarung fertigzustellen", sagte der US-Handelsbeauftragte. "Die Diskussionen werden auf Stellvertreterebene kontinuierlich fortgesetzt, und die Chefunterhändler werden in naher Zukunft ein weiteres Telefonat führen.

Auf die Frage nach dem Verhandlungsstand mit China antwortete US-Präsident Donald Trump am Freitag: "Wir kommen sehr gut voran und sind auf einem guten Weg", sagte er gegenüber Journalisten. "Und es passieren viele gute Dinge mit China. Sie wollen unbedingt einen Deal machen."

Analysten erwarten, dass der partielle Handelsdeal auf dem APEC-Gipfel Mitte November in Chile unterzeichnet wird, an dem Trump und Chinas Staatsoberhaupt Xi teilnehmen.

Bei vielen herrscht aber noch Skepsis hinsichtlich der Aufhebung der bestehenden Zölle. Insgesamt sollte sich die Lage zwar nicht weiter verschlechtern, aber die Aussichten für die Weltwirtschaft werden sich wohl erst aufhellen, sobald die wechselseitigen Zölle heruntergefahren werden. Solange dürfte der Goldpreis mittelfristig gut unterstützt bleiben.

2. Federal Reserve

Am Mittwochabend wird in den USA mit Spannung die Entscheidung des Offenmarktausschusses der Federal Reserve (FOMC) erwartet. Die meisten Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das Zielband für den Leitzins ein drittes Mal um 25 Basispunkte gesenkt wird. Die Wahrscheinlichkeit hierfür wird auf über 90 Prozent taxiert.

Da der Schritt allgemein erwartet wird, dürften sich die Reaktionen am Gold-Markt in Grenzen halten.

Für den Goldpreis geht es daher vor allem darum, welchen Zinsausblick Fed-Chef Jerome Powell geben wird. Enttäuschungen für Gold-Bullen sind möglich.

Goldman Sachs erwartet, dass die Federal Reserve zwar noch einmal die Zinsen senkt, dann aber ein Signal gibt, dass der aktuelle Lockerungszyklus abgeschlossen sein könnte.

Die Überlegung ist: Fed-Chef Jay Powell hatte die erste Fed-Zinssenkung am 31. Juli als "Anpassung in der Mitte des Zyklus" bezeichnet. Bis heute wissen Analysten nicht genau, was er damit gemeint hat. Da Powell aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit betont hat, dass die Wirtschaft gut läuft, glaubt Goldman, dass drei Zinssenkungen ausreichen, um die Wirtschaft auf Wachstumskurs zu halten und damit die Mid-Cycle-Anpassung der Fed abgeschlossen ist.

Gleichzeitig zeichnet sich eine Entspannung an der Handelsfront ab, was laut der Fed einer der Hauptgründe war, überhaupt die Zinsen auf den letzten zwei Sitzungen zu senken.

Ein leicht falkenhafter Tenor im geldpolitischen Begleittext des Offenmarktausschusses der Federal Reserve sowie auf der Pressekonferenz von Powell, könnte den US-Dollar und die US-Anleiherenditen nach oben schicken und den Goldpreis nachhaltig unter die Marke von 1.500 Dollar drücken.

3. US-Bruttoinlandsprodukt und ISM-Index

Zu Mittwoch steht mit dem US-Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal ein wichtiger Indikator auf der Agenda. Analysten erwarten eine Verlangsamung der Wachstumsdynamik von 2 auf 1,4 Prozent.

Das Bruttoinlandsprodukt gilt als Gradmesser für die Wirtschaftskraft des Landes. Historisch gesehen sind die USA jährlich um mehr als 3 Prozent gewachsen. Das letzte Mal, als sie dieses Niveau erreicht hatten, war allerdings im Jahr 2005. Viele Volkswirte glauben, dass die Vereinigten Staaten in der Zukunft nicht schneller als 2 Prozent wachsen werden.

Im Vorquartal war der private Konsum eine Stütze für das Bruttoinlandsprodukt. Der PCE stieg um 4,6 Prozent, während die Unternehmensinvestitionen um 1 Prozent zurückgingen.

Jedoch zeigen sich allmählich auch erste Risse in der Kauflaune der Amerikaner. Die Stimmung der Verbraucher bleibt zwar gut, aber unterliegt starken Schwankungen, während sich die Umsätze im Einzelhandel verlangsamen.

Da die Konsumausgaben der Verbraucher etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung ausmachen, wäre ein Einbruch gleichbedeutend mit einer stärkeren Verlangsamung der Bruttoinlandsprodukts.

Auch die schwachen Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter, die letzte Woche veröffentlicht wurden, signalisieren schwächere Wachstumszahlen für das dritte Quartal.

Zwar war ein Teil der Schwäche auf den Streik bei General Motors und den Problemen beim Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) zurückzuführen. Allerdings sind die Shipments für zivile Investitionsgüter, die ein Schlüsselindikator für Unternehmensinvestitionen darstellen, in den letzten drei Monaten um 9,2 Prozent gesunken und auf jährlicher Basis sogar um 20 Prozent. Gleiches gilt für den Auftragseingang für nicht-militärische Investitionsgüter, die um 0,5 Prozent gefallen sind. All dies dürfte sich nicht über eine erneute Kontraktion der Unternehmensinvestitionen negativ auf das Bruttoinlandsprodukt auswirken.

Schwache US-Wachstumsdaten könnten dem Goldpreis eine kurzfristige Unterstützung bieten. Allerdings liegt der Schwerpunkt der Anleger auf der Fed-Entscheidung, so dass jegliches Aufbäumen des Goldpreises nur von kurzer Dauer sein dürfte.

4. US-Arbeitsmarktbericht und ISM-Einkaufsmanagerindex

Auch im weiteren Wochenverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit auf frische Daten vom US-Arbeitsmarkt. Am Mittwoch rückt der ADP-Beschäftigungsbericht in den Fokus, bevor zum Wochenschluss der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung und der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe an der Reihe sind.

Analysten erwarten im Schnitt ein Stellenplus von 90.000. Grund für die geringe Erwartungshaltung ist der Streik bei General Motors (NYSE:GM), der das Beschäftigungswachstum negativ beeinflussen dürfte. Analysten erwarten aber nicht, dass ein Stellenwachstum von unter 100.000 zur neuen Norm wird - ein Niveau das ausreichen dürfte, um die Arbeitslosenquote auf dem aktuellen Rekordtief zu halten, zumal die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf niedrigem Niveau liegen.

Kurz nach dem Arbeitsmarktbericht am Freitag legt das ISM den Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe per Berichtsmonat Oktober vor. Im September rutschte das viel beachtete Barometer auf den tiefsten Stand seit Juni 2009. Seit dem letzten Datensatz haben sich die regionalen Einkaufsmanagerindizes jedoch leicht verbessert. Das lässt auf eine leichte Erholung beim ISM von 47,8 auf 49,0 hoffen.

Charttechnik

Der heutige Handelstag hat deutlich gemacht, dass es wohl noch verfrüht erscheint, auf ein Ende der Konsolidierungsphase bei Gold zu setzen. Vielmehr besteht die Gefahr, dass bereits in Kürze weitere Preisabschläge drohen, da auch die o.g. Faktoren nicht gerade eine Unterstützung liefern. Für diese These spricht auch der so genannte evening star, der kurz vor der Vervollständigung steht. Von großer Bedeutung ist daher die daraus abgeleitete Nackenlinie der Umkehrformation, die derzeit bei 1.492 Dollar liegt. Ein Rutsch unter diese Marke würde das kalkulatorische Abschlagspotenzial auf knapp 30 Dollar taxieren. Auch auf Basis der Indikationen dürfte der Goldpreis weiter nach unten tendieren. Oberhalb von 1.520 Dollar würde sich das Chartbild wieder aufhellen.

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