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US-Notenbank Fed: Darauf müssen Sie beim Zinsentscheid achten

Veröffentlicht am 25.10.2019, 15:29
© Reuters.
GS
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Investing.com - Eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) auf ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch gilt laut dem von Investing.com entwickelten FedWatch-Tool als ausgemachte Sache. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte wird auf mehr als 90 Prozent taxiert.

Tritt der Fall ein, und die Fed senkt ihren Zins, würde dies das Leitzinsband auf 1,50 bis 1,75 Prozent bringen. Damit hätte die US-Notenbank ihren Zinssatz seit Ende Juli um 75 Basispunkte gesenkt.

Was sind aber die nächsten Schritte der US-Währungshüter? Gibt es weitere Zinssenkungen angesichts der Handelsunsicherheit, die das Wirtschaftswachstum belastet, oder ist dann erst einmal Schluss mit der Liquiditätsparty, die die Aktienmärkte immer noch oben hält, obwohl das Verhältnis Aktienmarktkapitalisierung zu BIP am Ende der letzten Woche erneut oberhalb von 143 Prozent lag, was eine Überbewertung des Aktienmarktes anzeigt?

In einem Bericht von CNBC glaubt Goldman Sachs (NYSE:GS) zwar auch, dass die Federal Reserve nächste Woche noch einmal die Zinsen senkt, aber dann ein Signal gibt, dass der aktuelle Lockerungszyklus zu Ende gehen könnte.

Konkret rechnet Goldman Sachs mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent damit, dass die Zinsen gesenkt werden. Das könnte es dann aber gewesen sein, glauben die Experten.

Die Überlegung ist: Fed-Chef Jay Powell hatte die erste Fed-Zinssenkung am 31. Juli als "Anpassung in der Mitte des Zyklus" bezeichnet. Bis heute wissen Analysten nicht genau, was er damit gemeint hat. Da Powell aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit betont hat, dass die Wirtschaft gut läuft, glaubt Goldman, dass drei Zinssenkungen ausreichen, um die Wirtschaft auf Wachstumskurs zu halten und damit die Mid-Cycle-Anpassung der Fed abgeschlossen wird.

Bei den letzten zwei Zinssenkungen haben die Fed-Mitglieder stets erklärt, dass sie weitgehend auf Ängste vor einer globalen Verlangsamung, den US-Handelskrieg mit China und die gedämpfte Inflation reagieren und nicht auf Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft in Schwierigkeiten steckt.

"Starke Signale der Fed-Führungsspitze deuten darauf hin, dass die bescheidene Deeskalation des Handelskrieges seit September sie nicht davon abgehalten hat, eine Anpassung nach dem Vorbild der neunziger Jahre um 75 Basispunkte in der Zyklusmitte durchzuführen", erklärte der Goldman Sachs-Ökonom Spencer Hill.

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Insgesamt stünde ein weniger akkommodierender Tenor im Einklang mit den jüngsten Erklärungen der Zentralbank. Zudem äußerten einige US-Notenbanker auf der September-Sitzung Bedenken darüber, dass die Märkte womöglich zu viele Zinssenkungen erwarten. Das ging aus den Sitzungsprotokollen hervor.

Hinweise darauf, dass der aktuelle Zinssenkungszyklus abgeschlossen ist, dürften wohl eher von Powells Pressekonferenz als von der geldpolitischen Erklärung kommen, so Goldman.

Aber die Goldmänner erwarten auch die Streichung des Passus, dass die Fed "zur Aufrechterhaltung der Expansion angemessen handeln wird". Dieser Satz stand erstmals im Juni im Begleittext und galt als Vorbereitung auf die Zinssenkung im Juli.

"Wir erwarten, dass der Passus "angemessen handeln" durch einen Verweis auf die bereits durchgeführten Lockerungsmaßnahmen ersetzt wird, zusammen mit einer weniger verbindlichen Guidance wie: "wird bei Bedarf handeln, um seine Ziele zu erreichen", schrieb Hill.

Alles in allem dürfte Powell auch diesmal ein Drahtseilakt bevorstehen. Zum einen darf er nicht zu wenig signalisieren, um die Kursabschläge am Aktienmarkt in Grenzen zu halten. Zu viel darf er aber auch nicht signalisieren, nicht das die marktbasierten Erwartungen an eine weitere Zinssenkung, die Fed erneut zum Handeln drängen, obwohl sie das gar nicht will.

Der X-Faktor ist wie immer Trump: der US-Präsident fordert ohnehin einen Zins von null. Egal was Powell macht, er wird im Nachgang an die Entscheidung von Trump erneut scharf kritisiert werden.

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