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2 Gründe, warum der Goldpreis plötzlich wieder steigt

Veröffentlicht am 25.10.2019, 12:33
© Reuters.
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Investing.com - Der Gold-Bulle erwacht wieder zum Leben. Miserable US-Auftragseingänge haben erneut die Sorge vor einer konjunkturellen Verlangsamung in den USA genähert.

Am Donnerstag schloss der Goldpreis erstmals seit 9. Oktober wieder über der Marke von 1.500 Dollar je Feinunze. Zuletzt kostete eine Feinunze des begehrten Edelmetalls 1.504,82 Dollar. Das Tageshoch markierte sie bei 1.506,92 Dollar.

Für den Gold-Future zur Lieferung im Dezember 2019, der an der New Yorker Rohstoffbörse Comex gehandelt wird, ging es in den letzten 2 Handelstagen um etwas mehr 19 Dollar nach oben. Das Mehrtageshoch wurde am Vormittag bei 1.509,65 Dollar je Feinunze ausgebildet.

Zwar ist der wichtigste langfristige Treiber für den Goldpreis noch immer der stark zurückgegangene Realzins. Gestern sorgten aber zwei zusätzliche Gründe für neues Kaufinteresse.

Noch immer zeigt der US-amerikanische Industriesektor keine Anzeichen für eine Stabilisierung. So teilte das US-Handelsministerium gestern mit, dass der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im September um 1,1 Prozent gefallen ist. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang von nur 0,5 Prozent gerechnet. Damit setzt sich der in diesem Jahr losgetretene Trend zur Unterseite hin fort.

Zwar ist ein Teil der Schwäche auf den Streik bei General Motors (NYSE:GM) und den Problemen beim Flugzeugbauer Boeing (NYSE:BA) zurückzuführen. Allerdings sind die Shipments für zivile Investitionsgüter, die ein Schlüsselindikator für Unternehmensinvestitionen darstellen, in den letzten drei Monaten um 9,2 Prozent gesunken und auf jährlicher Basis sogar um 20 Prozent. Gleiches gilt für den Auftragseingang für nicht-militärische Investitionsgüter, die um 0,5 Prozent gefallen sind. All dies dürfte sich nicht nur negativ auf das Bruttoinlandsprodukt in den USA auswirken, welches nächste Woche auf der Agenda steht, sondern auch die mittelfristigen Aussichten für Unternehmensinvestitionen weiter eintrüben.

Andere werden jetzt sagen, der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe hab sich aber doch im Oktober leicht erholt, aber aus den Details des Berichts war zu entnehmen, dass die übergeordnete Geschäftsaktivität schwach blieb. Das Stimmungsbarometer erholte sich im Oktober von 51,1 auf 51,5, während der zusammengesetzte PMI auf 51,2 kletterte.

Werte oberhalb von 50 signalisieren Wachstum, darunter Kontraktion, etwas, was wir in Deutschland schon seit einer geraumen Zeit sehen, aber die hiesige Politik hält unverdrossen an der schwarzen Null fest.

Wie dem auch sei: Markit teilte mit, der US-Wirtschaft droht im Schlussquartal ein Wachstum von knapp unter 1,5 Prozent auf jährlicher Basis. Da sich auch das Stellenwachstum verlangsamte, könnte sich das Stellenplus, welches aus dem offiziellen Arbeitsmarktbericht entnommen werden kann, per Oktober auf unter 100.000 verlangsamt haben.

Auch von der US-Berichtssaison, die mit den schwachen Amazon (NASDAQ:AMZN)-Zahlen am Donnerstag ihren ersten Höhepunkt erreichte, geht Druck auf die US-Wirtschaft aus. Zwar halten sich die großen US-Aktienindizes wie Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 noch recht stabil, aber das könnte sich rasch ändern.

Schließlich steuern die US-Unternehmen auf ihre erste Gewinnrezession seit 2016 zu. Gut 20 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500 haben bislang ihre Ergebnisse vorgelegt. 42 Prozent haben die Erwartungen übertroffen, während 24 Prozent ihre Prognosen gesenkt haben. Auf annualisierter Basis steht derzeit ein Gewinnrückgang von 3 Prozent zu Buche.

Während einige den Handelskonflikt zwischen den USA und China für den Gewinnrückgang verantwortlich gemacht haben, beschweren sich die Unternehmen häufig über die Wechselkurse. Wie FactSet vor einigen Wochen berichtete, nannten einige Unternehmen die Wechselkurse als Grund dafür, dass sie entweder einen negativen Einfluss auf die Gewinne/Umsätze im dritten Quartal hatten oder in der Zukunft haben wird.

Eine Reihe schwacher US-Firmenbilanzen in der kommenden Woche, wie z.B. von Apple (NASDAQ:AAPL), könnten den Wall Street-Bullen weitere Steine in den Weg legen, neue Rekordhochs zu erreichen. Das dürfte zu einem Rückgang der Risikobereitschaft führen, was die Nachfrage nach Gold erhöht.

Nimmt man all das zusammen, wundert es kaum, dass die Anleger immer stärker auf eine Zinssenkung der Federal Reserve (Fed) setzen. Inzwischen wird die Wahrscheinlichkeit auf über 90 Prozent taxiert, dass die Währungshüter ihre Zinsen auf ihrer geldpolitischen Sitzung am kommenden Mittwoch zum dritten Mal in Folge um 25 Basispunkte senken.

Eine Zinssenkung gilt also als ausgemacht. Von größerem Interesse wird daher sein, ob die US-Notenbank Bereitschaft signalisiert, die Zinsen weiter zu senken. Ist das der Fall, dann steht einer neuen Aufwärtsbewegung im Gold nicht viel entgegen.

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