Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag gefallen, da der jüngste Einbruch der türkischen Lira den US-Dollar nach oben gedrückt hat
Goldfutures für Dezember fielen an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 0,25% und wurden um 06:10 MEZ zu 1.216,10 USD die Feinunze gehandelt.
Die Vereinigten Staaten hatten am Freitag Sanktionen gegen die Türkei verhängt und die Zollsätze auf Stahl und Aluminium auf respektive 50% und 20% verdoppelt.
Andrew Kenningham, Chefvolkswirt bei Capital Economics, sagte: “Der Kursrutsch der Lira, der im Mai begann, scheint die türkische Wirtschaft nunmehr mit Sicherheit in die Rezession zu schieben und könnte zudem eine Bankenkrise auslösen.”
Als Reaktion kündigte die Türkei am Sonntag an, dass sie einen ökonomischen Aktionsplan ausgearbeitet habe, um die Sorgen der Investoren abzubauen.
"Vom Montagmorgen an werden unsere Institutionen die notwendigen Schritte ergreifen und diese dem Markt mitteilen," sagte Finanzminister Berat Albayrak, auch wenn er nicht darauf einging, was diese Schritte sein könnten.
Im Fahrwasser der Nachrichten stieg der US-Dollarindex, der die amerikanische Währung gegenüber einem Korb aus anderen Leitwährungen abbildet, am Montag um 0,09% auf 96,28, während der Euro auf sein niedrigstes Niveau seit Juli 2017 einbrach.
Ansonsten gab es am Montag Berichte, denen nach die chinesische Goldnachfrage steigt. David Harquail, Vorsitzender des World Gold Council (WGC), schätzt, dass der Goldverbrauch in China weiter anwachsen wird und dass es rund 30% des international verkauften Goldes erwerben werde, vornehmlich in der Form von Schmuck.
Der WGC sagte auch, dass die Nachfrage nach Gold im zweiten Quartal weltweit gegenüber dem Vorjahr um 4% gefallen ist. Käufe von Gold als Wertanlage rutschten ebenfalls, um 9% ab, aber der chinesische Goldverbrauch erhöhte sich um 7% gegenüber dem Vorjahr.
Zhu Yi, Analyst für Metalle und Bergbau bei Bloomberg Intelligence, sagte: “Der Preis [von Gold] fiel wegen der chinesisch-amerikanischen Handelskonflikte, der zunehmenden Stärke des US-Dollars und die Abwertung des RMB wird die Goldnachfrage auch im zweiten [Halbjahr] bestimmen.”