Von Ambar Warrick
Investing.com -- Am Montag sind die Goldpreise gestiegen und haben ein Siebenmonatshoch erreicht. Die Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hat die Erwartungen für eine schwächere US-Inflationsrate erhöht und könnte möglicherweise auch eine Kehrtwende in der hawkischen Haltung der Federal Reserve bedeuten.
Die Preise für das gelbe Metall stiegen am Freitag an, nachdem das Arbeitsministerium mitteilte, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA im Dezember so langsam wie seit einem Jahr nicht mehr gestiegen war. Das Stellenplus für die beiden vorangegangenen Monate wurde zudem nach unten korrigiert, und auch das Lohnwachstum ließ nach.
Die Zahlen milderten die Befürchtungen, dass ein überhitzter US-Arbeitsmarkt eine weitere Entspannung der Inflation in diesem Jahr unmöglich machen wird, und ließen die Erwartungen steigen, dass die Federal Reserve ihre restriktive Haltung früher als erwartet aufweichen wird. Dadurch ließ der Druck auf Gold und andere zinslose Anlagen nach.
Spot-Gold stieg um 0,5 % auf 1.875,01 Dollar je Unze, während der Gold-Future um 0,6 % auf 1.880,10 Dollar je Unze kletterte. Nach einem Anstieg von fast 2 % am Freitag notierten beide Instrumente auf dem höchsten Stand seit Anfang Juni.
Der Dollar gab am Montag weiter nach. Er machte die Gewinne der letzten Woche aufgrund der US-Jobdaten größtenteils wieder wett, während die 10-jährigen Anleiherenditen ebenfalls nachgaben.
Das Augenmerk richtet sich nun auf die am Donnerstag anstehenden US-Inflationsdaten, die weitere Hinweise auf die Entwicklung der US-Zinssätze liefern werden. Der Verbraucherpreisindex dürfte im Dezember auf ein Einjahrestief gesunken sein, was ein Hinweis darauf ist, dass die Serie drastischer Zinserhöhungen durch die Fed im Jahr 2022 die beabsichtigte Wirkung zeigt.
Diese Zinserhöhungen haben den Goldpreis im vergangenen Jahr in den Keller getrieben, da sie die Opportunitätskosten für das Halten zinsloser Anlagen in die Höhe trieben. Im vergangenen Monat hat das gelbe Metall jedoch wieder an Attraktivität gewonnen, auch weil die Nachfrage nach sicheren Häfen angesichts der Furcht vor einer möglichen Rezession im Jahr 2023 wieder zugenommen hat.
Die Fed wird nun voraussichtlich ihr Zinserhöhungstempo weiter verlangsamen. Die Mehrheit der Händler rechnet mit einer Erhöhung um lediglich 25 Basispunkte im Februar. Die Zentralbank hat jedoch gewarnt, dass sie die Zinsen noch länger hoch halten könnte.
Bei den Industriemetallen legten die Kupferpreise am Montag weiter zu und bewegten sich in der Nähe eines Siebenmonatshochs, nachdem der Optimismus über die Wiedereröffnung der chinesischen Außengrenzen eine starke Erholung des roten Metalls ausgelöst hatte.
Der Kupfer-Future stieg um 1,2 % auf 3,9575 Dollar je Pfund, nach einem Anstieg von 2,6 % in der letzten Woche.
Die Preise für das rote Metall schossen in die Höhe, nachdem China in diesem Monat die Anti-Corona-Maßnahmen weiter gelockert hatte. Die Märkte hoffen, dass dieser Schritt einen schnellen wirtschaftlichen Aufschwung des weltgrößten Kupferimporteurs auslösen wird.