von Robert Zach
- Der Kupferpreis steuert auf den größten Tagesverlust seit März zu.
- Schnell steigende Lagerbestände an der Londoner Börse belasten das rote Metall.
- Auch die Sorge vor einer sich abschwächender Konjunktur in den USA drückt den Preis für Dr. Copper.
Investing.com - Die Rallye beim Kupferpreis kam am Donnerstag zu einem abrupten Ende. Zur negativen Stimmung trugen schwache US-Industriedaten und schnell steigende Lagerbestände bei der Londoner Börse bei.
Das Industriemetall verbilligte sich um 5,73 Prozent auf 2,8588 Dollar je Pfund. Damit droht Kupfer der größte Tagesverlust seit Mitte März. Damals kollabierte das rote Metall zum Höhepunkt der Corona-Krise um 6,99 Prozent. Das Tagestief liegt bislang bei 2,8545 Dollar und das Tageshoch bei 3,0460 Dollar je Pfund.
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An der Londoner Börse fiel der Preis um 5,13 Prozent auf 6.343,50 Dollar je Tonne. In Indien ging es um 5,39 Prozent nach unten.
Kupfer gilt als weltweiter Konjunkturindikator, denn ohne das Industriemetall geht in vielen Bereichen nichts, weshalb es auch den Namen Dr. Copper trägt.
S&P Global berichtete, dass ein rascher Aufbau der Lagerbestände an der Londoner Börse (LME) für den Preisrutsch verantwortlich sein könnte. In den vergangenen drei Tagen seien die gemeldeten Kupfer-Bestände um fast 92.000 Tonnen gestiegen.
Bart Melek, Leiter der Rohstoffabteilung bei TD Securities, erklärte im Gespräch mit S&P Global, dass "nach Monaten steiler Lagerabgänge infolge einer kräftigen 'V-förmigen' Erholung in China zusammen mit einer kaskadenartigen globalen Wiedereröffnung und einem begrenzten Angebot die erheblichen Zuflüsse in die LME-Lagerhäuser die kurzfristige Anspannung gelockert haben, die Kupfer auf Mehrjahreshochs getrieben hat".
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Auch die Sorge vor einer sich abschwächenden Konjunktur in den USA drückte den Kupferpreis.
Die Aktivität im US-Industriesektor per September verlangsamte sich unerwartet. Die Auftragseingänge gingen zurück, während die wöchentlichen US-Arbeitslosigkeitsanträge etwas niedriger ausfielen, jedoch im historischen Vergleich noch immer auf extrem hohen Niveau stehen.
"Der ISM-Report war gemischt: Das Tempo der Stellenstreichungen verlangsamt sich und die Produktion hält sich im Großen und Ganzen stabil, aber die Auftragslage verschlechtert sich infolge des starken Auftragsrückgangs“, so die Analysten von Wells Fargo in einer Notiz. "Der Preisdruck nimmt zu", fügten sie hinzu.
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Im übrigen Metallhandel büßte Nickel 1,24 Prozent an Wert ein, Aluminium verlor 1,47 Prozent und Blei sank um 1,64 Prozent. Der Zinkpreis rutschte um 3,59 Prozent.
Platin und Palladium verloren 0,04 Prozent bzw. 0,09 Prozent an Wert.
Bei den Edelmetallen legte der Silberpreis um 2,30 Prozent zu und der Goldpreis sprang um 0,97 Prozent nach oben.
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