von Gina Lee
Investing.com - In Asien war der Ölpreis am Montagmorgen rückläufig, da aufgrund steigender Covid-19-Fallzahlen in Indien und Japan mit einem Rückgang des Kraftstoffverbrauchs gerechnet wird.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 04:02 MEZ um 0,31% tiefer zu 65,22 USD das Barrel gehandelt und sind gestern auf den Juli 2021-Kontrakt übergerollt worden, während die Futures auf die US-Leitsorte WTI um 0,19% auf 62,02 USD nachgaben. Brent und WTI behaupteten sich damit aber weiterhin über der 60-Dollar-Marke.
"Die Stimmung am Markt wurde durch die Sorge beeinträchtigt, dass eine steigende Anzahl von Covid-19-Fällen in einigen Ländern, insbesondere in Indien, die Kraftstoffnachfrage drücken wird", sagte Kazuhiko Saito, Chefanalyst beim Rohstoffmakler Fujitomi Co., gegenüber Reuters.
Die Zahl der Covid-19-Fälle in Indien, dem drittgrößten Ölimporteur der Welt, stieg nach Angaben der Johns Hopkins Universität am 26. April auf über 16,9 Millionen.
Japan, das unter den Ölimporteuren auf dem Platz hinter Indien liegt, erklärte ab Sonntag den Ausnahmezustand in Tokio, Osaka und zwei weiteren Präfekturen. Das Land will die Ausbreitung des Virus vor den Olympischen Spielen in Tokio eindämmen, die im Juli 2021 beginnen sollen.
Saito merkte auch an, dass Investoren in letzter Zeit Mittel von den Ölmärkten in die Getreidemärkte umgeschichtet haben, „da die Volatilität bei den Preisen für Mais und anderes Getreide viel höher war“.
Mais, Weizen und Sojabohnen erreichten in Chicago in der vergangenen Woche ihre höchsten Kurse seit mehreren Jahren, da Sorgen über eine geringere Ernte im gesamten US-Getreidegürtel wegen des kalten Wetters die Preise hochtrieben. Investoren erwarten auch zunehmend, dass mehr landwirtschaftliche Produkte für Biokraftstoffe verwendet werden.
Auf der Angebotsseite werden die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten (zusammen die OPEC+) eine Sitzung des technischen Ausschusses abhalten, bei der es nach Angaben des stellvertretenden russischen Premierministers Alexander Novak in der vergangenen Woche kaum wesentliche Änderungen an der aktuellen Politik geben dürfte.
In den USA haben die Ölsucher erstmals seit März 2021 wieder weniger Ölbohrplattformen betrieben. Deren Anzahl fiel in der vergangenen Woche nach Angaben des amerikanischen Energiedienstleistungsunternehmens Baker Hughes Co. um eine auf 438.
Lesen Sie auch: