Investing.com - Für den Ölpreis ging es am Freitag nach oben. Es zeichnet sich das sechste Wochenplus in Folge ab. Hauptgrund für die positive Preisentwicklung dürfte in erster Linie die Ausweitung der jüngsten Förderkürzungen durch Saudi-Arabien und Russland sein, wenngleich sich die Preisgewinne vor den wichtigen US-Arbeitsmarktdaten in Grenzen hielten.
Die größten Ölproduzenten der Welt ließen gestern verlauten, dass sie ihre jeweiligen Förderkürzungen bis Ende Dezember und möglicherweise darüber hinaus fortsetzen werden. Saudi-Arabien wird seine Förderkürzung von 1 Million Barrel pro Tag beibehalten, während Russland seine Ölexporte um 300.000 Barrel pro Tag kürzen wird.
Die Kürzungen erfolgten kurz vor einem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+) am Freitag, bei dem die beiden größten Mitglieder des Kartells ebenfalls potenziell tiefere Kürzungen ankündigen könnten, um die Ölpreise in die Höhe zu treiben.
Im Allgemeinen erwartet der Markt von dem heutigen Treffen der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC+) jedoch, dass es keine Änderungen an der Gesamtproduktion geben wird.
Dennoch trugen die Förderkürzungen dazu bei, dass die Ölpreise ihre gesamten Wochenverluste wieder aufholen konnten. Viele Händler gehen davon aus, dass die Angebotsverknappung einen möglichen Nachfragerückgang in diesem Jahr angesichts der schwachen Weltwirtschaftslage weitgehend ausgleichen wird.
Ölpreise steuern auf die sechste Handelswoche mit Zugewinnen zu
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl notiert aktuell 0,1 % im Plus auf 85,23 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ebenfalls 0,1 % höher bei 81,69 USD pro Barrel gehandelt wird. Beide Kontrakte steuern in dieser Woche auf ein Plus von 0,5 % bzw. 1,6 % zu.
Die Aussichten für die Ölmärkte hellten sich auch aufgrund der Tatsache auf, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet um über 17 Millionen Barrel abgenommen haben. Das war der stärkste Rückgang seit 1982 und zeigt, dass die Öllagerbestände des weltweit größten Verbrauchers knapper werden.
Infolgedessen konnten die Märkte die Besorgnis über die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Fitch weitgehend hinter sich lassen. Und auch die Analysten gehen davon aus, dass sich die Aussichten für die Ölpreise in diesem Jahr aufgrund eines knapperen Ölangebots weiter aufhellen werden.
Begrenzte Zuwächse kurz vor den US-Arbeitsmarktdaten
Während die Ölpreise auf den sechsten Wochengewinn in Folge zusteuern, hat sich ihre Dynamik an den letzten Handelstagen unter dem Druck eines stärkeren US-Dollar verlangsamt. Der Dollar zog in dieser Woche aufgrund von Befürchtungen über eine hawkishe Haltung der Fed stark an.
Für heute konzentrieren sich die Ölmärkte auf die Bekanntgabe der neusten US-Arbeitsmarktdaten. Sämtliche Anzeichen von Stärke auf dem Arbeitsmarkt dürften zu neuen Zinsspekulationen führen, was dem Dollar Auftrieb geben und die Ölmärkte belasten könnte.
Die Anfang der Woche veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für den privaten Sektor deuteten auf einen weiterhin angespannten US-Arbeitsmarkt hin und könnten ein ähnliches Ergebnis für die im Laufe des Tages anstehenden offiziellen Daten ankündigen.