FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse (DE:DB1Gn) wird wohl auf absehbare Zeit doch nicht in das Geschäft mit Bitcoin-Produkten einsteigen. "Wir bleiben vorsichtig" zitierte das "Handelsblatt" (Dienstag) den im Konzern auch für die Terminbörse Eurex zuständigen Vorstand Jeffrey Tessler. Mitte Dezember hatte noch eine Unternehmenssprecherin der "Wirtschaftswoche" gesagt, die Deutsche Börse erwäge mit Bitcoin verknüpfte Finanzprodukte anzubieten.
Zuvor hatte die US-Börse CBOE als erster Handelsplatz Terminkontrakte auf den Bitcoin eingeführt. Die Chicagoer Börse CME folgte wenig später. Vor der Markteinführung wolle das Unternehmen aber zunächst klären, wie mit den starken Kursschwankungen von Cyberwährungen umzugehen sei, um Preismanipulationen zu vermeiden, hatte die Sprecherin weiter gesagt. Das dürfte zwei bis drei Monate dauern. Die starken Wertschwankungen lassen die Deutsche Börse aber nun weiter Zurückhaltung üben. "Wenn der Preis von 19 000 auf 6000 Dollar einbricht, zeigt das, dass der Bitcoin kein stabiles Zahlungsmittel ist", sagte Tessler. Es gebe zwar ein Projektteam, dass sich das Thema anschaue. "Und wir beobachten genau, was unsere Kunden wollen. Aber oberste Priorität hat es, sichere und vertrauenswürdige Marktplätze zu betreiben." Allein seit Monatsanfang liegt der Höchstkurs bei fast 12 000 und der Tiefstkurs bei gut 7000 US-Dollar. Am Abend kostete ein Bitcoin knapp 8000 Dollar, ein Minus von fast 8 Prozent zum Vortag.