Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 3. Juni:
1. Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft könnten Fed-Pläne für Zinsanhebung neu ausrichten
Die Märkte warten auf den monatlichen Bericht zu Beschäftigtenzahlen, der um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET in den USA veröffentlicht wird.
Der Konsens geht nach der Schaffung von 164.000 Privatsektorjobs von einem Rückgang der Arbeitslosenrate auf 4,9 Prozent aus.
Ein solides Ergebnis könnte die Spekulationen über ein Anziehen der Fed-Geldpolitik in den kommenden zwei Monaten anheizen.
2. ISM für Dienstleistungen steht nach weltweit uneinheitlichen Dienstleistungs-PMIs im Fokus
Die Marktteilnehmer warten ebenfalls auf den ISM-PMI für Dienstleistungen für Mai, da dieser ebenfalls die Geldpolitik der Fed beeinflusst.
Der Dienstleistungssektor der USA dürfte gegenüber der Expansion des Vormonats einen leichten Rückgang verzeichnen. Der Wert könnte bei der Einschätzung der Konjunkturstärke des Landes helfen, da die Fed eine robuste Wirtschaft als Voraussetzung für eine Zinsanhebung sieht.
In China schrumpfte der Dienstleistungssektor auf ein Dreimonatstief, in der Eurozone dagegen stieg der Dienstleistungs-PMI auf ein Dreimonatshoch
In Japan wurde für den gleichen Index eine leichte Expansion festgestellt.
Der britische Bericht zeigte ein nur sehr mäßiges Wachstum, Brexit wirkte sich hier aus.
3. Fed-Sprecher im Rampenlicht
Präsident der Chicago Fed Charles Evans sagte am Freitag, dass zwei Zinsanhebungen in diesem Jahr vorgenommen werden könnten, wenn die Wirtschaftsdaten dafür sprächen.
Einen genauen Zeitpunkt wollte Evans jedoch nicht nennen, dieser wäre „nicht wichtig“, solange „bis zum Ende des Jahres knapp 1 Prozent erreicht werden würden“.
Fed-Direktor Lael Brainard ist der erste Entscheidungsträger der Fed, der nach dem Arbeitsmarktbericht Kommentare abgeben wird. Um 16:30 Uhr GMT oder 12:30 ET spricht sie über Wirtschaftsprognosen und Geldpolitik.
Ungeachtet der Auftritt am Freitag warten die Anleger auf eine Rede der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen am Montag.
4. Öl steigt trotz OPEC-Stillstand
Obwohl die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) sich am Donnerstag nicht auf Produktionsdeckelungen einigen konnte, was zunächst zu einem Absturz der Ölpreise geführt hatte, weisen die Experten darauf hin, dass die Mitglieder geeinter gewirkt hätten. Saudi-Arabien, der weltgrößte Exporteur, schien nicht abgeneigt, die Märkte nicht zu überfluten.
„Wir werden sehr vorsichtig vorgehen und sichergehen, dass die Märkte nicht erschüttert werden,“ so der Energieminister des Landes am Donnerstag.
Öl erholte sich nach der Veröffentlichung der wöchentlichen US-Daten zu Rohölbeständen am Donnerstag. Obwohl die Rohstoffvorräte mit 1,366 Mio. Barrels um weniger zurückgegangen sind als erwartet, widersprachen die Zahlen dem Bericht des American Petroleum Institute, in dem ein Anstieg von 2,35 Mio. Barrels festgehalten wurde. Sowohl Benzin- als auch die Destillatvorräte gingen viel weiter zurück als erwartet.
Der iranische Ölminister deutete am Freitag an, dass sein Land bis zum Ende des Jahres 2016 das Vorsanktionsniveau von vier Mio. bpd erreichen dürfte.
Rohöl-Futures stiegen um 09:52 Uhr GMT oder 05:52 Uhr ET um 0,06 Prozent auf 49,20 $. Brent verlor 0,16 Prozent und fiel auf 50,12 $.
5. Aktienkurse weltweit verlaufen höher in Erwartung der US-Arbeitsmarktzahlen
An den asiatischen Börsen herrschten im Vorfeld der US-Beschäftigtenzahlen Gewinnmitnahmen vor. Chinesische Aktien und Japan stiegen beide um 0,5 Prozent, Australien führte mit 0,8 Prozent die Gewinner an.
Die Kurse an den europäischen Börsen verliefen im Morgenhandel ebenfalls höher und erholten sich von den Verlusten der Vortagessitzung. Um 09:53 Uhr GMT oder 05:53 Uhr ET stieg Euro Stoxx 50 um 0,23 Prozent, der DAX um 0,42 Prozent und CAC 100 um 0,40 Prozent. FTSE 100 lag um 0,90 Prozent niedriger.
US-Aktien notieren in Erwartung des Berichts zu Beschäftigtenzahlen exklusive Landwirtschaft verhalten und verändern sich kaum. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,01 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,02 Prozent fallen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,07 Prozent erwartet.