FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (ETR:DAX) hat nach zwei Gewinntagen in Folge am Mittwoch erst einmal durchgeatmet. Der deutsche Leitindex trat bei 9583,51 Punkten nahezu auf der Stelle. An den ersten beiden Wochentagen hatte das Börsenbarometer noch um insgesamt knapp zwei Prozent zugelegt. Für den MDax (ETR:MDAX) ging es am frühen Nachmittag angesichts enttäuschender Zahlen von Rational und Osram um 0,86 Prozent auf 16 028,44 Punkte nach unten. Der TecDax (ETR:TDXP) verharrte nahezu bei 1220,93 Punkten. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) büßte 0,42 Prozent auf 3195,34 Punkte ein.
Die Börsen dürften sich im weiteren Wochenverlauf von der Berichtssaison und auch den Ergebnissen der Notenbanksitzung in den USA leiten lassen. Die Anleger erhofften sich Kommentare von der Fed-Chefin Janet Yellen über die weitere Geldpolitik der US-Notenbank, schrieb Investmentanalyst Ralph Herre von der Landesbank Baden-Württemberg. Die Ergebnisse werden nach Börsenschluss in Deutschland veröffentlicht. Die Anleger können darauf allerdings erst am Freitag reagieren, da hierzulande am Donnerstag wegen des Feiertags 1. Mai kein Handel stattfindet. Erst zum Wochenschluss können die Anleger also die Fed-Sitzung und noch wichtige Daten wie den US-Arbeitsmarktbericht verarbeiten.
Die bislang am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen uneinheitlich aus. So war die Beschäftigung im Privatsektor im April zwar etwas stärker als erwartet gestiegen. Belastet durch den strengen Winter hatte sich aber das US-Wachstum im ersten Quartal deutlich abgeschwächt.
DAIMLER UND MUNICH RE NACH ZAHLEN IM MINUS
Im Zuge der auf Hochtouren laufenden Bilanzsaison gerieten einige Standardaktien teils deutlich unter Druck. So büßten die Titel von Daimler (ETR:DAI) trotz eines robusten Jahresauftaktes 1,53 Prozent ein. Einige Analysten blickten mittlerweile zurückhaltend auf die Bewertung der zuletzt gut gelaufenen Papiere. Die Anteilsscheine der Munich Re (ETR:MUV2) büßten rund zwei Prozent ein. Der weltgrößte Rückversicherer ist voraussichtlich mit etwas weniger Gewinn ins Jahr gestartet als 2013.
Die im MDax gelisteten Aktien des Lichttechnikkonzerns Osram (ETR:OSR) fielen um mehr als sieben Prozent. Das Unternehmen setzte wegen des rückläufigen Geschäfts mit Glühbirnen oder Leuchtstoffröhren ein Fragezeichen hinter die Umsatzprognose. Für die Titel von Rational (FSE:RAA) ging es um gut acht Prozent nach unten. Beim Dampfgarspezialisten hinterließ der starke Euro zum Jahresauftakt seine Spuren. Positiv aufgenommene Quartalszahlen hievten die Aktien des Softwareherstellers Nemetschek (ETR:NEM) und des Autozulieferers SHW ETR:SW1 hingegen an die TecDax- beziehungsweise SDax-Spitze (ETR:SDXP). Die Titel verteuerten sich um jeweils mehr als vier Prozent.
SIEMENS ZIEHEN AN
Im Fokus blieb auch die weitere Entwicklung um den Industriekonzern Alstom (PSE:PALO) (FSE:AOM). Nach Informationen von französischen und amerikanischen Medien liegt General Electric (GE) (ETR:GEC) NYS:GE im Rennen um den französischen Wettbewerber vorne. Siemens-Anleger zeigten sich daraufhin erleichtert, da sie einen teuren Bieterwettstreit befürchtet hatten: Die Siemens-Aktien (ETR:SIE) zogen um 1,10 Prozent an. An der Dax-Spitze profitierten die Titel des Düngemittelproduzenten K+S (ETR:SDF) mit plus 1,91 Prozent von dem positiv aufgenommenen Quartalsbericht des norwegischen Düngerherstellers Yara.
Bei den Aktien von Lufthansa (ETR:LHA) und Bayer (ETR:BAYN) machten sich indes unter anderem Dividendenabschläge bemerkbar. Die Fluggesellschaft schüttete 45 Cent je Aktie an die Anteilseigner aus, bei dem Chemie- und Pharmakonzern waren es 2,10 Euro je Aktie. Zudem sind die Leverkusener im Kampf um die Merck & Co-Sparte NYS:MRK (FSE:MCC) mit rezeptfreien Mitteln offenbar auch zu einem Tausch von einigen Pharmageschäften bereit.
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---