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Börse Frankfurt-News: Hoffen auf die große Abwärtskorrektur (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 18.03.2015, 16:46
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Hoffen auf die große Abwärtskorrektur (Marktstimmung)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. März 2015. Während die professionellen Investoren ihre Verluste zu verschieben versuchen, scheinen den privaten Anlegern Aktien einfach zu teuer zu sein.

Abgesehen von einem Rücksetzer konnten wir seit Jahresbeginn für den DAX bei jeder Stimmungserhebung einen Kursgewinn verbuchen, und das in neun von zehn Wochen. Ganz nebenbei hat das Börsenbarometer auch während des jüngsten Berichtzeitraums drei neue Allzeithochs markiert und mit 12.000 Punkten ein weiteres rundes Niveau auf dem Weg nach oben überwunden. Diese Aufwärtsbewegung vollzog sich derart dynamisch, dass nicht wenige Beobachter von einer finalen Kapitulation institutioneller Akteure sprachen.

Tatsächlich stellte sich natürlich auch für uns die Frage, ob diese Investoren, die teilweise nun schon seit einiger Zeit gegen den Aufwärtstrend halten, angesichts eines weiteren Wochengewinns von 3,3 Prozent im Betrachtungszeitraum die Geduld verlieren und die Notbremse ziehen würden. Aber verglichen mit den hohen pessimistischen Stimmen der vergangenen Woche hat nur ein ganz kleiner Teil dieser Gruppe infolge dieser starken DAX-Bewegung kapituliert und sich dabei beinahe komplett auf die Seite der neutral gestimmten Akteure geschlagen.

Optimistisch wollte niemand werden. Genau genommen handelt es sich dabei überwiegend um Investoren, die im Vorfeld der Umfrage vom vergangenen Mittwoch auf eine kurzfristige DAX-Korrektur gesetzt hatten, um - vermutlich vergebens - ihre Performance etwas aufzubessern. Da gleichzeitig auch ein paar Optimisten Gewinne mitgenommen haben, bleibt der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit einem Wert von -16 nach -20 Punkten in der Vorwoche immer noch deutlich in negativem Terrain.

Natürlich ist die heutige Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank für manchen Marktteilnehmer Grund genug, nicht ausgerechnet vor diesem Treffen etwaige Short-Positionen bzw. Absicherungen mit teils deftigen Verlusten aufzulösen. Denn das Gros der Akteure erwartet, aus der Wortwahl der Fed-Präsidentin Janet Yellen neue Hinweise in Richtung einer Zinserhöhung zur Jahresmitte in den USA zu erhalten. Hinweise, die sich möglicherweise auch negativ auf die Entwicklung der Aktienkurse hierzulande auswirken könnten.

Neben diesem sogenannten Ereignis-Risiko, um dessen willen sich mancher Investor nicht festlegen möchte, gab es während der vergangenen Tage auffallend viele kritische Kommentare, die sich mit Blasenbildung und Crash-Vergleichen beschäftigten. Ein Hedgefonds-Manager sieht im Falle einer unangemessenen US-Notenbankpolitik sogar die Gefahr einer Wiederholung des Kurseinbruchs, wie er sich im Jahr 1937 (!) zugetragen hatte, am Horizont heraufziehen - möglicherweise für manchen Marktteilnehmer ein Grund mehr, erst einmal abzuwarten.

Privatanleger teilweise diszipliniert

Weniger dramatisch sieht es indes bei den Privatanlegern aus, auch wenn es bei ihnen eine kleine Kapitulationsbewegung aus dem Bären- ins Bullenlager gegeben hat. Dennoch verharrt der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit einem Wert von -4 ebenfalls in negativem Bereich, hat sich aber immerhin gegenüber der Vorwoche um sieben Punkte verbessert. Dieses Stimmungsbild brachte unlängst ein Anleger auf den Punkt: "Wenn ich nicht schon beim DAX drin wäre - jetzt würde ich ihn nicht mehr kaufen wollen."

Unterm Strich hat es also auch bei der heutigen Erhebung keine durchgreifende Marktbereinigung bearisher Positionen gegeben. Mit der heutigen Sitzung der US-Notenbank können pessimistische Akteure immerhin noch einen gewichtigen Grund dafür anführen, Kapitulationskäufe noch einmal auf die lange Bank zu schieben. Diese werden aber auch angesichts des näher rückenden Quartalsendes immer wahrscheinlicher. Damit dürfte der DAX an der Unterseite selbst nach einer Abwärtskorrektur in Richtung 11.500 Zähler zum Einstieg gut gesucht sein. Dieselbe Nachfrage könnte das Börsenbarometer aber auch im Falle einer Kapitulation für eine weitere deutliche Aufwärtsbewegung in einer Größenordnung von noch einmal fünf Prozentpunkten befeuern.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

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© 18. März 2015

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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