Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Donnerstag, dem 21. Februar, wissen sollte:
1. Trump-Kim-Gipfel kollabiert
US-Präsident Donald Trump sagte, er sei auf seinem Gipfel mit Kim Jong-un von einem Nuklearabkommen weggegangen, da der nordkoreanische Führer inakzeptable Forderungen gestellt habe, die harten, von den USA betriebenen Sanktionen aufzuheben.
"Es ging alles um die Sanktionen," sagte Trump auf einer Pressekonferenz nach Abbruch der Gespräche. "Kurz gesagt, sie wollten die Sanktionen vollständig aufgehoben sehen und wir konnten das nicht machen."
Trump sagte, auf den beiden Tagen mit Gesprächen in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi hätte es gute Fortschritte bei der Entwicklung der Beziehungen und dem Hauptstreitpunkt, der Denuklearisierung, gegeben, aber es sei wichtig, nicht überhastet einen schlechten Deal zu machen.
"Manchmal muss man weggehen und dies ist einer dieser Zeitpunkte," sagte Trump und fügte hinzu, "es war ein freundlicher Weggang".
2. Kalte Dusche für Hoffnungen auf amerikanisch-chinesisches Handelsabkommen
Die Märkte sehen die Entwicklungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und China vorsichtiger, seit Kommentaren vom US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer über eine mögliche Einigung zwischen Washington und Peking.
Lighthizer sagte auf einer Anhörung vor dem US-Kongress am Mittwoch, dass es zu früh sei, um den Ausgang der amerikanisch-chinesischen Handelsgespräche vorherzusagen. Die Probleme der USA mit China seien "zu ernst", um durch Versprechen Pekings gelöst zu werden, mehr US-Güter zu kaufen und dass jede Vereinbarung zwischen den beiden Ländern ein Verfahren einschließen müsse, um sicherzustellen, dass die Versprechen auch umgesetzt werden, sagte er den US-Abgeordneten.
Es war seine erste öffentliche Stellungsnahme seit Trump eine Vertagung der für Sonntag angesetzten Zollerhöhungen gegen China verkündet hatte.
3. Abschwung im produzierenden Gewerbe Chinas vertieft sich
Die Märkte mussten weitere schwache Konjunkturdaten aus China verdauen, wo die Aktivität in Fabriken sich auf ein Dreijahrestief verschlechtert hat, als die Exportaufträge so schnell wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr gefallen sind.
Der amtliche Einkaufsmanagerindex für Februar fiel auf 49,2 von 49,5 im Januar, was auf eine Kontraktion der Wirtschaftsleistung für den dritten Monat in Folge hinweist, zeigten Daten vom chinesischen Amt für Statistik.
Analysten hatten für das Barometer des produzierenden Gewerbes einen unveränderten Wert von 49,5 wie im Januar vorhergesagt. Die 50 Punkte sind die Trennlinie, die beim monatlich ermittelten Index Kontraktion von Wachstum unterscheiden.
Die trostlosen Ergebnisse werden wahrscheinlich die Ansicht verstärken, dass die chinesische Konjunktur immer noch an Schwung verliert, nachdem sie sich im vergangenen Jahr in die Nähe eines 30-Jahrestiefs abgekühlt hatte.
4. US-Aktienindexfutures zeigen in die Tiefe
Die US-Aktienindexfutures deuten einen schlechten Start an, als die Risikoneigung einen Knacks bekam, angesichts dessen, dass die Handelsgespräche auf der Kippe stehen und der Gipfel von Trump und Kim gescheitert ist.
Um 11:40 MEZ lag der Bluechip Dow Futures 55 Punkte oder etwa 0,2% tiefer, der S&P 500 Futures gab um 7 Punkte oder rund 0,2% nach, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 30 Punkte oder etwa 0,4% nach unten ging.
Quartalsergebnisse gibt es heute noch unter anderem von Nordstrom (NYSE:JWN), JC Penney (NYSE:JCP), Dell Technologies (NYSE:DELL), Autodesk (NASDAQ:ADSK) und Workday (NASDAQ:WDAY) als die Gewinnsaison zum vierten Quartal weiter langsam ausläuft.
Auf der anderen Seite des Atlantiks ging am Aktienmarkt den zweiten Tag in Folge abwärts, als fast alle großen Börsen auf dem Kontinent in der Verlustzone standen. Der FTSE 100 in London schnitt mit einem Minus von rund 0,9% am schlechtesten ab.
Zuvor hatte es auch in Asien am Aktienmarkt Verluste gegeben, als der südkoreanische KOSPI um rund 2% einbrach.
5. US-GDP zum Q4 in Kürze
Die Investoren werden heute ein Auge auf die vorläufige Schätzung des Wachstums des US-BIPs im vierten Quartal werfen, die um 14:30 MEZ erscheinen wird, um neue Aufschlüsse über die konjunkturelle Lage zu bekommen.
Die Daten sollten eigentlich am 30. Januar herauskommen, was sich aber wegen der Regierungsschließung verzögert hat. Es wird mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,6% in den letzten drei Monaten in 2018 gerechnet, was eine Abkühlung von dem 3,4 prozentigen Anstieg des Vorquartals wäre.
Auf dem heutigen Kalenderblatt sind auch noch die Daten zu den wöchentlichen Anträgen auf Arbeitslosengeld und der Chicago-Einkaufsmanagerindex vorgemerkt.
Die Märkte werden die Auftritte mehrerer Fed-Redner heute genau verfolgen und deren Einschätzung der Konjunktur und wie dies die Geldpolitik beeinflussen könnte, genau analysieren.
Der Fed-Vizevorsitzende Richard Clarida wird heute auf der National Association for Business Economics Policy Conference in Washington DC um 08:00 Ortszeit (14:00 MEZ) eine Rede halten.
Fed-Cehf Jerome Powell wird dann um 20:15 Ortszeit in New York beim Citizens Budget Commission Awards Dinner zugegen sein.
Der US-Dollarindex, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen misst, lag um 0,2% tiefer auf 95,84 und ist auf dem Weg zurück zu einem Dreiwochenhoch von 95,75, auf das er gestern gefallen war.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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