Hier sind die Topthemen an den Finanzmärkten, über die man am heutigen Montag, dem 8. April, Bescheid wissen sollte:
1. Wall Street vor schwachem Handelsstart
Die Wall Street schickt sich an, die neue Handelswoche vorsichtig zu beginnen und nach den Gewinnen der letzten Woche in eine Konsolidierung zu gehen. Um 11.30 MEZ stand der S&P 500 Futures Index um 4,6 Punkte oder 0,2% tiefer, der Dow Futures verlor 57 Punkte oder ebenfalls 0,2%, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 14 Punkte oder 0,2% abwärts ging.
Nach einem Wochenende ohne klare Fortschritte bei den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen (abgesehen von den üblichen Sprachwolken), blickt der Markt mit einiger Sorge auf den Beginn der neuen Ergebnissaison, als ein Quartal mit überwiegend schlechter als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten sich in den Ergebnissen der einzelnen Unternehmen seinen Ausdruck finden wird.
Zuvor war der Handel an den asiatischen Märkten überwiegend mit Verlusten zu Ende gegangen, als die Stimmung nicht eben verbessert wurde von Berichten über einen Anstieg der faulen Kredite bei chinesischen Banken und einem Absinken der Stimmung in japanischen Haushalten ein Dreijahrestief. Auch die europäischen Märkte starteten tiefer in den Handel, nachdem die deutschen Außenhandelsdaten für Februar hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren, was nur die letzte Hiobsbotschaft in dem misslichen ersten Vierteljahr war.
2. Anleihen stabil nach US-Beschäftigungsreport
Der US-Konjunkturkalender ist heute eher leer, als nur die Auftragseingänge für Fabrikgüter für 16:00 MEZ erwartet werden. Der Konsens der Prognosen sieht für März einen Rückgang um 0,5%, nachdem sie im Februar um 0,1% gestiegen waren.
Die Anleihemärkte haben sich im Fahrwasser des überwiegend positiven Arbeitsmarktreports vom Freitag stabilisiert, der ein Jobwachstum über den Erwartungen gezeigt hatte, bei gleichzeitig etwas geringerem Lohndruck. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist – knapp – unter 2,50% zurückgefallen, angesichts wachsender Erwartungen, dass die Federal Reserve in diesem Jahr noch die Zinsen senken könnte.
Die Fed wird von Präsident Donald Trump unter Druck gesetzt, die Zinssätze zu senken und ihre Anleihekäufe wiederaufzunehmen. Sie könnte in dieser Woche auch Druck durch andere Teile der Washingtoner Politik zu spüren bekommen, wenn die Frühjahrssitzungen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank beginnen. Der aktualisierte Ausblick auf die Weltwirtschaft vom IWF wird wahrscheinlich die gesenkten Wachstumsprognosen in aller Welt reflektieren.
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3. Öl auf neuen Jahreshochs
Die Rohölpreise erreichten ein neues Hoch für das Jahr, nachdem Anzeichen auf wachsende Auseinandersetzungen im OPEC-Mitgliedsstaat Libyen Ängste angefacht hatten, dass die Ölexporte aus dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land erneut unterbrochen werden könnten.
Der Benchmark WTI-Futures Kontrakt war heute auf ein Fünfmonatshoch von 63,53 USD das Fass geklettert. Er hat dieses Niveau seitdem mehr oder weniger behauptet, nachdem der saudische Ölminister Khalid al-Falih kommentiert hatte, dass die globalen Ölvorräte immer noch klar über ihrem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre lägen und damit seinen Wunsch durchblicken ließ, dass der “OPEC+”-Deal zur Begrenzung der Förderung über den Juni hinaus verlängert werden sollte.
Al-Falih sagte auch, dass das Ordervolumen für die erste Anleiheemission von Saudi-Aramco wahrscheinlich 30 Mrd USD überschritten hat, womit die Anleihe um mehr als das dreifache überzeichnet wäre.
4. Brexit Deadline rückt näher
OK, diese Woche ist WIRKLICH entscheidend für den Brexit. Wie die Dinge stehen, wird das Vereinigte Königreich aus der EU herausfallen, es sei denn bis Freitagmitternacht können in Brüssel noch Übergangsvereinbarungen abgeschlossen werden.
Es sollte allerdings nicht soweit kommen. Die britische Premierministerin Theresa May hat schon jetzt um eine weitere Vertagung auf den 30. Juni gebeten und einige in der EU wollen eine noch längere – die ihnen Zeit geben würde, um die künftigen Beziehungen gründlich zu überdenken.
May signalisierte am Wochenende, dass sie es aufgibt, das Parlament von ihrem Austrittsabkommen überzeugen zu wollen. Allerdings, ihre Gespräche mit der Opposition von der Labourpartei am Wochenende, die zum Ziel hatten, eine parteiübergreifende Lösung zu finden (oder wie Zyniker meinen, jemanden der die Verantwortung für Scheitern mittragen kann) haben nichts gebracht.
5. Pinterest beginnt Roadshow für Börsengang
Nach Lyfts 's (NASDAQ:LYFT) Stolperfahrt in der ersten Woche als börsengehandeltes Unternehmen, scheinen die Eigentümer hinter Pinterest (NYSE:PINS) den Börsengang ihres Unternehmens mit Vorsicht anzugehen.
Das Wall Street Journal berichtete, dass die Vermarktung der Anteilsscheine in dieser Woche zu einem Preisniveau beginnen wird, das unter dem liegt, zu dem das Unternehmen Anteile bei der letzten Kapitalaufnahme vor dem Gang an die Börse verkauft hat. Bei der letzten Runde wurde die Aktie zu 21,54 USD verkauft, was Pinterest mit 12 Mrd USD bewertete.
Pinterest ist nach Lyft der zweite große Technologiebörsengang des Jahres. Auch wenn der Fahrdienstvermittler seine erste Börsenwoche über dem Ausgabekurs beendete, war die Volatilität der letzten Woche eine klare Erinnerung an die Risiken in Verbindung mit Börsengängen unprofitabler Startups mit achtstelligen Bewertungen.
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