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Veröffentlicht am 05.03.2012, 19:01
Aktualisiert 05.03.2012, 19:04
Börsen-Zeitung: Schlecht angelegtes Geld, Kommentar zum

Koalitionsbeschluss für eine Stärkung der Finanztests der Stiftung

Warentest, von Angela Wefers.

Frankfurt (ots) - Einen Finanz-TÜV hatte Schwarz-Gelb schon beim

Start der Koalition 2009 ins Auge gefasst. Nun haben CDU, CSU und FDP

sich für eine kleine Lösung entschieden, und man kann sagen:

glücklicherweise. Denn es wird keine neue staatliche Institution

namens 'Stiftung für Finanzprodukte' geben, die suggeriert, der

Anleger müsse nur in deren Annalen nachschlagen und wüsste sogleich,

wie er mit seinen Finanzen sinnvoll umgeht.

Stattdessen greift die Koalition auf Bewährtes zurück. Die Mittel

der Stiftung Warentest will sie um 1,5 Mill. Euro jährlich

aufstocken. Damit soll die Stiftung ihren Zweig der Finanztests

stärken, Anlagekategorien entwickeln und Finanzprodukte mit einer Art

Gütesiegel versehen. Etwas verkürzt dürfte dies auf eine Art

Ampelsystem für den Risikogehalt von Anlageprodukten hinauslaufen,

das Verbraucherschützer so sehr wünschen. Wie alle Simplifizierungen

schafft es aber nur vermeintlich Klarheit und Sicherheit.

Dabei konterkariert die Koalition ihren Kurs bei der Stiftung. In

den vergangenen drei Jahren hat sie deren Kapital auf 72 Mill. Euro

mehr als verdreifacht, um sie unabhängiger von staatlichen

Zuwendungen zu machen. Dafür schrumpften die jährlichen Zahlungen bis

2012. Nun steigen sie wieder. Konsequent ist das nicht. Zudem ist das

Geld des Bundes dort schlecht angelegt. Nicht etwa, weil die Stiftung

schlechte Ergebnisse liefern würde. Aber so einfach wie die

Entscheidung über den Kauf einer Waschmaschine ist diejenige über die

Anlage von Finanzmitteln eben nicht. So vielfältig Lebenssituationen

sein können, so sehr können sich unterschiedliche Finanzprodukte für

verschiedene Menschen eignen. Dies bedeutet auch, dass ein und

dasselbe Produkt für den einen sehr risikoreich, für den anderen aber

sehr wohl passend sein kann.

An der individuellen Betrachtung führt kein Weg vorbei. Ebenso

wenig daran, dass Finanzanlage auch beim so genannten kleinen Anleger

mehr Zeit braucht als eben der Kauf besagter Waschmaschine, die einen

im Leben weniger lang begleitet als die Altersvorsorge. Der Staat tut

sich keinen Gefallen, wenn er vorgibt, er könne mit einer klugen

Kategorisierung den Menschen Entscheidungen abnehmen sowie die Mühe,

sich mit solchen Themen zu befassen. Die Stiftung könnte zudem in

Haftungsprobleme geraten. Deshalb wären die Mittel besser in Schulen

ausgegeben, um endlich mit dem Fach 'Wirtschaft' schon junge Menschen

zum kundigen Bürger und souveränen Anleger zu erziehen.

(Börsen-Zeitung, 6.3.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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