PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre Gewinnsträhne der vergangenen Handelstage am Dienstag beendet und mehrheitlich nachgegeben. Der EuroStoxx 50 schloss 0,28 Prozent tiefer bei 4.857,58 Punkten. Der schweizerische Leitindex SMI sank um 0,07 Prozent auf 12.266,56 Zähler. Der britische FTSE 100 verlor - vor allem aufgrund schwacher Ölwerte (NYSE:XLE) - letztlich 1,00 Prozent auf 8.273,32 Punkte.
Vor dem am Donnerstag beginnenden Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, Wyoming, hielten sich viele Anleger mit Engagements zurück. Der Aktienmarkt spekuliere vor allem darauf, dass sich Fed-Chef Jerome Powell dort positiv zu den Aussichten der US-Wirtschaft äußere und klare Hinweise auf Zinssenkungen gebe, hieß es vom Broker Indexradar.
Die Hoffnungen auf die US-Zinspolitik könnten sich aber als zu optimistisch erweisen. "Noch immer wird marktseitig eine gewisse Wahrscheinlichkeit gehandelt, dass es im kommenden Monat zu einem großen Lockerungsschritt der Fed kommt", so die Volkswirte der Hessischen Landesbank. "Unseres Erachtens ist der Datenkranz zu uneinheitlich, als dass die Fed mit einem Paukenschlag in den Senkungszyklus einsteigen wird."
Aus Branchensicht standen europaweit Ölwerte am stärksten unter Verkaufsdruck. Ihr Sektorindex büßte rund 2,2 Prozent an Wert ein. Sie litten unter fallenden Ölpreisen, angesichts einiger Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg.
Unter den Einzelwerten fielen DocMorris (SIX:DOCM) mit einem Kurseinbruch von über 12 Prozent auf. Die schweizerische Versandapotheke hatte im ersten Halbjahr einen hohen Verlust erlitten und den Ausblick gesenkt. Während der Verlust erwartet worden war, zeigten sich Analysten von der gesenkten Prognose negativ überrascht.