FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat nach dem gestrigen Rückschlag zunächst keine klare Richtung eingeschlagen. Zur Wochenmitte gibt die amerikanische Geldpolitik den Ton an. Nach ihrer zweitägigen Sitzung dürfte die US-Notenbank am Abend zwar mit dem Leitzins weiter an der Nulllinie bleiben, allerdings nicht mehr lange: Viele Fachleute rechnen damit, dass die Fed den verbalen Startschuss für baldige Zinsanhebungen gibt. Davor dürften sich deshalb viele Investoren zurückhalten, kommentierte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG.
Knapp eine Stunde nach dem Handelsstart notierte der deutsche Leitindex 0,04 Prozent fester bei 11 968,14 Punkten. Nachdem er zum Wochenauftakt seine wochenlange Rekordjagd mit dem erstmaligen Sprung über 12 000 Punkte gekrönt hatte, hatten ihn Gewinnmitnahmen am Dienstag wieder unter die runde Marke gedrückt.
GUTE VORGABEN STÜTZEN
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte gewann am Mittwochmorgen 0,29 Prozent auf 20 775,48 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) um 0,54 Prozent auf 1645,96 Punkte vorrückte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) sank um 0,04 Prozent auf 3670,77 Punkte.
Bereits am Dienstag hatten die Anleger an der Wall Street vorsichtig agiert, da am Mittwochabend mitteleuropäischer Zeit Hinweise der Fed zum Zeitpunkt und Tempo einer Zinswende erwartet werden. Allerdings erholte sich der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow 30) seit dem gestrigen Xetra-Schluss moderat. Zudem ging es an den asiatischen Börsen weiter kräftig nach oben - beides stützte den deutschen Aktienmarkt.
STREIK BELASTET LUFTHANSA - BRENNTAG STARK NACH ZAHLEN
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren erst einmal rar gesät. Die Aktien der Lufthansa (XETRA:LHAG) gehörten mit minus 1,31 Prozent zu den größten Verlierern, was Börsianer auf die angekündigte Ausweitung des Pilotenstreiks zurückführten. Am Vortag hatten die Titel allerdings als Dax-Spitzenreiter im Leitindex geschlossen - trotz der schon für den heutigen Mittwoch angekündigten Bestreikung innerdeutscher Kurz- und Mittelstrecken.
Im MDax nahmen die Brenntag-Titel (XETRA:BNRGn) mit Gewinnen von 3,14 Prozent den ersten Platz ein. Der Chemikalienhändler habe eine starke Bilanz für 2014 vorgelegt, schrieb Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Der Ausblick sei wie immer zu diesem frühen Zeitpunkt vage, enthalte aber einen optimistischen Grundton.