HANNOVER (dpa-AFX) - Zum Start der VW-Haustarifverhandlungen fordert IG-Metall-Verhandlungschef Hartmut Meine von Europas Branchenprimus ein besseres Angebot als die aktuelle Offerte der Arbeitgeber im Flächentarif. 'Die Frage ist: Macht Volkswagen für den Haustarif das gleiche provokative Angebot wie die Metallindustrie? Oder haben sie die Stirn zu sagen, wir machen ein rationaleres, besseres, konsensorientiertes Angebot', sagte der IG-Metall-Bezirksleiter und VW-Aufsichtsrat im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Bei den laufenden Verhandlungen für die rund 100 000 Metaller in Niedersachsens Tarifbezirk bietet die Arbeitgeberseite bisher an, nach zwei Nullmonaten ohne mehr Geld von Juli an elf Monate lang 2,3 Prozent Entgeltplus zu zahlen. Dasselbe offerierten die Arbeitgeber zuvor in Süddeutschland. Am 6. Mai starten zusätzlich die Gespräche für die 102 000 Beschäftigten der sechs westdeutschen VW-Werke, der VW-Finanzsparte und der VW-Immobilientochter. Meine argumentierte: 'Obwohl der Volkswagen-Tarifvertrag erst zwei Monate später ausläuft, führen wir die Diskussion parallel zur Metallindustrie, um den Zusammenhalt zu haben und auch einen gewissen Gleichklang.'
Die IG Metall will für beide Schauplätze - auch VW - 5,5 Prozent mehr Geld, gerechnet auf ein volles Jahr. 'Wir haben bewusst dieselbe Forderung aufgestellt, weil wir diesen Konzern auch genauso behandeln wollen wie Daimler oder BMW . Und wir wollen Volkswagen auch genauso behandeln wie Porsche oder Audi ', sagte Verhandlungsführer Meine.
Die Argumente der Gegenseite bezeichnete er als haltlos und teils irreführend. So beklage sie ein wirtschaftliches Auseinanderdriften der Branche - trage dem in ihrem eigenen Angebot aber nicht Rechnung. 'Wenn das so wäre, dann müssten die Arbeitgeber das ja fordern. Haben sie aber nicht. Sie sagen 2,3 Prozent für 13 Monate bei zwei Nullmonaten. Nichts mit Differenzierung oder Flexibilisierung.'
Der jüngste Dämpfer zum Jahresstart bei VW bereitet Meine derweil keine Sorgen. 'Das erste Quartal ist im Vergleich zum Vorjahr ein Stückchen schlechter gelaufen. Volkswagen hat aber erklärt, zu den Zielen für 2013 zu stehen. Sie rechnen mit einem Schub fürs zweite Halbjahr. Und dorthin zielt unsere Forderung.'
Zudem kritisierte Meine das Argument aus der Fläche, wonach der Jahresdurchschnittsverdienst der Branche bei fast 50 000 Euro liege. 'Das ist völlig zu hoch. Ein ordentlich verdienender Facharbeiter hat im Jahr brutto ein Durchschnittsgehalt zwischen 30 000 und 35 000 Euro. In den 48 000 Euro, die sich bombastisch anhören, sind sämtliche Führungskräfte und übertariflich Bezahlte drin.'
Die IG Metall startet Anfang Mai ihre ersten Warnstreiks. Zum Zeitplan erklärte Meine: 'Vor Pfingsten muss man schon wissen, ob man ein Ergebnis erzielen kann - oder ob wir eine Urabstimmung vorbereiten müssen. Denn irgendwann sind Sommerferien.'/loh/DP/fbr
Bei den laufenden Verhandlungen für die rund 100 000 Metaller in Niedersachsens Tarifbezirk bietet die Arbeitgeberseite bisher an, nach zwei Nullmonaten ohne mehr Geld von Juli an elf Monate lang 2,3 Prozent Entgeltplus zu zahlen. Dasselbe offerierten die Arbeitgeber zuvor in Süddeutschland. Am 6. Mai starten zusätzlich die Gespräche für die 102 000 Beschäftigten der sechs westdeutschen VW-Werke, der VW-Finanzsparte und der VW-Immobilientochter. Meine argumentierte: 'Obwohl der Volkswagen-Tarifvertrag erst zwei Monate später ausläuft, führen wir die Diskussion parallel zur Metallindustrie, um den Zusammenhalt zu haben und auch einen gewissen Gleichklang.'
Die IG Metall will für beide Schauplätze - auch VW - 5,5 Prozent mehr Geld, gerechnet auf ein volles Jahr. 'Wir haben bewusst dieselbe Forderung aufgestellt, weil wir diesen Konzern auch genauso behandeln wollen wie Daimler
Die Argumente der Gegenseite bezeichnete er als haltlos und teils irreführend. So beklage sie ein wirtschaftliches Auseinanderdriften der Branche - trage dem in ihrem eigenen Angebot aber nicht Rechnung. 'Wenn das so wäre, dann müssten die Arbeitgeber das ja fordern. Haben sie aber nicht. Sie sagen 2,3 Prozent für 13 Monate bei zwei Nullmonaten. Nichts mit Differenzierung oder Flexibilisierung.'
Der jüngste Dämpfer zum Jahresstart bei VW bereitet Meine derweil keine Sorgen. 'Das erste Quartal ist im Vergleich zum Vorjahr ein Stückchen schlechter gelaufen. Volkswagen hat aber erklärt, zu den Zielen für 2013 zu stehen. Sie rechnen mit einem Schub fürs zweite Halbjahr. Und dorthin zielt unsere Forderung.'
Zudem kritisierte Meine das Argument aus der Fläche, wonach der Jahresdurchschnittsverdienst der Branche bei fast 50 000 Euro liege. 'Das ist völlig zu hoch. Ein ordentlich verdienender Facharbeiter hat im Jahr brutto ein Durchschnittsgehalt zwischen 30 000 und 35 000 Euro. In den 48 000 Euro, die sich bombastisch anhören, sind sämtliche Führungskräfte und übertariflich Bezahlte drin.'
Die IG Metall startet Anfang Mai ihre ersten Warnstreiks. Zum Zeitplan erklärte Meine: 'Vor Pfingsten muss man schon wissen, ob man ein Ergebnis erzielen kann - oder ob wir eine Urabstimmung vorbereiten müssen. Denn irgendwann sind Sommerferien.'/loh/DP/fbr