FRANKFURT (dpa-AFX) - US-Börsen (ETR:SXR4) auf Rekordniveau haben den ebenfalls rekordhohen Dax am Montag gestützt. Vor dem Wochenende hatte der deutsche Leitindex bei rund 17 817 Zählern eine Bestmarke erreicht, bevor leicht enttäuschende Inflationsdaten aus der Eurozone moderate Gewinnmitnahmen ausgelöst hatten. Am Montag nun hielt sich der Dax bei 17 734,37 Punkten stabil. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,27 Prozent auf 26 050,90 Zähler.
So kurz vor der Marke von 18 000 Punkten seien mit Blick auf den Dax "leichte Ermüdungserscheinungen zu spüren", wie Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets schrieb. Doch Luft holen sei gesund, ergänzte er, zumal in dieser Woche einige wichtige Daten und Ereignisse anstünden. So wird etwa der US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem US-Kongress sprechen, in China steht der Volkskongress an und am Freitag werden die US-Arbeitsmarktdaten für Februar veröffentlicht.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst beim Broker CMC Markets (LON:CMCX), ist daher vorsichtig: "Noch vermittelt der Dax den Eindruck, als könne ihn nichts aus der Bahn werfen." Aber diese Woche habe es in sich und stark gestiegene Kurse könnten angesichts kleinerer Enttäuschungen durchaus Verkaufswellen auslösen.
Unter den Einzelwerten machten an der Dax-Spitze die Aktien von MTU (ETR:MTXGn) ihre Kursverluste vom Freitag mit plus 2,7 Prozent mehr als wett.
Die Vorzugspapiere von Henkel (ETR:HNKG_p) sackten dagegen zeitweise auf den tiefsten Stand seit Oktober und gaben zuletzt als einer der größten Verlierer im Dax um 4 Prozent nach. Der Konsumgüterkonzern rechnet 2024 mit Gegenwind durch die Wechselkursentwicklung, was laut Händlern nun zu Abstrichen an der durchschnittlichen Analystenschätzung beim Ergebnis je Aktie führen dürfte.
Im MDax drehten die Anteile von Evonik (ETR:EVKn) nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und gaben um 0,9 Prozent nach. Der Chemiekonzern geht vorsichtig ins neue Jahr.
Nordex (ETR:NDXG) dagegen gewannen 2,1 Prozent und profitierten von einer Studie der Bank Santander (BME:SAN). Diese hob die Aktie des Windkraftanlagenbauers auf "Outperform" und sieht ein Aufwärtspotenzial für das Papier von 40 Prozent.
Aixtron (ETR:AIXGn) als Spitzenwert im MDax gewannen 4,6 Prozent. Nach dem fast 20-prozentigen Kurseinbruch am Donnerstag hielten sich die Papiere auf Erholungskurs. Mit der US-Bank Jefferies und der britischen Barclays-Bank kappten zwar zwei Investmenthäuser ihre Kursziele, raten aber weiterhin zum Kauf der Aktie des Zulieferers der Chipindustrie (ETR:VVSM). Bereits am Freitag hatte Warburg Research betont, dass ein "etwas schwächer als gedachter Ausblick" auf 2024, der auf die Nachricht über das Ende eines Großprojekts beim Kunden AMS-Osram folgte, kein Beinbruch sei.
Unter den Werten im SDax stiegen die Anteile der Norma (ETR:NOEJ) Group um knapp 8 Prozent. Analyst Christian Glowa von Hauck Aufhäuser IB stufte die Aktie auf "Buy" hoch und verwies nicht zuletzt auf das Wassermanagementgeschäft, dessen Eigenkapitalwert allein bereits über dem aktuellen Gesamtbörsenwert des Unternehmens liege.
Der Euro stieg und wurde am Nachmittag zu 1,0844 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0813 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,46 Prozent am Freitag auf 2,43 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,13 Prozent auf 125,11 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,04 Prozent auf 132,69 Punkte.
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