Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

Aktien Zürich Schluss: Leichter - Ausverkauf bei Credit Suisse

Veröffentlicht am 09.02.2023, 18:38
Aktualisiert 09.02.2023, 18:45
© Reuters.
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ZÜRICH (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag etwas tiefer geschlossen. Nach einem weitgehend freundlichen Handelsverlauf drehten die Indizes am Nachmittag - nach Aufnahme des Handels in den USA - aber nach unten. Während sich die teilweise deutlichen Kursgewinne der letzten Wochen an den europäischen Nachbarbörsen fortsetzten, wurde die hiesige Börse von den deutlichen Verlusten bei der Credit Suisse (SIX:CSGN) und schwächeren Schwergewichten ausgebremst. Das beherrschende Thema war am Berichtstag die auf Hochtouren laufende Berichtssaison.

"Die Hausse nährte wieder einmal die Hausse", kommentierte ein Händler das Geschehen. In diesem Umfeld ignorierten die meisten Marktteilnehmer denn auch jegliche Warnungen der Notenbanken in den USA und Europa über die weitere Zinsanhebungspolitik. Hoffnung dafür lieferte die Inflation in Deutschland. Diese blieb mit 8,7 Prozent zwar hoch, stieg aber im Januar nicht ganz so stark wie von Fachleuten prognostiziert. Das brachte viele Anleger zur Annahme, dass der Scheitelpunkt des großen Inflationsschubs nun erreicht wurde.

Der Swiss Market Index (SMI ) schloss 0,52 Prozent tiefer bei 11 217,73 Punkten. Der SLI, bei dem die größten Aktien nicht mit dem ganzen Gewicht enthalten sind, büßte 0,47 Prozent auf 1772,89 und der breite SPI 0,39 Prozent auf 14 466,06 Zähler ein. Im SLI hielten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

In Ausverkauf standen die Aktien der Credit Suisse , die sich um 14,7 Prozent auf 2,773 Franken verbilligten und sich damit dem Rekordtief von 2,654 Franken von Anfang Dezember vergangenen Jahres näherten. Der mehr als 7 Milliarden Franken hohe Verlust der Großbank in 2022 war zwar erwartet worden, doch in gewissen Bereichen fielen die Zahlen schlechter aus als befürchtet. Vor allem aber der hohe Abfluss von Kundengeldern kam gar nicht gut an. Hoffnungen auf ein profitables Jahr dürfen sich die Anleger erst wieder für 2024 machen.

Abwärts ging es auch für den Versicherer Zurich (SIX:ZURN) (-2,7 Prozent) nach Zahlen. Die Gruppe hat 2022 im operativen Geschäft mehr Geld verdient, dagegen wurde der Reingewinn von den Verwerfungen an den Finanzmärkten belastet. Dennoch gab es eine unverändert hohe Dividende. Einige Anleger hatten sich wohl insgeheim eine noch großzügigere Ausschüttung erhofft, sagten Marktteilnehmer zu den Abgaben.

Die Aktien von Swiss Re (SIX:SRENH) (+0,6 Prozent) knüpften hingegen an die Kursgewinne vom Vortag an. Auslöser für die Anschlusskäufe war laut Händlern eine Branchenstudie aus dem Hause HSBC (LON:HSBA) . Diese habe für Umschichtungen aus Hannover Re in Swiss Re gesorgt. Während die beiden Finanzwerte mit Zahlen am Donnerstag zurückfielen, legten auch andere Branchenvertreter wie UBS (SIX:UBSG) (+1,0 Prozent) oder Julius Bär (SIX:BAER) (+0,6 Prozent) zu.

Ebenfalls nach Zahlen kletterten Swisscom (SIX:SCMN) um 3,4 Prozent. Die Aktien waren vor allem wegen der ambitiösen Ziele für 2023 gesucht. Die Jahreszahlen waren wegen einer technischen Panne bereits seit vergangener Woche bekannt. Nach Swisscom wurde das Gewinnerfeld von zyklischen Papieren wie Kühne+Nagel (SIX:KNIN) (+2,9 Prozent), Richemont (SIX:CFR) (+1,9 Prozent) oder ABB (SIX:ABBN) (+1,6 Prozent) angeführt. Letztere werden von einem starken Ausblick des Konkurrenten Siemens (ETR:SIEGn) getrieben. Generelle Treiber waren die Hoffnungen auf eine Belebung der chinesischen Wirtschaft nach der Corona-Pandemie.

VAT (SIX:VACN) (+0,7 Prozent) litten nicht unter der Nachricht, dass Konzernchef Mike Allison das Unternehmen per Ende Jahr verlassen werden. Mit Verlusten von 3,5 Prozent fielen die Aktien von Sonova (SIX:SOON) negativ auf. Hier verwiesen Händler auf den dänischen Konkurrenten GN Store Nord. Dieser habe zwar laut Jefferies Zahlen im Rahmen der Erwartungen vorgelegt, dagegen aber beim Ausblick enttäuscht. Die Aktien sackten in Kopenhagen zweistellig ab.

Dass der SMI seinen europäischen Pendants hinterherhinkte, lag aber vor allem an seinen defensiven Schwergewichten, die im optimistischeren Umfeld nicht gefragt waren. Roche (SIX:RO) verloren 0,8 Prozent, Novartis (SIX:NOVN) 0,3 Prozent und Nestlé (SIX:NESN) 1,3 Prozent. Auch in den hinteren Reihen gaben die beiden Finanzwerte mit Zahlen, BCV (-7,3 Prozent) und Leonteq (-3,1 Prozent), nach. DKSH hingegen gewannen nach Zahlenvorlage 0,9 Prozent hinzu.

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