Von Geoffrey Smith
Investing.com - Es ist Fed-Tag, und der FOMC-Chef Jerome Powell wird die Entscheidungen seiner Kollegen unmittelbar nach den voraussichtlich schwachen Einzelhandelsumsätzen per August erläutern müssen. Snowflakes starker Börsengang hält die Stimmung an den Aktienmärkten hoch. Facebook (NASDAQ:FB) erhält durch die FTC und Kim Kardashian gleich zwei Treffer. Yoshihide Suga ist Japans neuer Premierminister, aber man geht davon aus, dass er die Politik seines Vorgängers größtenteils fortsetzen wird. Die EU wird noch grüner, während sich der Ölpreis nach einem überraschend deutlichen Rückgang der Rohöllagerbestände in den USA erholt. Folgendes sollten Sie am Mittwoch, dem 16. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Fed-Sitzung im Fokus
Mit der Veröffentlichung ihrer Erklärung um 20.00 Uhr und der anschließenden Pressekonferenz des Vorsitzenden Jerome Powell, schließt die Federal Reserve ihre reguläre zweitägige politische Sitzung ab.
Es werden keine geldpolitischen Änderungen erwartet, aber die Fed liefert ein Update zu den Wirtschaftsprognosen, einschließlich einer ersten Einschätzung für 2023. Powell dürfte auch unter Druck stehen, da er zu erläutern hat, wie er angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der schwachen Verbraucherausgaben eine Erholung der Inflation zu erreichen gedenkt.
Vor Powells Pressekonferenz werden die USA ihre Einzelhandelsumsätze per August veröffentlicht. Es sind die ersten seit dem ersatzlosen Auslaufen der verbesserten Arbeitslosenunterstützung Ende Juli. Volkswirte erwarten eine Verlangsamung von 1,2% auf 1,0%.
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2. Yen erreicht Zweimonatshoch, Suga ist neuer PM
Der Yen stieg auf den höchsten Stand seit Juli. Yoshihide Suga wurde als neuer japanischer Premierminister bestätigt.
Um 12:30 Uhr war der Dollar um 0,4% auf 105,05 Yen gefallen.
Suga hat zwar Wirtschaftsreformen versprochen, aber es ist nicht damit zu rechnen, dass er von der bisherigen Politik seines Vorgängers wesentlich abweicht.
Die Stärke des Yen hängt zum Teil mit der allgemeinen Erholung der asiatisch-pazifischen Wirtschaft zusammen, die von China vorangetrieben wird. Der Yuan erreichte über Nacht ein neues 16-Monats-Hoch, während der Taiwan-Dollar und der koreanische Won ebenfalls an Stärke zulegten. Der Anstieg des Yen ist auch auf die allgemeine Schwäche des Dollars zurückzuführen, da der Fed-Vorsitzende Jerome Powell, angekündigt hat, dass die Fed in Zukunft eine höhere Inflation zulassen werde.
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3. Wall Street baut vor Snowflake-IPO Kursgewinne aus
An den US-Börsen gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Fed-Sitzung nach den Turbulenzen der vergangenen Woche einer kräftigen Rallye im Wege steht. Alle drei wichtigen Index-Futures steuern im Vorfeld des Snowflake-IPOs (NYSE:SNOW) auf eine starke Börseneröffnung zu.
Der Dow 30 Future stieg um 136 Punkte oder 0,5%, während der S&P 500 Future und der NASDAQ Future um jeweils 0,6% zulegten.
Und das trotz einiger beträchtlicher Verluste bei einzelnen Aktien: Die Aktien von Facebook (NASDAQ:FB) gingen um 1,4% zurück, nachdem eine Meldung über den Ticker lief, wonach die Federal Trade Commission eine kartellrechtliche Untersuchung vorbereitet, was wiederum auf die Nachricht eines Massenboykotts auf Instagram durch Kim Kardashian und andere prominente Persönlichkeiten und Influencer folgte.
Die Aktien von Boeing (NYSE:BA) gingen nach einem belastenden Bericht des US-Repräsentantenhauses um 0,1% zurück.
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4. Europa geht erneut gegen fossile Brennstoffe vor
In einer Grundsatzrede zur "Lage der Union", in der dargelegt wurde, wie sich Europa von der Pandemie erholen sollte, präsentierte die Europäische Union Pläne zur weiteren und schnelleren Senkung der Kohlendioxidemissionen als geplant.
Die EU strebt nun bis 2030 eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 55% gegenüber dem Ausgangswert von 1990 an, anstatt der zuvor angestrebten 40%. Das bedeutet einen aggressiveren Zeitplan für das Auslaufen der fossilen Brennstoffe aus den Wertschöpfungsketten Strom und Transport und mit ziemlicher Sicherheit höhere Preise im europäischen Carbon Emissions-Handel.
Strengere Umweltvorschriften sind wahrscheinlich auch ein Vorläufer für den Versuch, längerfristig eine Kohlenstoffgrenzabgabe auf Importe zu erheben. Dadurch soll der Marktzugang für Handelspartner an ihre eigene Umweltleistung gebunden werden.
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5. Ölpreis im Erholungsmodus nach API-Daten
Die Ölpreise legen am Mittwoch nach einem überraschenden und deutlichen Rückgang der US-Rohöllagerbestände wieder deutlich zu. Zuvor war der Markt auf dem falschen Fuß erwischt worden.
Der Preis der US-Sorte WTI stieg 2,2% auf 39,13 Dollar je Barrel, während der Preis für Nordseeöl Brent um 2,0% auf 41,34 Dollar je Barrel kletterte.
Das API schätzte, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 9,5 Millionen Barrel gesunken sind. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg von 2,0 Millionen Barrel. Sollten die Daten der Regierung um 16.30 Uhr ähnlich ausfallen, könnte dies einige der schwersten Bedenken hinsichtlich einer stockenden Erholung der weltweiten Brennstoffnachfrage zerstreuen.
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