Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Dollar steuert auf einen schwachen Wochenschluss zu, während die Ölpreise sich weiter erholen. Eine Flut von Fusionen und Übernahmen in Europa schafft Spaniens größte Bank und Apollo nimmt den führenden Herstellern von Hightech-Polymerwerkstoffen Covestro ins Visier. Die Wall Street handelt im Vorfeld des Uni-Michigan Verbrauchervertrauensindex , gemischt und Tech-Aktien werden durch ein weiteres starkes IPO aus dem Technologiesektor gestützt. Folgendes sollten Sie am Freitag, dem 18. September, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Dollar baut Verluste aus - Gold steigt
Der Dollar setzte seinen Abwärtstrend angesichts der Besorgnis über die Aussichten für die US-Wirtschaft und des Risikos, dass ein sich abschwächender Aktienmarkt auf eine geringere weltweite Nachfrage nach US-Finanzanlagen durchschlagen könnte, wieder fort.
Der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem halben Dutzend anderer Währungen abbildet, fiel um 0,1% auf 92,90 und steuert damit auf einen Wochenverlust von 0,5% zu. Gold-Futures, die sich oft spiegelbildlich zum Dollar entwickeln, stiegen um 0,6% auf 1.962,05 Dollar pro Feinunze.
Sowohl das Pfund Sterling als auch der Yen setzten ihren jüngsten Kursanstieg fort. Ersterer wurde durch besser als erwartete Einzelhandelsumsätze per August und durch positive Kommentare der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zum Übergang nach Brexit angekurbelt, letzterer durch die abnehmende politische Unsicherheit nach der Ernennung von Yashihide Suga zum Premierminister Japans.
Der Yuan verbuchte auch den höchsten Wochenschluss gegenüber dem Dollar seit Mai 2019.
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2. Verbrauchervertrauen der Uni-Michigan im Blick
Eine Flut an Konjunkturdaten aus den USA endet mit der Umfrage der Universität Michigan zum Verbrauchervertrauen, die auch eine Umfrage zu den Inflationserwartungen beinhaltet.
Die Zahlen runden eine Woche ab, in der es im August zu einer starken Verlangsamung der Einzelhandelsumsätze und des Wachstums der Industrieproduktion sowie zu einem wahrscheinlich vorübergehenden, hurrikanbedingten Rückschlag für den Wohnungsmarkt gekommen ist.
Analysten gehen davon aus, dass der Index zur Verbraucherstimmung von 74,1 einen Monat zuvor auf 75 gestiegen ist.
Heute Morgen fielen neben den britischen Einzelhandelszahlen auch die deutsche Erzeugerpreisinflation und die italienische Industrieproduktion etwas besser aus als erwartet.
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3. Wall Street gemischt - Unity stützt Tech-Aktien
Es wird erwartet, dass die US-Aktienmärkte angesichts der anhaltenden Besorgnis über die Bewertungen der Technologieaktien gemischt eröffnen werden.
Die Stimmung wird durch einen weiteren starken Börsengang unterstützt, diesmal vom Videospielehersteller Unity (NYSE:U). Wie das Unternehmen mitteilte, habe man 25 Millionen Aktien zu je 52 Dollar erlöst. Die zuvor bereits angehobene Spanne zwischen 44 und 48 Dollar wurde damit erneut überboten. Zur Wochenmitte hatte bereits Snowflake (NYSE:SNOW) mit einem starken IPO für Gesprächsstoff an der Wall Street gesorgt.
Der Dow Futures verliert 36 Punkte oder 0,1%, während der S&P 500 Futures um 0,1% und der Nasdaq 100 Futures um 0,4% zulegen.
Apollo Global Management (NYSE:APO) dürfte nach Spekulationen über eine Investition in den deutschen Chemiekonzern Covestro (F:1COV) im Fokus stehen. Auch die TikTok-Saga mit ihren Auswirkungen auf Oracle (NYSE:ORCL) und Walmart (NYSE:WMT) dürfte für Kursbewegung sorgen.
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4. Fusionsfieber in Europa
Zwei der größten Banken Spaniens haben sich auf eine Fusion geeinigt, durch die der landesweit größte Kreditgeber entstehen wird.
CaixaBank und Bankia, beides stark auf das Inland fokussierte Institutionen, werden einen All-Stock-Deal abwickeln, der ihre gemeinsame Bilanz stärken dürfte. Spanien steht infolge der Covid-19-Pandemie vor einer neuen Welle fauler Kredite.
Anderswo in Europa rückte die London Stock Exchange Group (LON:LSE) näher an die kartellrechtliche Genehmigung ihrer geplanten Übernahme des Datenanbieters Refinitiv heran, indem sie exklusive Gespräche mit Euronext über den Verkauf des italienischen Börsenbetreibers Borsa Italiana aufnahm.
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5. Saudi-Arabien stützt Ölpreis
Die Ölpreise steuern auf einen robusten Wochenschlusskurs zu, nachdem der saudi-arabische Ölminister beim Treffen der Minister des so genannten OPEC+-Blocks am Donnerstag eine eindringliche Warnung an die Märkte gerichtet hatte.
Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 0,5% auf 41,15 Dollar je Barrel. Auf Wochenbasis steigt US-Leichtöl um gut 9%. Der Preis für Nordseeöl Brent klettert um 0,7% auf 43,59 Dollar pro Barrel.
Prinz Abdulaziz bin Salman warnte die "Spekulanten" davor, die "Entschlossenheit" der Fördergemeinschaft "auf die Probe zu stellen", wenn sie versuchen sollten, die Ölpreise weiter nach unten zu drücken. Er übte auch heftige Kritik an Ländern innerhalb der OPEC+, die über ihren Quoten produziert hatten.
Die Vereinigten Arabischen Emirate, die nicht direkt genannt wurden, haben bereits angekündigt, die Exportvolumen in wichtige asiatische Märkte für die nächsten zwei Monate zu kürzen, um das mächtigste Mitglied der Gruppe zu besänftigen.
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