Investing.com - Die Märkte zeigen sich vor der Entscheidung der Fed zur Zinspolitik recht gelassen. Samsung (F:SAMEq) profitiert von Berichten über eine mögliche Zusammenarbeit mit Nvidia (NASDAQ:NVDA). Und die Inflation in Großbritannien geht wie erwartet zurück.
1. Fed-Sitzung im Fokus
Die Fed beendet heute ihre zweitägige geldpolitische Sitzung. Investoren beobachten das Ereignis in der US-Hauptstadt Washington genau, um weitere Hinweise auf die künftige US-Zinspolitik zu erhalten.
Allgemein wird erwartet, dass die US-Notenbank den Leitzins unverändert lässt, so dass die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell und die neuen Konjunkturprognosen der Notenbank im Mittelpunkt des Interesses stehen werden.
Powell hatte Anfang März erklärt, die Fed sei „nicht weit davon entfernt“, den nachlassenden Inflationsdruck als nachhaltig zu betrachten und mit Zinssenkungen zu beginnen.
Allerdings haben die höher als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten der vergangenen Woche die Erwartungen der Marktteilnehmer etwas gedämpft, die nun mit Zinssenkungen um insgesamt 75 Basispunkte in diesem Jahr rechnen. Zu Jahresbeginn lag die allgemeine Erwartung noch bei 150 Basispunkten.
Damit rückt die Fed-Sitzung im Juni immer mehr in den Fokus. Eine Reuters-Umfrage aus der vergangenen Woche zeigt, dass eine große Mehrheit der Volkswirte davon ausgeht, dass die Fed dann den Leitzins senken wird. Inzwischen ist die Wahrscheinlichkeit für einen solchen Schritt laut dem FedWatch-Tool der CME von fast 60 auf 53 % gesunken.
2. US-Märkte gelassen vor Fed-Entscheid
Die US-Märkte geben im Vorfeld der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank nur einen Teil ihrer Gewinne wieder ab.
Aktuell notiert der Dow Future 0,1 % im Minus, der S&P 500 verliert ebenfalls 0,1 % und der Nasdaq 100 fällt um 0,2 %.
Die wichtigsten US-Indizes schlossen gestern alle in der Gewinnzone, wobei der Dow Jones Industrial Average mit einem Plus von 0,8 % den besten Handelstag seit dem 22. Februar verzeichnete.
Kurz vor der Bekanntgabe des Zinsentscheids der US-Notenbank herrscht jedoch Nervosität an den Märkten, geht doch die Befürchtung um, dass die zuletzt unerwartet hohen Inflationsdaten die US-Notenbank zu einer restriktiveren Haltung veranlassen könnten.
Unterdessen stehen heute kaum relevante Konjunkturdaten auf der Agenda. Unternehmensseitig stehen die Quartalszahlen des Halbleiterherstellers Micron Technology (NASDAQ:MU) und des Lebensmittelgiganten General Mills (NYSE:GIS) im Fokus.
3. Samsung profitiert von Nvidia
Die Aktie von Samsung Electronics (KS:005930) profitierte am Mittwoch vom Hype rund um Nvidia, nachdem Nikkei berichtet hatte, der US-Chiphersteller erwäge, die High-Bandwidth Memory (HBM)-Chips des südkoreanischen Konzerns in seinen KI-Prozessoren einzusetzen.
Nvidia-Mitbegründer Jensen Huang sagte demnach, sein Unternehmen sei dabei, die HBM-Chips von Samsung für einen möglichen künftigen Einsatz zu qualifizieren.
Die Samsung-Aktie stieg heute im asiatischen Handel an der Börse in Seoul um mehr als 5 % auf ein 2-Monats-Hoch.
HBM-Chips sind zu einem wichtigen Bestandteil der KI-Entwicklung geworden. Sie helfen dabei, die speicherintensiven Anforderungen an hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten bei der Ausführung großer KI-Modelle zu erfüllen.
Nvidia ist einer der Hauptnutznießer des KI-Booms, seine Aktien sind in diesem Jahr um mehr als 80 % gestiegen.
Auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz am Montag kündigte Nvidia seinen neuesten Chip an, den B200 Blackwell, der bei bestimmten Aufgaben 30 Mal schneller sein soll als sein Vorgänger.
4. Britische Inflation geht stärker zurück als erwartet
Die Bank of England hat heute, einen Tag vor ihrer Zinsentscheidung, Unterstützung von den jüngsten Inflationsdaten erhalten. Demnach hat die Inflation in Großbritannien im Februar etwas stärker nachgelassen als erwartet.
Die Verbraucherpreise stiegen im Februar auf Jahresbasis um 3,4 %, eine Abschwächung gegenüber dem Januaranstieg von 4,0 % und unter den erwarteten 3,5 %.
Damit ist die Inflationsrate auf den niedrigsten Stand seit September 2021 gefallen und gibt Anlass zur Hoffnung, dass die seit geraumer Zeit anhaltende Teuerung in den kommenden Monaten endlich auf das Ziel der Zentralbank von 2 % zurückkehren wird.
Die Märkte gehen davon aus, dass die Bank of England ihren Leitzins am Donnerstag auf hohem Niveau belassen wird. Nach den jüngsten Inflationsdaten sind allerdings die Wetten darauf, dass die BoE im Sommer mit Zinssenkungen beginnen wird, leicht gestiegen.
5. Gewinnmitnahmen bei Öl
Die Ölpreise gaben im bisherigen Handelsverlauf auf breiter Front nach und setzten damit von ihrem gestern erreichten 4-Monatshoch zurück. Begründet wird diese Preisentwicklung mit der aktuellen Zurückhaltung der Investoren vor dem anstehenden Zinsentscheid der Fed.
Aktuell kostet US-Rohöl 0,8 % weniger bei 82,06 Dollar pro Barrel, während sich die Nordseesorte Brent um 0,7 % auf 86,72 Dollar pro Barrel verbilligt.
Beide Referenzsorten schlossen gestern aufgrund der anhaltenden Angebotsverknappung auf dem höchsten Stand seit Ende Oktober. Jedoch führte der erstarkende Dollar, der Öl für Investoren in anderen Währungen teurer macht, zu Gewinnmitnahmen.
Nach den gestrigen Daten des American Petroleum Institute sind die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 22. März um 1,5 Millionen Barrel gesunken. Erwartet worden war ein leichter Anstieg.
Damit befinden sich die US-Rohöllagerbestände bei gleichzeitig steigender Raffinerieaktivität seit gut zwei Wochen in einem fallenden Trend. Ein anhaltender Rückgang der Benzinbestände deutet zudem auf eine steigende Kraftstoffnachfrage nach der Winterflaute hin.
Die offiziellen Daten der Energy Information Administration werden im Laufe des Tages erwartet.
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