Investing.com - Die US-Märkte dürften eine schwierige Handelswoche versöhnlich beenden, wenngleich die Veröffentlichung des von der US-Notenbank bevorzugten Inflationsindikators im späteren Handelsverlauf die Stimmung maßgeblich beeinflussen könnte. Apple verliert Marktanteile im wichtigen chinesischen Markt. In Europa setzt sich die Berichtssaison fort.
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1. Persönliche Konsumausgaben stehen an
Das Hauptaugenmerk der Anleger liegt heute ganz klar auf dem bevorzugten Inflationsindikator der US-Notenbank, der die Markterwartungen einer Zinssenkung im September auf die Probe stellen könnte.
Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben für Juni wird voraussichtlich um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gestiegen sein. Auf Jahresbasis wird ein Wert von 2,5 % erwartet, was dem Ziel der Fed von 2 % sehr nahe kommt.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die „US-Kerninflation im Juni einen Preisanstieg von 0,2 % gegenüber dem Vormonat zeigen wird, so dass die Jahresrate unverändert bei 2,6 % liegt“, so die Volkswirte von JPMorgan (NYSE:JPM) in einer Mitteilung.
Der Verbraucherpreisindex sank im Juni zum ersten Mal seit vier Jahren. Daraufhin haben die Märkte ihre Wetten auf eine erste Zinssenkung der US-Notenbank im September wieder verstärkt.
2. US-Märkte freundlich
Die US-Börsen zeigen sich heute vorbörslich zwar freundlich, die Handelswoche dürfte aber mit einem deutlichen Minus enden.
Zur Stunde notiert der Dow Futures um 0,5 % höher, der S&P 500 um 0,7 % und der Nasdaq 100 um 0,9 %.
Der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq Composite schlossen gestern im Minus, während der Dow Jones Industrial mit einem Plus von 0,2 % zu den Gewinnern des Tages gehörte.
Alle drei US-Börsen (ETR:SXR4) dürften die Handelswoche jedoch mit deutlichen Verlusten beenden. So steuert der S&P 500 zum Wochenschluss auf ein Minus von 1,9% zu. Für den Nasdaq beträgt das Minus knapp 3,1 % und für den DJIA rund 0,9 %.
Für heute stehen weitere Quartalszahlen wichtiger US-Konzerne auf dem Programm, unter anderem von Bristol Myers (NYSE:BMY), 3M Company (NYSE:MMM) und Colgate-Palmolive (NYSE:CL).
3. Absatzeinbruch bei Apple in China
Der US-Technologiegigant Apple (NASDAQ:AAPL) sieht sich auf seinem drittgrößten Markt China wachsender Konkurrenz ausgesetzt. In der Folge ist der iPhone-Hersteller inzwischen aus den Top 5 der Smartphone-Anbieter des Landes herausgefallen.
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Canalys gingen die Smartphone-Lieferungen von Apple in China im zweiten Quartal um 6,7 % zurück. Insgesamt wurden 9,7 Millionen Geräte ausgeliefert, gegenüber 10,4 Millionen im Vorjahresquartal.
Die Auslieferungen von Apple sind seit dem 1. Quartal rückläufig, als sie im Vergleich zum Vorjahr bereits um 25% auf 10 Millionen Geräte gesunken waren.
Chinesische Konsumenten greifen bei Smartphones zunehmend auf lokale Anbieter zurück.
Daten von Canalys zeigen, dass der Marktanteil von Apple von 16 % im Vorjahresquartal auf 14 % gesunken und das Unternehmen vom dritten auf den sechsten Platz im chinesischen Smartphone-Markt zurückgefallen ist.
Die Pole-Position sicherte sich Vivo mit einem Marktanteil von 19 %, gefolgt von Oppo, Honor und Huawei mit 16 %, 15 % bzw. 15 %.
4. Mercedes-Benz (OTC:MBGAF) enttäuscht mit Zahlen
Die Berichtssaison in Europa, in der die Anleger die Ergebnisse einer Reihe wichtiger Unternehmen zu verdauen haben, geht weiter.
Die Aktien von Mercedes Benz (ETR:MBGn) rutschten ab, nachdem der deutsche Luxusautohersteller seine Jahresprognose für die Gewinnmarge im Kerngeschäft mit Autos gesenkt hatte. Damit hat sich die Schwäche des Sektors in der Region noch verstärkt, nachdem Stellantis (NYSE:STLA) bereits gestern einen starken Rückgang des Nettogewinns für das erste Halbjahr 2024 gemeldet hatte.
Die Aktie von Capgemini (EPA:CAPP) brach um 9 % ein. Der französische IT-Beratungskonzern prognostizierte überraschend einen Rückgang des Jahresumsatzes. Als Grund wurde die anhaltende Schwäche des nordamerikanischen Marktes genannt.
Die Aktien von EssilorLuxottica (EPA:ESLX) stiegen hingegen um 7 %. Der Brillenhersteller präsentierte starke Finanzergebnisse für das erste Halbjahr, die von einem soliden Umsatzwachstum und einer Margenausweitung getragen wurden.
Für die Titel von Hermès (EPA:HRMS) ging es um 3 % nach oben, nachdem das Luxusgüterunternehmen für das zweite Quartal einen starken Umsatzanstieg infolge der anhaltenden Nachfrage nach seinen teuren Handtaschen gemeldet hatte
5. Ölpreis steuert auf Wochenverlust zu
Der Rohölpreis konnte sich im bisherigen Handelsverlauf zwar stabilisieren, dennoch droht die dritte Verlustwoche in Folge. Insbesondere die schwache Nachfrage aus China, dem weltweit größten Rohölimporteur, sorgt für anhaltend schlechte Stimmung an den Ölmärkten.
Aktuell notiert US-Rohöl (WTI) nahezu unverändert bei 78,28 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,1 % auf 82,39 Dollar pro Barrel steigt.
Für den Brent-Kontrakt geht es in dieser Woche leicht nach unten, während WTI um mehr als 2 % nachgibt. Beide Benchmarks haben in den letzten drei Wochen rund 5 % eingebüßt.
Die Sorge um eine nachlassende Nachfrage in China lastete schwer auf den Märkten. Daten aus dieser Woche zeigen, dass die Ölnachfrage des asiatischen Riesen im Juni um 8,1 % auf 13,66 Millionen Barrel pro Tag gesunken ist.
Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Daten zum Bruttoinlandsprodukt zeigten, dass die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal weniger stark gewachsen ist als erwartet. Zudem senkte Peking in dieser Woche unerwartet eine Reihe von Kreditzinsen, was auf wachsende Sorgen über die Wachstumsschwäche des Landes hindeutet.
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