Investing.com - Überall liegen Deals in der Luft: es riecht nach einer zumindest vorübergehenden und teilweisen Deeskalation zwischen den USA und China, "vielversprechenden Signalen" eines Deals, um einen reibungslosen Brexit zu gewährleisten (laut EU) und die Banken werden einen Preis für den Deal des Jahrzehnts festlegen: Der Börsengang von Saudi Aramco. Die schlechte Nachricht? Berichten zufolge wurde ein iranischer Öltanker im Roten Meer angegriffen, was die Ölpreise stark ansteigen ließ. Das müssen Sie am Freitag, den 11. Oktober, vor US-Börsenstart wissen.
1. Stehen die USA und China vor einem Deal?
Präsident Donald Trump sagte, dass der erste Tag der Handelsgespräche zwischen den USA und China eine "sehr, sehr gut" gewesen sei, was die Hoffnungen auf eine zumindest teilweise und vorübergehende Waffenruhe im Handelskonflikt zwischen den beiden Ländern weckt.
Trump wird sich um 20.45 Uhr deutscher Zeit mit dem chinesischen Chefunterhändler Liu He im Weißen Haus treffen. Das passiert in der Regel nur, wenn es bei den Gesprächen substantielle Vereinbarungen gab.
Das "The Wall Street Journal" berichtete, dass eine Reihe von Elementen die Grundlage für ein temporäres Abkommen bilden könnten, darunter die Aussetzung der geplanten US-Zollerhöhung am Dienstag, eine Lockerung des US-Boykotts von Huawei und weitere chinesische Käufe von Agrarprodukten. Auch eine Form der Verpflichtung Chinas, seine Währung nicht abzuwerten, wurde zur Sprache gebracht, dürfte aber am Ende nicht umsetzbar sein, sagen Analysten.
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2. "Vielversprechenden Signale" beim Brexit
Das britische Pfund zog in den letzten 24 Handelsstunden an und ließ europäische Aktien in die Höhe knallen, da die Hoffnung besteht, dass sich Großbritannien und die EU Ende des Monats auf eine gütliche Scheidung einigen werden.
Aus den Gesprächen zwischen Premierminister Boris Johnson und seinem irischen Amtskollegen Leo Varadkar am Donnerstag ging hervor, dass beide einen "Weg zu einem Abkommen" sehen, was der EU-Ratspräsident Donald Tusk am Freitag in einer offiziellen Erklärung begrüßte.
Tusk warnte jedoch davor, dass "es keine Erfolgsgarantie gibt und die Zeit praktisch abgelaufen ist", wenn es darum geht, einen Deal zu erzielen. Technische Gespräche zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Chefunterhändler der EU, Michel Barnier, laufen derzeit.
3. Wall Street vor Kurssprung
Die Aktien dürften am Freitag zur US-Börseneröffnung wegen der Handels- und Brexit-Hoffnung in die Höhe knallen. Höhere Ölpreise könnten auch zu einer dynamischen Rallye bei Aktien von US-Produzenten führen.
Die Dow-Futures wurden zuletzt 244 Punkte oder 0,9 Prozent im Plus gehandelt, während die S&P 500-Futures um 1,01 Prozent und die Nasdaq-Futures um 1,1 Prozent steigen.
Die Berichtssaison schaltet allmählich in den ersten Gang. Heute auf der Agenda stehen die Zahlen von Yum! Brands (NYSE:YUM) und Fastenal (NASDAQ:FAST).
SAP (DE:SAPG), Europas größtes Softwareunternehmen, legte über Nacht um fast 9 Prozent zu, nachdem es im Quartal einen starken Anstieg der Cloud-Buchungen verzeichnete.
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4. Ölpreise schießen hoch - Iran gibt den Saudis die Schuld für eine Explosion auf einem iranischen Tanker
Eine Explosion auf einem iranischen Öltanker im Roten Meer hat den Ölpreis auf eine dynamische Rallye geschickt.
Die staatliche iranische Nachrichtenagentur "ISNA" berichtete, dass es eine Explosion auf einem iranischen Öltanker im Roten Meer gegeben haben soll. Analysten sprechen von einem "terroristischen Anschlag".
Die Explosion ereignete sich auf einem Tanker, der zur National Iranian Oil Company gehört, und setzte das Schiff 120 Kilometer vor der Küste der saudischen Hafenstadt Jeddah in Brand.
Die Explosion verursachte schwere Schäden und Öl fließt in das Rote Meer, sagte eine Quelle, die ungenannt bleiben wollte, gegenüber "ISNA". "Experten glauben, dass es ein Terroranschlag war", hieß es in dem Artikel.
Iranische Staatsmedien gaben den Saudis die Schuld an den Explosionen, die aus zwei Raketen aus Saudi-Arabien resultierten. Saudische Vertreter haben sich noch nicht dazu geäußert.
Der Vorfall ereignet sich weniger als einen Monat nachdem Saudi-Arabien den Iran für einen Angriff auf wichtige Ölanlagen in seinem Land und eine Reihe von Angriffen auf Tanker im Persischen Golf verantwortlich gemacht hat.
Die Nachrichten überschatteten den regelmäßigen Bericht der Internationalen Energieagentur, die ihre Prognose für das globale Ölwachstum im Jahr 2020 reduzierte.
Die Ölsorten WTI und Brent steigen jeweils mehr als 1,2 Prozent.
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5. Aramco soll endlich Preisschild bekommen
Das wertvollste Unternehmen der Welt könnte am Freitag endlich eine konkrete Bewertung bekommen, da die Banker ihre Schätzungen darüber abgeben, was die nationale Ölgesellschaft Saudi-Arabiens beim Börsengang in die Kassen spülen könnte.
Das "The Wall Street Journal" berichtete, dass die Bankiers Saudi Aramco eine Bewertung von rund 1,5 Billionen Dollar geben werden, weit unter den angepeilten 2 Billionen Dollar, die ursprünglich vom de facto Herrscher des Wüstenreichs, Kronprinzen Mohammed bin Salman, angepeilt wurden.
JPMorgan (NYSE:JPM), Morgan Stanley (NYSE:MS) und Goldman Sachs (NYSE:GS) gehören zu den Banken, die um die Platzierung der Aktien konkurrieren. Die erste Tranche der Platzierung wird jedoch voraussichtlich eine ausschließlich inländische Notierung sein. Eine internationale Notierung - wahrscheinlich in Tokio - ist nach verschiedenen Berichten für einen späteren Zeitpunkt geplant.
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