KONSTANZ (dpa-AFX) - "Südkurier" zu Bürgergeld:
"Die Bundesregierung steckt in einer Sozialstaatsoffensive. Hartz IV ist abgeschafft und seit Jahresanfang durch das höhere Bürgergeld ersetzt. Eine Wohngeld-Reform ist eingetütet und die neue Kindergrundsicherung steht in den Startlöchern. Keine Frage: Die grassierende Inflation macht Anpassungen bei Sozialleistungen nötig. Immerhin trifft der Preisauftrieb die Ärmsten am härtesten. Allerdings hat sich die Ampel im selbst geschaffenen Reform-Geflecht verheddert. So bringt eine Anhebung der Grundsicherung um zwei mal 12 Prozent in einem Jahr insbesondere untere Lohngruppen in die Bredouille. Bei steigenden Sozialleistungen lohnt es sich für diese Gruppe im Arbeitsmarkt immer weniger, zu arbeiten. Und selbst bei Löhnen über dem Durchschnitt kann es eine rationale Option sein, die Arbeitszeit zu reduzieren, ohne dass das Netto-Haushaltseinkommen am Ende des Monats sinkt. Das kann nicht Ziel von Sozialstaats-Reformen sein. Arbeit muss sich lohnen. Immer und für alle.