BERLIN (dpa-AFX) - Die National Football League bekommt im kommenden Jahr in Deutschland eine neue TV-Heimat. Die RTL-Gruppe sicherte sich ein umfangreiches Rechtepaket der amerikanischen Profiliga NFL und löst damit nach mehr als zehn Jahren ProSiebenSat.1 (ETR:PSMGn) ab. Der Vertrag gilt nach Angaben des Kölner Senders von der Saison 2023/24 an für insgesamt fünf Spielzeiten.
Die Sendergruppe bietet nach eigenen Angaben rund 80 Live-Übertragungen pro Saison, die auf den frei zu empfangenden Sendern RTL (H:RRTL) und Nitro sowie auf dem kostenpflichtigen Internetangebot RTL+ zu sehen sein werden. "Ergänzt wird das üppige Sportrechtepaket von umfangreicher Highlight- und Rahmenberichterstattung über alle Plattformen", heißt es in einer Mitteilung vom Dienstag.
"Mit dem Erwerb der NFL-Rechte stärken wir unsere Programme nachhaltig über viele Jahre", kommentierte RTL-Geschäftsführer Henning Tewes. In der Mitteilung heißt es weiter: "American Football ist nach Fußball die beim 14- bis 49-jährigen Publikum begehrteste Sportart hierzulande."
Für ProSiebenSat.1 ist das ein schwerer Schlag. Das Medienunternehmen hatte mit American Football in den vergangenen Jahren bei mehreren Sendern große Quoten-Erfolge erzielt und sich ein jugendliches Stammpublikum erarbeitet. Nach dem letzten Super Bowl in der ARD erreichte der zunächst zuständige Sender Sat.1 im Februar 2012 0,87 Millionen Menschen: Die Zuschauerzahlen haben sich danach mehr als verdoppelt.
Durchschnittlich 1,84 Millionen Menschen sahen zuletzt Mitte Februar das Endspiel bei ProSieben (ETR:PSMGn). Vor allem bei der aus Werbesicht wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen stiegen die Marktanteile der NFL-Übertragungen bei ProSieben und dem Schwestersender ProSiebenMaxx.