Von Geoffrey Smith
Investing.com - Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, wird in der Debatte um negative Zinssätze zu Wort kommen, während der von den Republikanern dominierte Senat von dem Investitionspaket der Demokraten in Höhe von 3 Billionen Dollar nicht beeindruckt ist. Die Aktien werden sich nach dem durch Fauci ausgelösten Absturz am Dienstag wieder erholen, während Europa die Binnengrenzen nach 2 Monaten wieder öffnen will. Außerdem veröffentlichen die OPEC und die US-Regierung Daten zum Ölmarkt. Hier erfahren Sie, was Sie am Mittwoch, dem 13. Mai, an den Finanzmärkten wissen müssen.
1. Powell-Rede und EPI-Daten im Fokus
Der Vorsitzende der Federal Reserve Bank, Jerome Powell, wird um 15 Uhr eine mit Spannung erwartete Rede im Peterson-Institut in Washington halten, einen Tag nachdem Präsident Donald Trump sich dafür eingesetzt hat, dass die Fed die Zinsen zur Unterstützung der Wirtschaft unter Null senkt.
Ein halbes Dutzend von Powells Fed-Kollegen haben in dieser Woche bisher gesprochen und keiner von ihnen hat ein gutes Wort über negative Zinssätze verloren. Es wäre daher eine Überraschung, wenn der Vorsitzende einer großen Gruppe von Amtskollegen widerspricht.
Der Druck auf die Fed, mehr zu tun, lässt jedoch nicht nach. Die Kernrate der Verbraucherpreise verzeichneten im April ihren ersten aufeinanderfolgenden Rückgang seit 38 Jahren und auch die um 14:30 Uhr fälligen Daten zur Erzeugerpreisinflation (EPI) werden wahrscheinlich einen steilen Rückgang des Preisdrucks zeigen, da die Nachfrage einbricht.
2. Demokraten stellen 3 Billionen Dollar schweres Investitionspaket vor
Ein weiterer Faktor, der Druck auf die Fed ausübt, ist die offensichtliche Unfähigkeit oder mangelnde Bereitschaft des Kongresses, in naher Zukunft weitere fiskalische Unterstützung zu gewähren.
Die Demokraten des Repräsentantenhauses haben am späten Dienstag ein neues Paket wirtschaftlicher Unterstützungsmaßnahmen vorgestellt, das weitgehend darauf abzielt, die Regierungen der Bundesstaaten und Kommunen in der Krise zu unterstützen. Es beinhaltet auch eine neue Runde direkter Zahlungen an Haushalte.
Das 3 Billionen Dollar schwere Investitionspaket wurde von den Republikanern im Senat sofort abgelehnt. Die Regierung zieht es unterdessen vor abzuwarten, ob die Staaten ihre Wirtschaft erfolgreich wieder öffnen können, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf den Berater des Weißen Hauses, Kevin Hassett.
3. US-Aktienmarkt dürfte höher starten
Nach den größten Verlusten seit dem 1. Mai rechnen Marktteilnehmer an den US-amerikanischen Aktienmärkten wieder mit steigenden Kursen am Donnerstag. Nichtsdestoweniger bleibt das übergeordnete Bild seitwärts, weil unklar ist, wie groß der durch die Coronavirus-Pandemie für die US-Wirtschaft tatsächlich ist.
Der Dow Jones 30 Futures legte 153 Punkte oder 0,7% zu, während der S&P 500 Futures um 0,6% gewann und der Nasdaq 100 Futures um 0,7% kletterte.
In Europa sind die Aktienkurse im Sog der gestrigen Verluste an der Wall Street gefallen. Großbritannien teilte mit, die hiesige Wirtschaft sei im März um 5,8% geschrumpft. Der STOXX 600 sank 1,4%, während der FTSE 100 um 1,0% fiel.
Die asiatischen Börsen legten indes zu, insbesondere chinesische Aktien gewannen an Schwung. Der indische Nifty 50 zeigte die beste Performance, weil Premierminister Narendra Modi am Dienstagabend ein Konjunkturprogramm in Höhe von 10% des Bruttoinlandsprodukts ankündigte.
4. Die Bewegungsfreiheit kehrt nach Europa zurück
Deutschland kündigte an, seine Grenzen zu Frankreich, der Schweiz und Österreich ab 15. Mai wieder zu öffnen und das Verbot nicht notwendiger Grenzübertritte für Einzelpersonen aufzuheben. Das Innenministerium teilte mit, das Land wolle bis zum 15. Juni die volle Bewegungsfreiheit innerhalb Europas wiederherstellen.
Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund einer stetigen Verlangsamung der Neuinfektionen und Todesfällen in den meisten Teilen Europas. Vor allem Österreich und Frankreich hatten darauf gedrängt, die Beschränkungen rechtzeitig vor Beginn des Sommertourismus aufzuheben.
Anders sieht es in China aus, wo die Stadt Jilin im Nordosten des Landes als Reaktion auf eine Reihe neuer Fälle gesperrt wurde.
5. Opec-Monatsbericht, EIA-Rohöllagerbestände im Blick - Ölpreis konsolidiert
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) wird ihren monatlichen Bericht über den Ölmarkt gegen 13 Uhr (MEZ) mit neuen Schätzungen für das weltweite Angebot und Nachfrage für den Rest des Jahres veröffentlichen.
Darüber hinaus wird die US-Regierung ihre wöchentliche Schätzung der US-Rohöllagerbestände um 16.30 Uhr (MEZ) veröffentlichen.
Der Ölpreis hat sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um knapp 1% zurückgezogen, nachdem die vom American Petroleum Institute (API) herausgegebene Schätzung zu den Öllagerbeständen in den USA über den Prognosen der Analysten lag.
An anderer Stelle sagte der Chef der Internationalen Energieagentur, Fatih Birol, er erwarte, dass die Ölnachfrage mindestens ein Jahr lang unter dem Niveau von 2019 bleiben werde.
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