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Wirtschaftskalender: Fünf Dinge, die für Anleger diese Woche wichtig werden

Veröffentlicht am 04.12.2022, 13:24
Aktualisiert 04.12.2022, 21:14
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Von Noreen Burke 

Marktbewegende Konjunkturdaten sind in dieser Woche rar gesät und die Vertreter der Federal Reserve befinden sich im Vorfeld ihrer letzten Sitzung im Jahr 2022 in der klassischen Blackout-Period. Ein Datensatz, der die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf sich ziehen wird, sind die am Freitag anstehenden Daten zu den US-Erzeugerpreisen, die einen Hinweis darauf geben werden, wie restriktiv die Zentralbank nach vier aufeinanderfolgenden drastischen Zinserhöhungen zur Bekämpfung der höchsten Inflation seit mehreren Jahrzehnten künftig vorgehen wird. Das Ölbündnis Opec+ hält vorerst an seiner aktuellen Förderstrategie fest, während die Reserve Bank of Australia und die Bank of Canada ihre mit Spannung erwarteten Zinsentscheidungen treffen werden. Hier sind die wichtigsten Fakten zum Wochenbeginn.

1. US-Wirtschaftskalender

In den USA stehen am Freitag die Erzeugerpreisdaten für den Monat November zur Veröffentlichung an. Der Gesamtindex wird voraussichtlich um 7,2 % im Jahresvergleich steigen und damit nach einem Anstieg von 8 % im Vormonat leicht zurückgehen. Die Kernrate, die Nahrungsmittel- und Energiekosten ausklammert, soll sich ebenfalls abkühlen.

Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sagte letzte Woche, dass es an der Zeit sein könnte, das Zinstempo zu verlangsamen, was Hoffnungen weckte, dass die mächtigste Zentralbank der Welt dem Ende ihres Straffungszyklus näher kommt. Jedoch trübte der Arbeitsmarktbericht vom Freitag, der noch immer stabile Neueinstellungen im letzten Monat zeigte, während die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen, die Aussichten.

In der kommenden Woche werden in den USA vor der letzten Fed-Sitzung des Jahres am 13. und 14. Dezember die VPI-Daten veröffentlicht.

Neben dem Erzeugerpreisindex stehen in dieser Woche auch der ISM Dienstleistungs-PMI am Montag, der Index für die Verbraucherstimmung der Uni-Michigan und der wöchentliche Bericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung am Donnerstag auf dem Wirtschaftskalender an.

2. Sitzung der OPEC+

Vertreter der OPEC+, zu der die Organisation erdölexportierender Länder und Verbündete wie Russland gehören, traten am Sonntag zusammen, um die Förderziele zu erörtern, nachdem die G7 eine Preisobergrenze für russisches Öl vereinbart hatte. Die Bündnispartner bestätigten bei ihrer Online-Konferenz ihren Beschluss vom Oktober, bis Ende 2023 täglich zwei Millionen Barrel weniger zu fördern. Die Unsicherheiten auf dem Markt seien aktuell erheblich, hieß es.

Am Freitag einigten sich die G7-Staaten und Australien auf eine Preisobergrenze von 60 USD pro Barrel für russisches Rohöl auf dem Seeweg. Damit sollen Präsident Wladimir Putin Einnahmen entzogen und gleichzeitig die Versorgung der Weltmärkte mit russischem Öl sichergestellt werden.

Moskau erklärte, es werde sein Öl nicht unter der Obergrenze verkaufen und seine Reaktionen prüfen.

Die OPEC+ verärgerte die USA und andere westliche Länder im Oktober, als sie sich darauf einigte, die Fördermenge ab November bis Ende 2023 um 2 Mio. Barrel pro Tag zu kürzen. Washington warf dem Bündnis und Saudi-Arabien als einem ihrer Anführer vor, trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine auf der Seite Russlands zu stehen.

Die OPEC+ begründete ihre Produktionskürzung mit den schwächeren Wirtschaftsaussichten. Die Ölpreise sind seit Oktober aufgrund der COVID-Lockdowns in China, des langsameren globalen Wachstums und der höheren Zinsen zurückgegangen.

3. Aktienmärkte

In der vergangenen Woche verzeichneten der S&P 500, der Nasdaq und der Dow Jones Industrial Average zum zweiten Mal in Folge Wochengewinne, wobei der Nasdaq mit einem Anstieg von 2 % an der Spitze lag. Der S&P zog in dieser Woche um 1 % an, während der Dow um 0,2 % stieg. Die Märkte erholten sich am Freitag von ihren Tiefstständen und das, obwohl der starke November-Arbeitsmarktbericht Zweifel an der Fähigkeit der Fed aufkommen ließ, das Tempo ihrer Zinserhöhungen zu verlangsamen.

Die Marktteilnehmer halten Ausschau nach Anzeichen von Schwäche am Arbeitsmarkt, insbesondere bei den Löhnen, als Vorboten einer schnelleren Abkühlung der Inflation, die es der Fed ermöglichen würde, ihren derzeitigen Zinserhöhungszyklus zu verlangsamen und schließlich zu beenden.

Zu Beginn der Woche hatten sich die Aktien nach Powells Äußerungen über geringere Zinserhöhungen bereits im Dezember erholt.

Der Präsident der Chicago Federal Reserve Bank, Charles Evans, äußerte sich am Freitag zwar dahingehend, dass die Fed wahrscheinlich einen etwas höheren Leitzins erreichen wird, sprach aber gleichzeitig auch davon, das Tempo der Zinserhöhungen gegenüber den letzten 75 Basispunkten zu drosseln.

4. Entscheidungen der Zentralbanken

Die Märkte gehen davon aus, dass die Reserve Bank of Australia anlässlich ihrer kommenden Sitzung am Dienstag den Leitzins bei 2,85 % belassen wird, nachdem sich die Inflation im Oktober stark verlangsamt hat. Ökonomen rechnen jedoch mit einer weiteren Erhöhung um 0,25 %, bevor die Entscheidungsträger den aktuellen Zinserhöhungszyklus unterbrechen.

Das würde einer Erholung des Australischen Dollar nicht unbedingt im Weg stehen, der in letzter Zeit mehr von Chinas Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung und einem rückläufigen Dollar als von den Maßnahmen der RBA angetrieben wurde.

Unterdessen sind die Märkte und Ökonomen geteilter Meinung, ob die Bank of Canada die Zinsen bei ihrer Sitzung am Mittwoch um 25 oder 50 Basispunkte anheben wird.

Die BOC hat ihre Leitzinsen seit März um 350 Basispunkte angehoben und damit einen ihrer stärksten Straffungszyklen aller Zeiten vollzogen.

5. Eurozone

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde wird in dieser Woche zwei Mal öffentlich sprechen, bevor die EZB vor ihrer letzten Sitzung des Jahres am 15. Dezember in eine Blackout-Periode eintritt.

Nach den Daten der vergangenen Woche, denen zufolge die Inflation in der Eurozone im November weitaus stärker zurückging als erwartet, rechnen die Märkte mit einer Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte auf der bevorstehenden EZB-Sitzung.

Die EZB hat die Zinssätze in diesem Jahr so schnell wie nie zuvor angehoben, da die Inflationsrate deutlich über ihrem Zielwert von 2% liegt, eine Reihe von Zinserhöhungen in den kommenden Monaten bleibt daher weiterhin wahrscheinlich.

Einige Notenbanker haben jedoch kürzlich für eine Verlangsamung der Erhöhungen nach zwei aufeinanderfolgenden 75-Basispunkten-Schritten plädiert und argumentieren, dass die Inflation ihren Höhepunkt nun endlich erreicht hat.

 Investing.com/Reuters

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