Investing.com - In der bevorstehenden Woche sieht es auf dem Wirtschaftskalender eher leer aus, sodass sich die Anleger auf die Auftritte zahlreicher Redner der Federal Reserve konzentrieren können. Die Fed senkte die Zinsen in der vergangenen Woche zum dritten Mal in diesem Jahr und gab an, dass sie nun eine Pause machen könnte.
In der Eurozone wird am Montag die neue EZB-Chefin Christine Lagarde das Wort ergreifen. Ihre Kommentare kommen zu einer Zeit, in der sich die Meinungsverschiedenheiten zwischen den geldpolitischen Entscheidungsträgern der EZB vertiefen, wie am besten auf das verlangsamte Wachstum im Block reagiert werden kann und dürften daher genau beobachtet werden.
Der neu umbenannte geldpolitische Bericht der Bank of England kommt am Donnerstag heraus. Angesichts der Erwartungen auf eine unveränderte Geldpolitik werden die Märkte aktualisierte Konjunkturprognosen abwarten, im Vorfeld von Neuwahlen und vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit über den Brexit.
Die Entwicklung der Handelsbeziehungen wird angesichts der anhaltenden Sorgen über die Folgen der Handelskonflikte auf den globalen Konjunkturausblick auch weiterhin im Fokus bleiben.
Der Dollar stand im späteren Handel am Freitag tiefer, nachdem die Daten ein gemischtes Bild zur Konjunktur abgaben und auch die Zuversicht, dass die USA und China ein Abkommen zur Beendigung ihres Handelskrieges erzielen werden, die Nachfrage nach krisensicheren Häfen wie dem Dollar verringerte.
Der Dollar legte anfänglich zu, da sich das Beschäftigungswachstum in den USA im Oktober weniger als erwartet verlangsamt hat, während in den letzten zwei Monaten die Löhne und Neueinstellungen stärker ausfielen als zuvor angenommen.
Die US-Währung war jedoch nicht in der Lage, an den Kursgewinnen festzuhalten und kam stärker unter Druck, nachdem das Institute for Supply Management (ISM) mitgeteilt hatte, dass das verarbeitende Gewerbe im Oktober den dritten Monat in Folge geschrumpft ist.
Der US-Dollar-Index, der die Stärke der US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, fiel über den Tag um 0,14% höher auf 97,01. Über die Woche verlor der Index 0,6%.
Der Dollar ist seit der dritten Zinssenkung durch die Fed am Mittwoch in diesem Jahr schwächer geworden, bei der die US-Notenbank angedeutet hatte, dass möglicherweise keine weiteren Zinssenkungen bevorstehen.
Sorgen über eine sich verlangsamende amerikanische Konjunktur belasten jedoch die amerikanische Währung, da von der US-Notenbank eine Fortsetzung ihrer Zinssenkungen erwartet wird, sollten sich die Wirtschaftsdaten verschlechtern.
Der stellvertretende Vorsitzende der Fed, Richard Clarida, sagte am Freitag, dass die US-Wirtschaft durch die schon umgesetzten Zinssenkungen besser gerüstet ist, um den Risiken einer globalen Konjunkturabschwächung standzuhalten.
Geldströme auf der Suche nach Sicherheit in die US-Währung haben sich auch aufgrund von Optimismus abgeschwächt, dass die USA und China kurz vor dem Abschluss eines Abkommens zur Beendigung ihres Handelskrieges stehen.
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin machten bei einem Telefongespräch mit Chinas Vizepremier Liu He über ein Interimshandelsabkommen am Freitag erhebliche Fortschritte, meldete das Büro des US-Handelsbeauftragten (USTR) in einer Erklärung.
Der Euro stieg gegenüber der amerikanischen Währung am Freitagabend um 0,14%, womit ein wöchentliches Plus von 0,8% herauskam. Das Pfund bewegte sich wenig, beendete die Woche jedoch um 0,9% höher.
Der Dollar stand gegenüber dem Yen im späten Handel höher und reduzierte die Verluste der Woche auf 0,43%.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, der 4. November
Japan - Börsenfeiertag
Australien - Einzelhandelsumsätze
Eurozone - Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe; Sentix-Investitionsklima; EZB-Präsidentin Lagarde spricht
Großbritannien - Einkaufsmanagerindex für Baugewerbe
USA - Fabrikbestellungen; Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, spricht
Dienstag, der 5. November
China: Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe
Australien - Zinsentscheidung
Großbritannien - Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe
USA - Handelsbilanz; ISM-Einkaufsmanagerindex zur nicht-industriellen Wirtschaft; Robert Kaplan, Chef der Dallas Fed und Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis Fed, halten Reden
Mittwoch, der 6. November
Neuseeland - Beschäftigungsreport
Japan - Protokoll der geldpolitischen Sitzung
Eurozone - Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe; Einzelhandelsumsätze; Deutsche Fabrikbestellungen
USA - Chicago Fed Chef Charles Evans, New York Fed Chef John Williams und der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, halten Reden
Donnerstag, der 7. November
Eurozone - deutsche Industrieproduktion; Wirtschaftsprognosen der Europäischen Kommission
Großbritannien - Zinsentscheidung
USA - Erstanträge auf Arbeitslosengeld; Robert Kaplan, Chef der Dallas Fed, und Raphael Bostic, Chef der Atlanta Fed, halten Reden
Freitag, der 8. November
Australien - Geldpolitische Erklärung der Notenbank
China - Handelsbilanz
Kanada - Beschäftigungsbericht; Baugenehmigungen
USA - San Francisco Fed Präsidentin Mary Daly hält Rede; vorläufiges Konsumklima der Universität von Michigan und Inflationserwartungen
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.