Dollar ist gefragt - Euro weiter im Sinkflug

Veröffentlicht am 02.03.2022, 09:26
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Von Peter Nurse

Investing.com - Der US-Dollar legte im frühen europäischen Handel am Mittwoch zu, während der Euro aufgrund des sich zunehmend verschärfenden Ukraine-Konflikts weiter unter Druck geriet.

Der US Dollar Index (DXY), der oft als Benchmark für die US-Währung herangezogen wird, stieg bis 8:55 Uhr MEZ um 0,3 % auf 97,660.

Die russischen Streitkräfte haben unterdessen die Bombardierung ukrainischer Städte verstärkt. Der kilometerlange russische Konvoi nähert sich der ukrainischen Hauptstadt weiter.

Als Folge dessen, setzen die Marktteilnehmer nun verstärkt auf den Dollar, der nicht nur die Reservewährung der Welt ist, sondern auch als sicherer Hafen und liquideste Anlage gilt.

„ Die jüngsten Schlagzeilen, wonach Russland seine Nuklearstreitkräfte in Alarmbereitschaft versetzt hat und der Westen immer schärfere Sanktionen verhängt, einschließlich des Einfrierens von Vermögenswerten und des Ausschlusses bestimmter russischer Unternehmen aus SWIFT, deuten darauf hin, dass die risikoscheue Stimmung während der gesamten Handelswoche und möglicherweise darüber hinaus anhalten könnte“, so Matthew Weller, Global Head of Market Research bei GAIN Capital.

Der Rubel verliert derweil weiter an Wert, obwohl die russische Zentralbank ihren Leitzins auf 20 % verdoppelt hat. Viele Anleger sind derzeit damit beschäftigt, die Auswirkungen der harten Wirtschaftssanktionen gegen Russland abzuwägen.

Von den großen Währungen ist der Euro jedoch am stärksten betroffen, da die strengen Sanktionen gegen Russland und die steigenden Ölpreise Befürchtungen über eine Beeinträchtigung der europäischen Wirtschaft und des Wachstums aufkommen ließen.

Bis 8:55 Uhr MEZ wurde das Währungspaar USD/RUB 2,1 % höher bei 103,3218 gehandelt, während der EUR/USD um 0,3 % auf 1,1098 fiel und damit knapp über einem neuen 21-Monats-Tief lag. Das Unterstützungsniveau bei 1,1100 konnte nicht gehalten werden.

„Obwohl derzeit nicht viele Gründe dafür sprechen, den Euro zu kaufen, scheint sich aus technischer Sicht das Potenzial für einen Short-Squeeze zu entwickeln“, so Jeffrey Halley, Senior Market Analyst bei OANDA für den asiatisch-pazifischen Raum. „ Ein neues Treffen zwischen der Ukraine und Russland oder Fortschritte Chinas bei der Vermittlung einer Art Waffenstillstand würden ausreichen, um eine Rallye von 200 Punkten auszulösen.“

Die Händler werden im weiteren Verlauf des Handelstags auf die Veröffentlichung der Daten zum Verbraucherpreisindex CPI der Eurozone blicken. Die Europäische Zentralbank muss eine Balance finden zwischen steigender Inflation und dem Risiko eines starken Wachstumseinbruchs in der Region aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine.

Andernorts fiel der GBP/USD um 0,2 % auf 1,3292 und der USD/JPY stieg um 0,2 % auf 115,16. Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD notierte 0,1 % höher bei 0,7252. Für Unterstützung sorgten Wirtschaftsdaten, die eine starke Entwicklung der australischen Wirtschaft für das 4. Quartal zeigten.

Im Laufe des Tages wird der Präsident der Fed, Jerome Powell, vor dem Finanzausschuss des US-Repräsentantenhauses zu wirtschaftlichen Fragen aussagen. Die Anleger warten gespannt auf seine Sichtweise zu den möglichen Auswirkungen des Ukraine-Konflikts, da allgemein erwartet wird, dass die Fed noch in diesem Monat die Zinssätze anheben wird, um die steigende Inflation einzudämmen.

Der USD/CAD verlor 0,1 % auf 1,2734, da erwartet wird, dass die Bank of Canada heute mit der Anhebung ihrer Zinssätze beginnen wird. In Kanada hat die Inflation einen Höchstwert erreicht, den das Land seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat.

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