TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Zu Beginn einer ereignisreichen Woche haben Asiens Börsen am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. Neben den Zinsentscheidungen der Notenbanken in Japan, den USA und Großbritannien stehen wichtige Konjunkturdaten aus China und den Vereinigten Staaten auf der Agenda. Auch angesichts des weiteren israelischen Vorstoßes im Gazastreifen seit dem Wochenende hält sich die Risikobereitschaft der Anleger in Grenzen.
Der japanische Nikkei 225 schloss am Montag mit einem Minus von einem Prozent mit 30 696,96 Punkten. Neben der Schwäche der Technologieaktien belastete die Zurückhaltung vor dem Zinsentscheid der Bank of Japan am Dienstag. Diese dürfte die Zinsen zwar im negativen Bereich belassen. Doch einem Medienbericht zufolge könnte die ultralockere Geldpolitik angesichts der jüngst gestiegenen Inflation und der Yen-Schwäche auf den Prüfstand gestellt werden.
Auch bei der Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch zeichnet sich eher keine Veränderung der aktuellen Zinssätze ab. Fed-Vertreter haben angesichts der zuletzt wieder anziehenden Teuerung jedoch ein noch längere Zeit hohes Zinsniveau signalisiert.
Bereits am Dienstag werden wichtige Einkaufsmanagerindizes aus China erwartet. Entsprechend abwartend zeigten sich die Anleger dort zu Wochenbeginn: Der CSI 300 , der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, gewann 0,6 Prozent auf 3583,77 Punkte. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong sank hingegen um 0,2 Prozent auf 17 371,00 Punkte.
Die Aktien des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande (HK:3333) büßten knapp neun Prozent ein. Hongkongs Oberstes Gericht gewährte dem hoch verschuldeten Unternehmen einen letzten Aufschub vor einer möglichen Liquidation. Dies berichtete die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post" unter Berufung auf eine Entscheidung der zuständigen Richterin.
Die in Hongkong gelisteten HSBC-Papiere verloren zuletzt 0,8 Prozent. Die Bank verdiente im dritten Quartal zwar deutlich mehr als vor einem Jahr, blieb aber sowohl hinter der Entwicklung des Vorquartals als auch hinter den Analystenerwartungen zurück. Etwas pessimistischer als bisher ist die Bank mit Blick auf die Kostenentwicklung, was laut Jefferies-Analyst Joseph Dickerson bei den Anlegern nicht auf Begeisterung stoßen dürfte. Er lobte indes, dank der besser als erwarteten Kapitalgenerierung falle das Aktienrückkaufprogramm mit drei Milliarden US-Dollar eine Milliarde höher aus als von ihm gedacht.
Der australische Leitindex S&P ASX 200 schloss am Montag 0,8 Prozent tiefer mit 6772,9 Punkten. Ein überraschend deutlicher Anstieg der Einzelhandeslsumsätze schürte die Erwartungen für eine mögliche Leitzinsanhebung der heimischen Notenbank in der kommenden Woche.