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Aktien: Die Wall Street geht den Weg des größten Schmerzes

Veröffentlicht am 13.05.2019, 22:06
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von Robert Zach

Investing.com - Die Wall Street geht den Weg des größten Schmerzes.

Nach der Ankündigung aus China, die Zölle auf US-amerikanische Importwaren zu erhöhen, purzelten in den USA die Aktienkurse. Damit eskaliert der Handelskrieg.

Der Dow Jones verlor 617 Punkte. Der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq erleiden den größten Tagesverlust des Jahres. Zuvor hatten die Märkte in Europa (DAX, IBEX 35, CAC 40) und Asien (CSI 300, China A50, Nikkei, KOSPI) kräftig nachgegeben. Vor allem Aktien, deren Unternehmen viel Geschäfte in Asien machen, verloren stark an Wert, darunter Caterpillar (NYSE:CAT), Apple (NASDAQ:AAPL) und Boeing (NYSE:BA).

Die Wall Street erholte sich zwar leicht, nachdem US-Präsident Donald Trump am Nachmittag sagte, er hätte noch nicht darüber entschieden, ob er zusätzliche Zölle auf importierte chinesische Waren im Wert von 325 Milliarden Dollar erlassen werde. Aber: Das ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

"So sieht die Zukunft aus", sagte Phil Blancato, CEO von Ladenburg Thalmann Asset Management, dem TV-Sender CNBC. "Wir sollten auf absehbare Zeit mit mehr Volatilität rechnen."

China hat am Montag seine Drohung wahr gemacht und die Zölle auf US-Produkte im Volumen von 60 Milliarden Dollar angekündigt. Die Vergeltungsmaßnahmen sollen ab 1. Juni gelten. Zu den betroffenen Waren zählt auch eine breite Palette von Agrarprodukten.

Darüber hinaus gibt es Spekulationen, wonach die People’s Bank of China, US-amerikanische Staatsanleihen auf den Markt werfen könnte, was Chinas mächtigste Waffe im Handelskrieg wäre, wenn Peking sie richtig eingesetzt. Denn das Land ist der größte ausländische Gläubiger der USA.

Wenn China US-Treasuries auf den Markt werfen sollte, könnte sich die Refinanzierung der US-Regierung erheblich verteuern. Die Kurse von US-Staatsanleihen würden dann zumindest kurzfristig einbrechen und die Renditen durch die Decke gehen, während die Aktienkurse kollabieren.

Fraglich ist aber, ob China tatsächlich zu einer solchen extremen Maßnahme greifen würde. Denn sollte dies der Fall sein, so würde das dem Land einen massiven Verlust einbrocken.

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Die Trump-Administration hatte am Freitag die Zölle auf chinesische Importwaren im Volumen von 200 Milliarden Dollar von 10 auf 25 Prozent erhöht. Chinas Handelsministerium kündigte umgehend Vergeltungsmaßnahmen an.

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte dem TV-Sender CNBC, dass die beiden Ländern "noch in Verhandlungen sind". Trump betonte, die USA seien in den Verhandlungen in einer "guten Position", und fügte hinzu, dass "unsere Wirtschaft sehr stark ist, ihre Wirtschaft nicht".

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Unterdessen nehmen die Rezessionsängste wieder zu, nachdem sich die zwei größten Volkswirtschaften auf der ganzen Welt mit Strafzöllen überziehen. So ist das zehnjährige US-Zinspapier wieder unter das dreimonatige gefallen. Diese Entwicklung gilt unter Experten als zuverlässiger Rezessionsindikator, falls diese Zinskurve 3 Monate invertiert bleibt.

Der VIX, das Angst-Barometer an der Wall Street, stieg um 26 Prozent auf 20,26. Je höher der VIX, desto größer ist der Absicherungsbedarf vor fallenden Kursen am US-Aktienmarkt. Insofern sollten sich Anleger kurzfristig auf einen sehr schwankungsanfälligen Markt einstellen.

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