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Aktien Europa: Abwartendes Geschäft vor Taktgebern aus den USA

Veröffentlicht am 21.02.2024, 11:59
© Reuters.
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwoch erneut abwartend tendiert. Vor dem Protokoll der US-Notenbank am Abend und den Zahlen des Technologieschwergewichts Nvidia (NASDAQ:NVDA) übten sich die Anleger überwiegend in Zurückhaltung. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zwar 0,4 Prozent auf 4779,31 Punkte, doch der Stoxx 50 sank im gleichen Maß.

Auch bei den großen Länderbörsen war die Entwicklung gegenläufig. Für den französischen Cac 40 ging es zwar um 0,29 Prozent auf 7818,02 Punkte nach oben, doch der britische FTSE 100 fiel um 0,82 Prozent auf 7655,82 Punkte.

Die nachbörslich anstehenden Zahlen des US-Halbleiterkonzerns Nvidia könnten richtungsweisend sein. "Heute Abend könnte es spannend und für die künftige Entwicklung an den Märkten wichtig werden", betonte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets. "Nvidia wird nachbörslich mit den Quartalszahlen zeigen, inwieweit der KI-Boom gerechtfertigt ist." Erste Gewinnmitnahmen am Vortag bei der heiß gelaufenen Aktie seien ein Warnsignal.

Auch das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank ist nicht zu unterschätzen. "Mit Spannung werden die Marktteilnehmer der Frage nachgehen, ob es Hinweise auf Zinssenkungen bereits vor der Juni-Sitzung gibt", so die Volkswirte der Hessischen Landesbank. "Nachdem die zur Jahreswende überambitionierten Zinserwartungen inzwischen deutlich korrigiert wurden, preisen die Akteure einen vollständigen Zinssenkungsschritt erst per Juni ein."

Gewinne verzeichnete der Einzelhandelssektor. Hier zogen Carrefour (EPA:CARR) um 4,8 Prozent an. Analyst Sreedhar Mahamkali von der UBS (SIX:UBSG) attestierte dem französischen Handelskonzern ein starkes operatives Ergebnis am Heimatmarkt. Außerdem lobte er den freien Mittelzufluss, der die Erwartungen übertroffen habe.

Nach der positiven Überraschung von Barclays (LON:BARC) am Vortag gab es mit den Zahlen von HSBC (LON:HSBA) nun im Bankensektor einen Dämpfer. Die Aktie fiel um 7,6 Prozent. Der Kurs litt unter einer schwächer als erwartet ausgefallenen Gewinnentwicklung. Dabei belasteten unter anderem eine drei Milliarden Dollar hohe Abschreibung auf die Beteiligung an dem chinesischen Geldhaus Bank of Communications. Zudem drückte der geplante Verkauf des französischen Filialgeschäfts das Ergebnis im vierten Quartal um zwei Milliarden Dollar nach unten.

Im Rohstoffsektor belasten die Zahlen von Glencore (LON:GLEN) . Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern hatte im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Obendrein bremste die stotternde wirtschaftliche Erholung in Glencores wichtigstem Abnehmerland China die Nachfrage. Die Aktie sankt um 4,4 Prozent.

Auch Rio Tinto (LON:RIO) litt unter dem China-Geschäft. Beim britisch-australischen Bergbaukonzern drückte die langsame Erholung der chinesischen Wirtschaft von der Corona-Pandemie auf die Bilanz. Die Aktie sank um 1,8 Prozent.


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