PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben sich am Dienstag nach den heftigen Vortagesverlusten etwas stabilisiert. Zu einer stärkeren Erholung fehlte aber die Kraft, da in dem Handelsstreit zwischen den USA und anderen Volkswirtschaften bislang keine Entspannung abzusehen ist.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) legte am Vormittag um 0,39 Prozent auf 3382,43 Punkte zu. In Paris gewann der CAC-40 (CAC 40) 0,43 Prozent auf 5306,37 Punkte. Der FTSE 100 in London erhöhte sich um 0,39 Prozent auf 7539,15 Punkte.
Die Differenzen im Handelsstreit könnten sogar Eigendynamik entwickeln und die eben noch so günstige Lage an den Aktienmärkten komplett drehen. "Die Marktteilnehmer befürchten jedenfalls, dass der Streit in eine Negativspirale münden könnte, die auf allen Seiten nur Verlierer hinterlässt", beschrieb Analystin Antje Laschewski von der LBBW die im Handel kursierenden Sorgen. Die Experten der Deutschen Bank (DE:DBKGn) sind daher skeptisch gestimmt und erwartet für den Monat Juli ein schwaches Umfeld an den europäischen Aktienmärkten.
Die Einzelbranchen schwankten vergleichsweise wenig. Am stärksten kletterten mit rund einem Prozent Aufschlag die volatilen Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR). Sie hatten am Vortag am stärksten nachgegeben. Auch der Automobilsektor (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) zog an. Hier profitierten die Aktien von Renault von einer Anhebung auf "Equalweight" durch Morgan Stanley (NYSE:MS) und stiegen um knapp ein Prozent. Dagegen gaben die am Vortag vergleichsweise stabilen Pharmawerte (STXE Health Care PR) nun leicht nach.
Unter den Einzelwerten profitierten die Aktien von Telefonica (MC:TEF) vom Erfolg in der Auktion der Übertragungsrechte für die erste spanische Fußballliga. Mit einem Kursgewinn von mehr als einem Prozent setzten sie sich an die Spitze der europäischen Telekombranche (STOXX Europe 600 Telecom). Telefonica hatte den Rivalen Mediapro ausgestochen und sich den größten Teil der Übertragungsrechte der "La Liga" mit Real Madrid und dem FC Barcelona für die kommenden drei Spielzeiten gesichert.