PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem starken Wochenausklang an Europas Börsen haben die Märkte am Montag wieder einen Gang zurückgeschaltet. Noch am Freitag hatten positive Signale im US-chinesischen Handelsstreit und beim Thema Brexit für deutliche Kursgewinne gesorgt, doch kamen zum Wochenstart nach ernüchternden Meldungen aus China wieder neue Zweifel an schnellen Fortschritten auf. Die Anleger nahmen Gewinne mit.
Der bereits schwach gestartete EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rutschte bis zum Mittag deutlich ab und stand zuletzt 0,98 Prozent tiefer bei 3534,77 Punkten. Der französische Cac 40 (CAC 40) gab um mehr als ein Prozent nach, während es in Großbritannien für den FTSE 100 um gut ein halbes Prozent nach unten ging. In dem seit mehr als einem Jahr andauernden Handelskrieg mit China hatte US-Präsident Donald Trump vergangenen Freitag eine Einigung auf ein Teilabkommen mit China verkündet und die Hoffnung geäußert, dass diese "Phase eins" in den nächsten drei bis fünf Wochen finalisiert werden könnte. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg aus Kreisen vom Montag hält China aber zunächst vor der Unterzeichnung eines vorläufigen Abkommens durch Staatspräsident Xi Jinping weitere Gespräche für nötig. Die Investoren realisierten nun, dass es in dem bisher zwischen den USA und China Erreichten noch nichts gebe, worüber man enthusiastisch sein müsse, schrieb Neil Wilson von Markets.com. Und auch der mangelnde Fortschritt beim Brexit helfe den Börsen wenig, so Wilson. Auf Unternehmensseite verbuchten sämtliche Sektoren in Europa am Montag Verluste, wobei der Rohstoffsektor mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent seinen Gewinnen vom Freitag den deutlichsten Tribut zollte. Ebenfalls klar geschwächt mit einem Minus von mehr als einem Prozent zeigten sich auch Touristikbranche sowie die Versicherer und Banken.