PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben sich am Mittwoch etwas von den Vortagsverlusten erholt. Gewinne der hoch kapitalisierten Aktien von LVMH (EPA:LVMH) trugen dazu bei, dass der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 am Mittag um 0,8 Prozent auf 4956,40 Punkte kletterte. Der französische Cac 40 gewann sogar 1,2 Prozent auf 8027,59 Zähler, während der britische FTSE 100 um 0,52 Prozent auf 7861,37 Punkte zulegte.
Die Gewinne blieben von einzelnen Werten abgesehen aber überschaubar. "Die Ungewissheit und Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten dürfte die Börse noch eine Weile beschäftigen", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets an. In den kommenden Tagen sollten unterdessen die Quartalszahlen der Unternehmen diesseits und jenseits des Atlantiks mehr und mehr die Aufmerksamkeit der Anleger beanspruchen. Je nachdem, wie diese ausfallen werden, dürften sich die Marktteilnehmer an den Börsen positionieren, so Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades.
Die bisherigen Zahlen brachten Licht und Schatten. Die Ergebnisse von Adidas (ETR:ADSGN) und LVMH kamen gut an, ASML (AS:ASML) enttäuschten dagegen. Das spiegelte sich in den Kursen der jeweiligen Aktien wider. So kletterten LVMH um 4,7 Prozent. Die Zahlen zum ersten Quartal hätten zwar keine größeren Überraschungen gebracht, stellten die Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) fest. Da die Stimmung der Anleger vor den Zahlen aber recht gedrückt gewesen sei, stelle das Zahlenwerk eine positive Überraschung dar, fügten die Analysten der Bank Barclays (LON:BARC) hinzu.
Noch besser sah es bei Adidas aus, die um acht Prozent kletterten. Analysten lobten die Entwicklung der Herzogenauracher: Die Eckdaten bestätigten die anziehende Geschäftsdynamik, schrieb etwa Zuzanna Pusz von der UBS (SIX:UBSG). Adidas biete eine der besten Wachstumsstorys der Branche.
Der am Vortag noch schwache Rohstoffsektor profitierte von den Gewinnen von Rio Tinto (LON:RIO) . Der Bergbaukonzern habe zwar nur ein durchwachsenes Zahlenwerk vorgelegt, schrieb Analyst Matt Greene von Goldman Sachs (NYSE:GS). Dennoch scheine das obere Ende der Spanne für 2024 immer noch erreichbar zu sein.
ASML gaben dagegen mit 3,1 Prozent deutlich nach und zogen den europäischen Technologiesektor nach unten. Die Analysten von Stifel bezeichneten die Quartalszahlen zwar als insgesamt gut, der Ausblick auf das zweite Quartal habe aber enttäuscht. Entscheidend sei jedoch der enttäuschende Auftragseingang im ersten Quartal. Dieser werfe Fragen hinsichtlich der Konsenserwartungen für den Umsatz im kommenden Jahr auf.
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