PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Eine Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit hat am Dienstag den Boden für leichte Kursgewinne an Europas Börsen geebnet. Zudem beruhigte sich die Lage an der Mailänder Börse nach dem Schrecken über das Regierungsprogramm der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega.
Der FTSE MIB (IT0003465736) mit den 40 größten und liquidesten Werten legte am Vormittag um 0,8 Prozent zu auf 23 277,22 Punkte. In vier Handelstagen war es zuletzt um rund 5 Prozent gefallen und zu Wochenbeginn zeitweise noch unter 23 000 Punkte gerutscht. Nun liegt es an Staatspräsident Sergio Mattarella, den Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen. Wann der Präsident eine Entscheidung über die Regierung treffen will, ist unklar.
Auch der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) legte am Vormittag um 0,15 Prozent auf 3577,92 Punkte zu. In London ging es für den FTSE 100 um 0,26 Prozent auf 7879,25 Punkte aufwärts. In Paris gab der CAC-40 (CAC 40) dagegen leicht nach auf 5633,59 Punkte.
Besonders in den Fokus gerieten Telekomwerte (STOXX Europe 600 Telecom) nach einem Interview mit Sebastien Soriano, Chef der französischen Regulierungsbehörde Arcep. Darin äußerte sich Soriano zufrieden mit den Investitionsausgaben der Unternehmen und offen für Fusionen in der Branche - laut den Experten von JPMorgan (NYSE:JPM) eine "dramatische Wende" nach der seit Mitte 2016 diesbezüglich negativen Haltung. Entsprechend gefragt waren Papiere der Branche wie Orange (9:ORAN) mit plus 2,8 Prozent und Altice (7:ATCA), die sogar um über 40 Prozent nach oben schossen. Den Niederländern gehört mit SFR eines der größten Mobilfunkunternehmen Frankreichs. Laut JPMorgan machte SFR zwar zuletzt Fortschritte, sei aber noch nicht über den Berg. Nun könnten sich neue Optionen bieten.
Auch Autoaktien (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) legten zu - angeführt von VW (DE:VOWG) mit plus 0,8 Prozent. China hat neben den Zugeständnissen an die USA auch eine deutliche Senkung der Importzölle auf PKW angekündigt.