PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Dank erneut deutlicher Kursgewinne an den US-Börsen haben sich auch die europäischen Aktienmärkte wieder auf den Erholungspfad begeben. Die Investoren seien inzwischen wieder optimistischer und hätten sich auf Schnäppchenjagd begeben, kommentierte Marktanalyst David Madden von CMC Markets in London und führte dies vor allem auf die erneut deutlichen Gewinne an der Wall Street zurück. In den USA hatten die Börsen am Freitagabend letztlich überraschend und deutlich zugelegt. An diesem Montag bauten die US-Börsen ihre Gewinne nun weiter aus.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) beendete den Tag mit einem Plus von 1,27 Prozent auf 3368,25 Punkte. Am Freitag war der Leitindex der Eurozone noch um rund 1,5 Prozent abgesackt und auf den tiefsten Stand seit knapp einem Jahr gefallen. Seit Monatsbeginn herrscht unter den Anlegern Sorge wegen steigender Zinsen im Zuge des aktuellen weltweiten Konjunkturaufschwungs. Höhere Renditen am Anleihemarkt könnten zunehmend mehr Investoren dazu veranlassen, ihre Gelder in festverzinsliche Papiere umzulenken.
In Paris schloss der CAC 40 (CAC 40) am Montag 1,20 Prozent höher bei 5140,06 Punkten. Der britische FTSE 100 rückte um 1,19 Prozent auf 7177,06 Punkte vor.
Branchenweit gab es zu Wochenbeginn nur Gewinner. Am besten schlugen sich die konjunktursensiblen Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR), deren Sektor um 1,86 Prozent anzog. Aktien von Medienunternehmen (Stoxx 600 Media PR) bildeten das Schlusslicht: Die Branchentitel stiegen um unterdurchschnittliche 0,39 Prozent.
Einziger Verlierer im EuroStoxx 50 war die Aktie von Airbus (9:AIR), die um 1,22 Prozent nachgab. Möglicher neuer Ärger beim viel gefragten Flugzeugmodell A320neo verunsicherte die Anleger. Ursache sind, wie am Freitagabend bekannt geworden war, erneut die Getriebefan-Triebwerke des US-Herstellers Pratt & Whitney. Diese bremsen wegen technischer Probleme schon seit über zwei Jahren die Auslieferungen bei Airbus. Noch aber sei es zu früh, um die Risiken für das Auslieferungsziel für den Mittelstrecken-Jet in diesem Jahr einschätzen zu können, schrieb Analystin Milene Kerner von der Deutschen Bank (DE:DBKGn).
Zu den Favoriten im Index zählten hingegen die Papiere von LVMH (9:LVMH) mit plus 2,96 Prozent. Die französische Großbank Societe Generale (PA:SOGN) hatte den Kauf der Aktien des Luxusgüterherstellers empfohlen.