PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen sind am Donnerstag wieder etwas vorgerückt und dabei überwiegend von einem weiterhin schwachen Euro gestützt worden. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Euroregion gewann zum Handelsende 0,32 Prozent auf 3573,13 Punkte.
Für den französischen Cac-40 (CAC 40) ging es um 0,18 Prozent auf 5383,86 Punkte nach oben und auch in Italien und Spanien wurden Gewinne verzeichnet. Der Euro (EU0009652759) blieb die meiste Zeit unter der Marke von 1,18 US-Dollar und kostete zuletzt 1,1791 Dollar. Eine schwache Gemeinschaftswährung kann die Exportchancen von Unternehmen aus dem Euroraum verbessern.
Für den britischen FTSE 100 ging es indes um 0,37 Prozent auf 7320,75 Zähler nach unten. Das britische Pfund hatte am Donnerstag wieder zugelegt und damit den Index unter Druck gesetzt.
Analyst David Madden von CMC Markets wandte ein, dass sich die europäischen Indizes von ihrer Schwächephase im November noch nicht vollständig erholt hätten. Versuche, die Kurse nach oben zu treiben, seien oftmals nur von kurzer Dauer.
Branchenweit am kräftigsten legte in Europa der Telekomsektor (STOXX Europe 600 Telecom) zu: Er gewann 1,24 Prozent. Hier sowie im EuroStoxx waren die Papiere der französischen Orange mit plus 2,32 Prozent der Favorit. Der Konzern will im nächsten Jahr sein Wachstumstempo steigern und dabei sowohl von einem schneller bereitgestellten Glasfasernetz in Spanien und Frankreich profitieren als auch von zusätzlichen Kundenangeboten wie Bankdienstleistungen.
Die neuen mittelfristigen Ziele dürften die Anleger etwas beruhigen, kommentierte Goldman-Analyst Andrew Lee diese Aussagen. Zuletzt, so erinnerte er, habe es einige Bedenken hinsichtlich der Investitionskosten gegeben.
Schlusslicht unter den Branchen Europas war der Pharma- und Gesundheitssektor (STXE Health Care PR) mit minus 0,54 Prozent. Nach einem zunächst starken Börsenstart standen die Roche-Aktien (5:ROG) am Ende 1,98 Prozent tiefer. Am Markt wurde auf Details aus der IMpower150-Studie bei Patienten mit Lungenkrebs verwiesen. Offenbar hat der Konzern bereits erste Daten zum Gesamtüberleben vorgelegt, die Investoren zunächst eher verunsicherten.
Unter den Einzelaktien rückten ansonsten Papiere aus Großbritanniens Glücksspielbranche in den Fokus. Die auf Online-Spiele und Sportwetten spezialisierte GVC Holdings (3:GVC) will den Konkurrenten Ladbrokes (3:LCL) für voraussichtlich 3,9 Milliarden Pfund (4,4 Mrd. Euro) schlucken. Es laufen bereits detaillierte Gespräche. Während GVC daraufhin 5,01 Prozent zulegten, schossen die Anteile von Ladbrokes Coral um 29,03 Prozent in die Höhe.