FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) dürfte am Freitag nach seinem Vortages-Erholungsversuch wieder den Rückwärtsgang einlegen. Der Brexit bleibt vorerst das bestimmende Thema. Der X-Dax als Indikator signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Auftakt ein Minus von 0,33 Prozent auf 9388 Punkte. Auf Wochensicht steuert der deutsche Leitindex damit auf einen Verlust von rund 4 Prozent zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) dürfte zum Wochenschluss ebenfalls tiefer starten.
Nach Einschätzung des Analysten Christian Schmidt von der Landesbank Helaba bleibt der Aktienmarkt angeschlagen. Temporäre Erholungen sollten nicht darüber hinwegtäuschen.
Die Börsen in Übersee geben zum Wochenschluss zudem einen schwächeren Trend vor. An der Wall Street hatten sich die Anleger vor dem an diesem Freitag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht zurückgehalten und an den Aktienmärkten Asiens ging es nach unten. Zudem kann sich das britische Pfund als aktuelles Krisenbarometer nach dem Brexit weiterhin kaum von seinem zum US-Dollar tiefsten Stand seit 1985 absetzen.
KAUFEMPFEHLUNG LIEFERT PROSIEBENSAT.1 RÜCKENWIND
Gefragt waren im vorbörslichen Handel die Aktien des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 (XETRA:PSMGn). Sie verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN) um mehr als 1 Prozent. Im TecDax (TecDAX) profitierten die Aktien des Mobilfunkanbieters Freenet (ETR:FNTN) mit einem Plus mehr als 1 Prozent ebenfalls von einem Analystenkommentar. Die Privatbank Berenberg stufte die Aktien von "Sell" auf "Hold" hoch.
Die Aktien der Autobauer BMW (XETRA:BMWG), Daimler (XETRA:DAIGn) und Volkswagen (DE:VOWG) (VW) (XETRA:VOW3) waren nahezu unverändert und hielten sich damit besser als der Gesamtmarkt. Händler verwiesen auf gute Nachrichten aus China. Dort beschleunigte sich das Wachstum des Automarkts dank Steuererleichterungen und einer immens hohen Nachfrage nach City-Geländewagen (SUVs) weiter.
Für die Anteile des Dünger- und Salzproduzenten K+S (XETRA:SDFGn) ging es hingegen um rund 1 Prozent nach unten. Hier bleiben die Analysten der Großbank UBS (SIX:UBSG) skeptisch. Mit Blick auf den Dax rutschten die Papiere der Deutschen Börse (XETRA:DB1Gn) bei L&S um mehr als 2 Prozent ab.