Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Börsen sind am Donnerstag dank der China-Zollsenkung auf US-Waren sowie einiger robuster Quartalsergebnisse kräftig gestiegen.
Der britische FTSE gewann 20 Punkte oder 0,3%, der französische CAC 40 stieg um 39 Punkte oder 0,7%, während der DAX um 80 Punkte oder 0,6% zulegte. Der Euro Stoxx 50, der die Entwicklung der wichtigsten europäischen Aktien abbildet, stieg um 20 Punkte oder 0,6%. Für den Stoxx 600 ging es um 0,4% auf 425,48 nach oben. Zuvor hatte der marktbreitere Index ein neues Rekordhoch bei 426,70 markiert.
Dass China ab dem 14. Februar die Zölle auf US-Importe im Wert von 75 Milliarden Dollar halbiert hat, sorgte für eine bessere Stimmung, da sich die Ausgangslage für Verhandlungen zwischen den beiden Ländern für ein "Phase 2"-Deal verbessert haben.
Die Zollsätze werden gesenkt, da China den wirtschaftlichen Schaden durch den neuartigen Coronavirus, der bisher mehr als 560 Todesopfer gefordert hat, zu begrenzen versucht.
Für steigende Aktienkurse sorgten aber auch gute Unternehmensmeldungen.
Die Anteilsscheine von Nokia (HE:NOKIA) verteuerten sich um 4,6%, nachdem der finnische Smartphone-Hersteller einen überraschenden Gewinnanstieg im Zeitraum von Oktober bis Dezember meldete, der auf Kostensenkungen zurückzuführen war.
Die Aktien von ArcelorMittal (AS:MT), dem weltgrößten Stahlproduzenten, schnellten um 10% in die Höhe, nachdem er sich trotz der Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in China optimistisch über die Aussichten für die Stahlnachfrage in diesem Jahr geäußert hatte. Das Unternehmen geht davon aus, dass die weltweite Stahlnachfrage in diesem Jahr um 1% bis 2% wachsen wird, nach Plus 1,1% im Vorjahr.
Die Papiere des französischen Arzneimittelherstellers Sanofi (PA:SASY) gewannen mehr als 2%. Der Betriebsgewinn stieg im Schlussquartal um mehr als 18%.
Gefragt waren auch die Wertpapiere von (PA:TOTF). Sie stiegen um mehr als 2%. Der Ölgigant aus Frankreich hat seinen Nettogewinn im vierten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum trotz der niedrigen Ölpreise bei 3,2 Milliarden Dollar gehalten.
Die Aktien von Société Générale (PA:SOGN) legten um etwa 1% zu. Für Kursfantasie sorgten Pläne über ein Aktienrückkaufprogramm. Zudem erwartet die Bank eine höhere Rentabilität in diesem Jahr.
Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte vor dem EU-Parlament, dass die EZB mit einem stark eingeschränkten politischen Handlungsspielraum konfrontiert sei. Die deutschen Auftragseingänge waren im Dezember unerwartet um 2,1 % eingebrochen. Das war der größte Rückgang seit Februar. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Industrie kam in der Folge zum Erliegen.
Für den Ölpreis geht es am Donnerstag weiter nach oben. Spekulationen über eine mögliche Förderkürzung durch die Opec+ geben dem schwarzen Gold Auftrieb. Der größte chinesische Gasabnehmer CNOOC soll Insidern zufolge nicht in der Lage sein, die vertraglich vereinbarten Mengen an Flüssigerdgas abzunehmen. Das berichteten Reuters und Bloomberg. Grund dafür soll höhere Gewalt sein. Darüber hinaus deuten Berichte darauf hin, dass China beabsichtigt, seine Käufe von saudischem Öl zu senken.
Die US-Ölsorte WTI stieg 1,8% auf 51,66 Dollar je Barrel und die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,3% auf 56,02 Dollar je Barrel.
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